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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Liebespaare, die da aufs Wasser gucken?«
    »Wenn sie nicht gerade knutschen«, bestätigte Jörna.
    »Aber weshalb parken sie alle auf einem Haufen?« Jörna zuckte die Schultern. Magnolia warf einen schnellen Blick in die Wagen. »Sieht aus, als ob sie Spaß haben!«, rief sie Jörna zu. »Ich dachte, so etwas gibt es nur noch in alten Filmen.«
    »Wieso?«, fragte Jörna. »Ist doch total romantisch. Man muss bloß mit dem richtigen Typen da sitzen.«
    Sofort entstand in Magnolias Kopf ein Bild. Wenn sie vielleicht mit Leander … Sie schnappte nach Luft.
    Jörna sah sie mit breitem Grinsen an. Und nicht zum ersten Mal kam Magnolia der Verdacht, dass sie bereits Gedanken lesen konnte. »Denkst du an jemand Bestimmten?«, fragte Jörna zuckersüß.
    »Wer zuerst am Leuchtturm ist!«, rief Magnolia und brauste über den Himmel davon.
    Die Besen hatten sich nun endgültig ausgetobt und den Mädchen wurde langsam kalt. Außerdem zeigte sich bereits ein Silberstreifen am Horizont. Sie wollten gerade nach Gloxby zurückkehren, da bemerkten sie, dass sie heute Nacht nicht allein unterwegs waren. Ein gutes Stück vor ihnen flog eine weitere Hexe auf ihrem Besen. Sie schien sie nicht zu bemerken und verschwand ganz plötzlich zwischen den Baumwipfeln in einem großen Wald.
    »He, das war eine von uns!«, rief Jörna.
    »Lass uns nachsehen, wo sie geblieben ist«, schlug Magnolia vor. Suchend flogen sie über die Wipfel der Bäume.
    »Hier muss die Stelle sein!«, sagte Magnolia. »Wir gehen runter.«
    Die Mädchen landeten in einem dichten, dunklen Wald. Unter denBlättern war vom Licht der Morgendämmerung noch nichts zu sehen. Vorsichtig tasteten sie sich durch das Unterholz. Seit Magnolia zur Hexe geweiht worden war, wuchs ihre Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen. Natürlich sah sie noch nicht annähernd so gut wie Tante Linette, aber sie war auf dem Weg.
    »Ich bin sicher, dass sie hier gelandet ist«, flüsterte Magnolia.
    »Lass uns lieber umkehren«, flüsterte Jörna zurück. »Es gibt auch schwarze Hexen.«
    »Hier ist ein Weg!« Vorsichtig sah Magnolia sich nach allen Seiten hin um. »Er führt zu einer Lichtung.«
    »Okay. Du gibst sowieso nicht eher Ruhe. Lass uns noch bis zur Lichtung gehen und dann nichts wie weg! Ich hab so ein komisches Gefühl.«
    Leise schlichen die Mädchen weiter, ihre Besen fest in der Hand und bereit, beim kleinsten Zeichen von Gefahr aufzuspringen und zu flüchten. Nur noch ein paar Meter, dann hatten sie die Lichtung erreicht.
    Wie angewurzelt blieben sie stehen. Magnolia traute ihren Augen nicht und Jörna stieß keuchend die Luft aus. Auf der Lichtung stand das scheußlichste Haus, das sie je gesehen hatten. Die grobgezimmerte, windschiefe Hütte stand auf nichts anderem als auf zwei riesigen Hühnerbeinen. Drum herum zog sich ein Zaun aus menschlichen Knochen. Magnolia konnte ganz deutlich Ober- und Unterschenkel voneinander unterscheiden.
    Eine gewaltige Gänsehaut kroch ihr über den Rücken. Zu allem Überfluss trug der Wind jetzt auch noch einen krächzenden Gesang zu ihnen herüber und aus dem Schornstein der Hütte stieg eine dünne Rauchfahne empor.
    Jörna zog sie ängstlich am Arm. »Das ist die Hütte einer Baba Jaga«, flüsterte sie aufgeregt. »Und die ist bestimmt keine kuschelige Märchenhexe!«
    »Lass uns abhauen«, murmelte Magnolia und machte einen Schritt rückwärts. Dabei stolperte sie über einen Ast und fiel krachend in das morsche Holz. Sofort verstummte der Gesang, doch was noch schlimmer war: Das Haus fing an, unruhig auf seinen schuppigen Beinen zu tänzeln.
    Blitzschnell sprangen die Mädchen auf ihre Besen. »Nach oben hinaus und nirgends an«, flüsterten sie mit sich überschlagenden Stimmen. Huckebein und Baldur schossen senkrecht in die Höhe.
    Über den Wipfeln war es bereits hell. Der erste Supermarkt wurde beliefert und an der Tankstelle hielten die ersten Autos. Von oben wirkte alles so herrlich normal. Nichts deutete darauf hin, dass dort unten im dichten Wald eine Baba Jaga lebte. Eilig kehrten die Mädchen nach Gloxby zurück. Sie hatten Glück. Ihr Fenster stand genauso offen, wie sie es zurückgelassen hatten. Magnolias Mutter und Mr Hopps schienen noch friedlich zu schlafen; ihr Ausritt war also nicht bemerkt worden. Um sich aufzuwärmen und weil es noch so früh am Morgen war, schlüpften die Mädchen noch einmal ins Bett. An Schlaf war natürlich nicht zu denken, aber die Wärme unter ihren Bettdecken war eindeutig beruhigend für ihre

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