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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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höheren Status bekleidet und größere Freiheiten gehabt als ein Dienstbote. Aber jetzt, da sie über dieses Thema nachsann, kam ihr ein neuer Gedanke: Die Aufgabe der Heiler war es, sich um die Bedürfnisse all jener zu kümmern, die sie brauchten, die Dienstboten eingeschlossen. Sie dienten den Dienern. Damit sollten sie eigentlich am unteren Ende der Dienstbotenhierarchie stehen.
    »Ihr wurdet aufgehalten?«, fragte Lord Gilar.
    »Ja. Ich habe heute eine improvisierte Brücke für Euch geschaffen. Als wir zur zweiten Brücke nach dem Grenzpfeiler kamen, mussten wir feststellen, dass sie eingestürzt war.«
    Gilar nickte langsam. »Ich kenne die Brücke. Ich konnte mich schon seit einiger Zeit nicht entscheiden, ob ich sie ersetzen sollte oder nicht. Sie war stark genug für leichten Verkehr, aber in den letzten Jahren ist die Straße immer häufiger benutzt worden.«
    »Der Regen und das Hochwasser des Flusses haben wahrscheinlich das Ihre dazu beigetragen. Der Karren eines Schmiedes ist in den Fluss gestürzt, als die Brücke zusammenbrach. Ein Junge ist ertrunken.«
    Gilar verzog das Gesicht. »Ich werde mehr darüber in Erfahrung bringen müssen. Ich muss gestehen, ich hatte gehofft, dass die Schwäche der Brücke sich zu unseren Gunsten auswirken würde, sollten wir jemals angegriffen werden.«
    Angegriffen? dachte Tessia. Von wem?
    Dakon zog die Augenbrauchen hoch. »Wahrscheinlicher ist, dass sie die Einheimischen daran hindern würde zu fliehen.« Er zuckte die Achseln. »Die Ersatzbrücke, die ich geschaffen
habe, ist primitiv und schmal. Ihr werdet an ihrer Stelle eine richtige Brücke erbauen müssen, die so breit ist, dass zwei Wagen aneinander vorbeifahren können. Außerdem sollte sie mit Sicherheitsgeländern ausgestattet sein.«
    Gilar hob die Schultern. »Natürlich. Aber heben wir uns das Pläneschmieden für später auf. Im Augenblick würdet Ihr und Eure Gefährten gewiss ein heißes Bad und eine Mahlzeit zu schätzen wissen. Ich habe den Dienern Anweisung gegeben, Zimmer für Euch alle vorzubereiten.«
    Sie kamen in eine Empfangshalle, die trotz der Größe des Hauses eher bescheiden wirkte. Gilar führte sie eine Treppe hinauf in einen Flur, dann deutete er auf Räume zu beiden Seiten des Ganges, in denen Lord Dakon, Tessia und Jayan untergebracht waren.
    »Ich werde Euch jetzt Eurem Bad überlassen«, sagte er. »Wir sehen uns beim Abendessen.«
    Eine Dienstmagd stand vor Tessias Zimmer. Als Tessia auf die Tür zuging, öffnete das Mädchen sie für sie. Im Raum fanden sich die gewöhnlichen Schlafzimmermöbel, außerdem Tessias Reisetruhe und eine Wanne voller Wasser. Zwei Dienerinnen beugten sich über die Wanne; eine goss aus einem großen Krug Wasser hinein, und die andere hielt ein leeres Gefäß in Händen. Die Frauen drehten sich um, verbeugten sich vor Tessia und verließen den Raum.
    Die Dienstmagd lenkte Tessias Aufmerksamkeit auf Waschpasten und Öle, Kämme und Handtücher.
    »Wünscht Ihr, dass Euch jemand hilft, Meisterschülerin Tessia?«, fragte sie.
    »Nein. Danke.« »Kommt heraus, wenn Ihr so weit seid, und ich werde Euch zum Speisezimmer bringen.«
    Nachdem das Mädchen gegangen war, wärmte Tessia das Badewasser mit Magie an, dann schälte sie sich aus ihren Reisekleidern. Der Saum ihres Kleides war verkrustet von getrocknetem Schlamm. Ihre Strümpfe waren schmutzig, und ihre Stiefel waren nur noch ein trauriger Schatten ihrer selbst. Das warme Wasser besänftigte ihre Muskeln, die nach der unbequemen
Reise im Wagen brannten, und Tessia lag für eine Weile still da, dankbar für die Ruhe, bevor sie aus der Wanne stieg und sich abtrocknete. Als sie hinabblickte, sah sie, dass das Wasser sich trüb braun gefärbt hatte.
    Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich so schmutzig war, überlegte sie. Oder dass ich es fertiggebracht habe, mich bis zu den Ellbogen mit Schlamm zu beschmieren.
    Nachdem sie sich ein sauberes Kleid angezogen hatte, kämmte sie sich das Haar und band es säuberlich im Nacken zusammen. Dann öffnete sie die Tür ihres Zimmers und spähte hinaus. Die Dienstmagd wartete draußen. Sie nickte Tessia zu.
    »Folgt mir, Meisterschülerin Tessia.«
    »Sind Lord Dakon und Meisterschüler Jayan bereits fort?«
    »Ja, Meisterschülerin Tessia.«
    Sie traten von neuem den Weg durch das Haus an, hinunter in die untere Etage. Die Dienerin blieb vor einer Tür stehen, dann bedeutete sie Tessia mit einer anmutigen Geste einzutreten.
    »Lady Pimia und Faynara, ihre Tochter,

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