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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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die ihn am meisten belasteten? Sie waren auf der Suche nach ihm und die Suche hatte sich verstärkt. Barshim vermutete, dass es etwas mit dem Kreis zu tun hatte, denn Tamin hatte wohl nicht ohne weiteres hingenommen, dass Cashimaé fort war. Nichts wollte sein verhasster Feind mehr, als zu verhindern, dass sie in wenigen Monaten in die rote Wüste zurückkehrten.
    Am Rande des Berges blieben sie stehen. Es war ein atemberaubender Ausblick. Hell erleuchtete der Mond die Tannen und Fichten und ließ alles friedlich und schlafend erscheinen. Irgendwo dort unten war das Lager von Torben und seinen Leuten. Sie selber hatten den strategisch besseren Platz, doch Torbens Leute waren Kämpfer und Krieger. Nicht zu vergleichen mit den Leuten aus seinem Lager. Es waren Menschen, die nur eines wollten: Endlich in Frieden leben. Sie nahmen ihn auf. Mariella und Ilias hatten ihn gepflegt, als er von dem Kampf mit Tamin kam und mit Liyfaniells Hilfe in diese Welt flüchtete und sich damit den Kreisführer Liyiells endgültig zum Feind machte.
    Tamin würde über Leichen gehen, um sein Ziel zu erreichen und er war ein nicht zu unterschätzender Gegner.
    Barshim hatte lange gebraucht, um hier Vertrauen zu fassen und nun war es eine zweite Heimat geworden. Es war also nur ein kleiner Preis, den er zahlte. Im Gegensatz dazu hatten diese Menschen keine Ahnung, in welche Gefahr sie seine Anwesenheit brachte. Doch solange Tamin seinen genauen Aufenthaltsort nicht ausmachen konnte, waren er und Cashimaé hier am sichersten.
    »Ist schon okay«, meinte Barshim.
    Ilias gab es auf. »Wenn etwas ist, ich bin hier.«
    Barshim nickte und ging die letzten Schritte bis zum Rande der Felsen allein. Er setze sich im Schneidersitz auf den Boden und begann sich zu sammeln.
    *
    Mariella lehrte Cashimaé die menschliche Sprache, doch das Mädchen war mit ihren Gedanken nicht bei der Sache. Immer wieder fragte sie sich, was so wichtig war, dass Barshim sie nicht mitnehmen wollte. Die Stunden zogen sich endlos hin und zum Morgengrauen hielt sie es nicht mehr aus.
    Mariella ging mit ihr zum Fluss. Der Himmel war bedeckt von dunklen schweren Wolken und seit einiger Zeit erklang in der Ferne ein Grollen, das ein Gewitter ankündigte. Im Lager begannen alle, die Zelte vor einem herannahenden Sturm zu sichern. Und der Sturm kam. Gewaltig und unberechenbar entlud er sich über den Bergen. Doch die Wolken gingen tiefer und in die Täler hinab. Immer wieder zuckten Blitze auf und das Echo der Berge verriet, dass sie wohl ziemlich oft in die Ebene trafen.
    Cashimaé kannte die Spannung in der Luft, sie kannte die vertrauten Energien, von der sie ausgingen, und ihre Sorge wuchs ins Unermessliche. Mochte sie auch ein Mensch sein zum jetzigen Zeitpunkt, es gab gewisse Strömungen, die sie immer noch spüren konnte.
    *
    Die alte Schamanin hob den Kopf. Die ganze Zeit hatte sie am Rande gestanden, war in einen fremden Singsang versunken gewesen, doch nun stimmte etwas nicht.
    Auch Ilias wurde unruhig. Er hatte Schutz zwischen den Bäumen gesucht, als der sintflutartige Regen einsetzte. Nicht ein einziges Mal hatte sich sein Freund in den letzten Stunden bewegt und der Wind schien ihn nicht einmal zu berühren. Magie, Hexerei, was machte das für einen Unterschied? Es bereitete Ilias Angst. Da kämpfte er lieber mit Speer und Schwert, als mit Dingen, die er nicht verstehen konnte.
    Jetzt jedoch schien etwas anderes zu passieren. Erst war es kaum zu definieren, nur schemenhaft, wie Geister waberte es über die Hänge. Direkt vor dem Berg baute sich weißer Nebel auf und wurde immer dichter.
    Die Stimme der Schamanin wurde lauter und intensiver. Ilias wusste nicht, was passierte, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es nichts Gutes war. Die Dämpfe wirbelten ineinander, zogen über die Bäume und Felsen und sammelten sich immer mehr.
    Der Nebel nahm Konturen an, Konturen eines…
    Ilias Augen fielen ihm fast aus dem Kopf: Das konnte nicht wahr sein. Er klappte den Mund auf, nur um ihn gleich wieder zu schließen. Und dann hatte er nur noch einen Gedanken. Ilias rannte den Hang hinauf. Als der riesige Drache mit den Flügeln schlug, wäre er fast von den Füßen gerissen worden. Sein Brüllen wurde ohrenbetäubend vom Echo der Berge zurückgeworfen. So etwas hatte Ilias noch nie gesehen, außer auf Bildern in Büchern. Auch alte Erzählungen sprachen davon.
    »Barshim!«, brüllte Ilias. Doch sein Freund saß immer noch da – bewegungslos.
    Der gewaltige Drache war schwarz

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