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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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Soldaten um den Gefangenen sahen sich ängstlich um, aber die Flammenbeller zogen an ihnen vorbei und bremsten ab, bis sie als ein Ring aus schwarzem Fell und feuerroten Augen um den Zauberer herumstanden. Einige setzten sich, andere starrten den Mann nur erwartungsvoll an oder leckten mit glühenden Zungen an seinen Fingern.
    »Sie wurden durch Feuermagie, wie du sie beherrschst, erschaffen.« Der Kaiser musterte die Kreaturen. »Deshalb sind sie deine Knechte.«
    »Ihr gebt mir viel Macht.«
    »Du führst meinen Auftrag aus, also ist deine Macht letztlich nur meine Macht. Lass dich nach draußen führen. Du wirst Informationen über deinen Auftrag erhalten und Männer zugeteilt bekommen.«
    Der Magier verneigte sich. »Ich sollte Euch danken, Kaiser.«
    Die Soldaten führten den Zauberer auf dem gleichen Weg nach draußen, auf dem er gekommen war. Das Hunderudel schloss sie dabei ein, und die Tiere gaben keinen Laut mehr von sich.
    Als sich das Eingangsportal schloss, wandte sich der Prinz zu seinem Vater um. »Auch er wird dich enttäuschen, und du wirst ihm den Kopf abschlagen.«
    »Ja, das wird geschehen.« Ein Lächeln durchbrach den weißen Bart des alten Manns. »Aber wen sollte ich denn sonst schicken?«
    Der Junge straffte seine Gestalt noch weiter.
    Weider legte die Hand auf den Kopf seines Sohnes. »Bald dürfte der Prinz aus dem Süden eintreffen, Lavar. Wie war noch sein Name?«

Kapitel 8:
DIE SCHWARZEN MÄNNER
    Die Kutsche rumpelte über den Waldweg. Immer wieder sprangen die Räder über kleinere und größere Steine, und die Kabine wurde durchgeschüttelt. Elarides musste sich immer wieder in die Polster oder in die schweren Stoffgardinen krallen, um nicht herumgeschleudert zu werden. In dem viel zu dünnen Würdengewand, das sein Vater ihm zu tragen vorgeschrieben hatte, fröstelte es ihn, aber zum Glück bestand die Leibgarde darauf, dass er die Zeichen seines Standes zur Tarnung mit einem Wollmantel verdeckte.
    »Junger Herr.« Der Kaplan, der ihm gegenübersaß, musste die Kette um seinen Hals mit den Händen festhalten, damit sie nicht herumflog. Der Anhänger, eine kupferne Dublone mit fünf Sonnenstrahlen darauf, tanzte dennoch wild umher. »Habt Ihr Euch schon mit der Stadt Weigrund vertraut gemacht?«
    »Wir kommen doch erst morgen an.«
    Der alte Mann hob tadelnd einen Finger. »Wie gut, dass Euer Vater mich mit Euch sandte. Ihr könnt einfach noch nicht für Euch selbst sorgen. Dabei haben wir doch eigens landeskundliche Bücher mitgenommen.« Er zog unter den Sitzen eine Gepäcktruhe hervor und schloss sie auf. »Weigrund ist eine große Stadt. Viel größer als irgendeine im Südreich. Es ist wichtig zu wissen, wohin Ihr – « Als er den Deckel aufklappte, blieb ihm der Mund offen stehen. » Das habt Ihr mitgenommen?« Er vergaß, seine Kette festzuhalten, und der Anhänger prallte klirrend gegen den Truhendeckel.
    Elarides schob die Gardinen zur Seite. Draußen ritten die Gardesoldaten, und das Scheppern ihrer leichten Rüstungen vermischte sich mit dem Klappern der Pferdehufe.
    »Ich frage Euch noch einmal.« Der Kaplan saß wieder aufrecht und hielt in jeder Hand ein Buch. » Das habt Ihr mitgenommen, mein Prinz?« In die hölzernen Buchdeckel waren Figuren geschnitzt. Auf dem einen wand sich ein Lindwurm um einen brennenden Turm, und im Vordergrund stand auf einer Klippe ein Ritter mit erhobenem Schwert. Auf dem anderen Deckel stand derselbe Edelmann, umringt von Bäumen, aber auch von dunklen Gestalten, die ihm mit Keulen und Messern drohten. » Ritter Marduk gegen den Höllendrachen und Ritter Marduk gegen die schwarzen Männer ? Ich muss sicher nur blind in die Kiste greifen und ziehe einen weiteren geistlosen Ritterroman heraus.«
    Elarides pflückte dem Kaplan die Schwarzen Männer aus der Hand und schlug das Buch auf. »Ich muss mich doch vorbereiten. Jetzt, da ich ins Kaiserhaus von Arland geschickt werde, um zu lernen, muss ich mich allerhand Herausforderungen stellen.«
    Seufzend legte der Kaplan den Drachen zurück in die Truhe und klappte sie zu. »Herausforderungen, ja. Aber ich bezweifle, dass Ihr gegen einen leibhaftigen Drachen antreten müsst. Der letzte ist gestorben, wisst Ihr, vor langer Zeit schon.«
    »Ihr glaubt auch an Euren Gott.« Elarides deutete auf das heilige Symbol um den Hals des Kaplans. »Obwohl viele sagen, dass er zusammen mit dem letzten Drachen verschieden ist.« Nach einer kurzen Pause schloss Elarides das Buch wieder und legte es

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