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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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ums andere Mal, wenn Jacko oder einer der anderen Dorfbewohner ihr einen Besuch abstattete und dabei etwas Schmackhaftes in den Vorratsschrank stellte.
    Vier dieser äußerst leckeren Milchbrötchen, die Greta erst heute Morgen gebacken hatte, stopfte Magnolia jetzt in die Taschen ihres Anoraks.
    »Nimm deinen Zauberstab mit«, verlangte Linette, bevor Magnolia auf ihren Besen stieg. »Du kannst zwar noch nicht viel damit anfangen, aber ihn dabeizuhaben ist besser als nichts.«
    Magnolia lachte. »Du glaubst doch nicht im Ernst, ich könnte entführt werden, bei all den Menschen, die heute auf dem Berg sein werden? Vermutlich können wir froh sein, wenn wir da oben noch einen Stehplatz kriegen. Ich lasse Zauberwisch lieber zu Hause, sonst verliere ich ihn womöglich.«
    »Du nimmst ihn mit oder du bleibst hier!«, sagte Linette bestimmt. »Dein Zauberstab verliert dich sicher nicht.«
    Um ihre Tante nicht unnötig zu reizen, schob Magnolia Zauberwisch brav in den Ärmel, schnallte sich den Schlitten auf den Rückenund startete im Tiefflug zum Pechstein. Selbst durch den dichtesten Wald fand Huckebein seinen Weg. In halsbrecherischem Tempo jagte er zwischen den Bäumen hindurch und Magnolia erwartete jeden Moment den tödlichen Zusammenstoß mit einer Eiche. Erstaunlicherweise kam sie jedoch heil und ohne jede Schramme ans Ziel.
    »Ich bin schon seit einer Stunde hier!«, rief Jörna fröhlich, nachdem Magnolia sie endlich gefunden hatte.
    »Ist Birte auch da?«, wollte Magnolia wissen.
    »Ich habe sie heute noch nicht gesehen«, erwiderte Jörna.
    Magnolia war enttäuscht. Sie hatte gehofft, auch ihre Freundinnen aus der Schule beim Schlittenfahren wiederzusehen.
    »Die megascharfe Abfahrt, von der ich dir erzählt habe«, fuhr Jörna fort, »die ist auf Skiern lebensgefährlich, aber mit deinem Schlitten haben wir sicher eine Menge Spaß.« Sie zog Magnolia mit sich fort auf die nördliche Seite des Pechsteins.
    Die »megascharfe Abfahrt« war mehr eine Bob- als eine Rodelbahn und nur etwas für wirklich starke Nerven. Den beiden Junghexen machte es riesigen Spaß, mit Karacho ins Tal zu rasen.
    »Aus dem Weg«, brüllten Magnolia und Jörna, bis sie heiser waren. Nötig war es natürlich nicht, denn auf der spiegelglatten Bahn konnte ihnen sowieso niemand entgegenkommen.
    Sich anschließend den Berg wieder hinaufzuplagen, war entschieden weniger lustig.
    »Sicher gibt es für solche Zwecke einen brauchbaren Zauberspruch«, überlegte Magnolia, während sie schnaufend bergan stapften.
    »Sicher«, ächzte Jörna, »aber das nützt uns nichts.«
    »Man müsste sich eine Liste mit den wirklich wichtigen Zaubersprüchen zulegen und darauf bestehen, die zuallererst zu lernen.«
    »Sicher«, schnaufte Jörna, »das müsste man.«
    »Auf diese Weise könnte man auch verhindern, Jahre seinesLebens mit nutzlosen Schadzaubern zu vergeuden«, fuhr Magnolia fort.
    »Sicher, das könnte man.«
    Magnolia warf Jörna einen irritierten Blick zu.
    Die beiden rodelten den ganzen Nachmittag. Zwischendurch aßen sie die Milchbrötchen, die Magnolia mitgebracht hatte, und tranken heißen Tee aus Jörnas Thermoskanne. Dann sausten sie wieder auf dem Schlitten den Berg hinunter.
    Erst als sie zum hundertsten Mal den Schlitten wieder hinaufzogen, bemerkten sie, wie lang die Schatten der Bäume inzwischen geworden waren.
    »Wollen wir noch eine letzte Fahrt machen, bevor es dunkel wird?«, fragte Jörna.
    Magnolia schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Ich soll noch vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause sein, außerdem sind wir hier oben schon die Letzten.«
    »Du hast recht. Rufen wir die Besen.«
    Jörna schulterte ihren Rucksack und hielt mitten in der Bewegung inne. Magnolia folgte ihrem Blick. Ihr Herz setzte für ein paar Takte aus. Sie wurden beobachtet. Ein Trupp Schattenkrieger stand reglos auf ihre Lanzen gestützt unter den Bäumen. Die Mädchen hatten denselben Gedanken. Der Schlitten! Auf ihm konnte es ihnen gelingen zu entkommen. Gleichzeitig rannten sie los.
    Mechanisch und steif setzten sich die Knochenmänner in Bewegung. Sie hatten keine Eile.
    »Auf den Schlitten«, keuchte Magnolia, als hätte Jörna nicht dasselbe Ziel. Umsonst!
    Im selben Moment, als die Mädchen auf den Schlitten sprangen, teleportierten die Schattenkrieger und tauchten direkt vor ihnen wieder auf. Mit rot glühenden Augen und gefletschten Zähnen kreisten sie die Mädchen ein.
    Jörna sah aus, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Magnolia

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