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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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alles in ein geheimnisvolles rotes Licht. Irgendwo in der Ecke blubberte leise ein Destillierapparat und von einem halbhohen Schränkchen grinste ein bleicher Totenschädel. Wer das wohl war?
    Magnolia zog ein ekelhaft süßer Geruch in die Nase. Ob der Geruch von dem alten Schädel kam? Schnuppernd sah sie sich um und entdeckte eine handballgroße Kristallkugel auf einem kleinen runden Tisch, neben dem Fenster.
    Na, Tante Linette war ja bestens ausgerüstet. Abermals streifte Magnolia dieser süßliche Geruch, diesmal mit einer Intensität, dass ihr beinahe übel wurde. Sie wollte gerade das Zimmer verlassen, als ein kalter Luftzug ins Zimmer fuhr. Gleichzeitig klingelte es an der Haustür.
    »Einen Moment, ich bin gleich da!«, tönte Tante Linettes unnachahmliche Stimme.
    Magnolia blieb wie angewurzelt stehen. Warum gerade jetzt?, fragte sie sich. Den ganzen Tag war nirgendwo auch nur ein Haarvon ihrer Tante zu entdecken und jetzt, wo Magnolia ihr absolut nicht begegnen wollte, tauchte sie wieder auf.
    Aus der Diele drangen gedämpfte Stimmen, dann wurde die Tür zum roten Zimmer wurde aufgestoßen, Licht flammte auf. Mit einem Satz war Magnolia hinter den Vorhängen. Das Fenster stand offen und die Luft war hier deutlich besser. Vorsichtig spähte sie durch den Faltenwurf ins Zimmer.
    Ihre Tante und eine junge Frau hatten den Raum betreten. Die Besucherin schien sich nicht daran zu stören, wie ungewöhnlich der Raum aussah. Sie presste ein Taschentuch vor die Augen und weinte laut und vernehmlich.
    »Beruhige dich, Christina«, sagte Tante Linette und tätschelte der Frau den Rücken. »Ich kann ja verstehen, dass dich das plötzliche Verschwinden deiner Freundin Veronica furchtbar aufregt, aber …«
    Unwillig winkte Christina ab. »Ach, darum geht es doch überhaupt nicht, die taucht schon irgendwann wieder auf.« Sie weinte erneut, dieses Mal leise in ihr Taschentuch.
    »So?« Erstaunt zog Tante Linette die Augenbrauen hoch. »Worum geht …« Sie brach mitten im Satz ab und schnüffelte. Sie schnüffelte so laut wie ein ganzes Rudel Jagdhunde und legte anschließend ihre Stirn in besorgte Falten. Eine Weile sagte sie nichts.
    Christina, der diese plötzliche Stille merkwürdig vorkam, linste verstohlen hinter ihrem Taschentuch hervor und brach dann, um sich wieder in Erinnerung zu bringen, in quäkendes Gewimmer aus.
    Magnolia und auch Tante Linette zuckten erschrocken zusammen.
    »Na, na, na Täubchen, so schlimm? Was kann ich denn für dich tun?«
    »Ach, ich glaube ja gar nicht, dass Sie etwas für mich tun können, Madame Linette.«
    Madame Linette. Magnolia grinste.
    »… Aber ich bin so verzweifelt.« Schon wieder rollten Tränen über Christinas rote Pausbacken. »Ich glaube, er hat eine andere, obwohl wir im nächsten Jahr heiraten wollen. Letzte Woche habe ich ihn gesehen … mit dieser Zicke aus der Bäckerei.« Christina schluchzte laut auf. »Er sagt, da wäre nichts. Doch wie soll ich ihm glauben, wo ich doch pinkfarbenen Lippenstift an seinem Hemdkragen gefunden habe? Ich benutze nie pinkfarbenen Lippenstift … Wenn er mich betrügt … bringe ich mich um.« Geräuschvoll putzte sie sich die Nase.
    »Unsinn«, erwiderte Tante Linette barsch, »das ist der Kerl sicher nicht wert.«
    »Doohoooch, das ist er«, plärrte Christina los.
    »Schon gut, schon gut.« Tante Linette winkte ab. Ihr ging dieses Gejammer gehörig auf die Nerven. »Wir schauen uns die Sache einmal an. Mal sehen, ob überhaupt etwas daran ist. Nimm Platz!«
    Sie deutete auf einen Stuhl am Tisch, auf dem die Kristallkugel stand. Magnolia wünschte sich Stielaugen. Die Hände ihrer Tante strichen kreisend über die Kugel. Eine ganze Weile geschah nichts, dann füllte sich der Kristall mit blutrotem Nebel. Tante Linette zuckte zurück und erstarrte.
    Magnolia traute ihren Augen nicht, doch in dem Nebel zeigte sich ganz deutlich eine scheußliche Fratze. Das bleiche Gesicht wurde zur Hälfte von einer schwarzen Kapuze verdeckt. Umso erschreckender waren die schmalen blutroten Lippen, die sich lautlos bewegten.
    Magnolia starrte das Gesicht an. Gleichzeitig spürte sie, wie eine eisige Kälte nach ihrem Herzen griff.
    Mit zitternden Händen bedeckte Tante Linette die Kugel. Sofort verschwamm das Bild und der Nebel zog sich zurück. Die Kristallkugel war wieder schimmernd und leer.
    »Haben Sie etwas gesehen, Madame Linettte?«, flüsterte Christina.
    »Was?«, fragte Tante Linette abwesend.
    »Haben Sie meinen Theo

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