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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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hat. Ohnehin war ihr mein Umgang mit ihm nie recht. Aber jetzt sage ich einfach nur die Wahrheit.
    „Aber das ist …”
    „Mom, er ist in Ordnung, okay?”
    Sie soll sich keine Sorgen um mich machen. Vielleicht haben wir nicht das beste Verhältnis – ganz sicher haben wir das nicht –, aber sie soll nicht merken, wie schwer es mir fällt, mein Leben im Griff zu behalten. Und wie sehr ich mir eine helfende Hand wünsche.
    „Okay.”
    Sie nickt, und ich schiebe mich an ihr vorbei in mein Zimmer zurück, wo ich nach meiner Handtasche greife und einmal tief durchatme. Jared ist nicht mein Freund. Und er wird es auch nicht werden. An der Treppe drehe ich mich noch mal zu meiner Mutter, die mir mit einer Mischung aus Stolz und Sorge hinterherblickt.
    „Mom. Ich bin keine siebzehn mehr. Und ihr müsst nicht aufbleiben. Es könnte spät werden.”
    „Dein Vater und ich fahren nach New York …”
    Kurz bleibe ich stehen und warte darauf, ob sie weiterspricht. Aber das tut sie nicht. Das hat sie nie getan. Sie fahren nach New York. Wahrscheinlich nicht zum Vergnügen, sondern zu einer Veranstaltung in der Großstadt, die niemals schläft. Oder um Geld zu spenden.
    „Alles klar. Viel Spaß.”
    Ich bin nicht oft daheim. Und wenn ich es bin, sind meine Eltern unterwegs. Fast so, als müssten sie dem Leben immer einen Schritt voraus sein. Oder als könnten sie es nicht mit mir unter einem Dach aushalten. Ich hole tief Luft und gehe die Treppen nach unten. Mit jedem Schritt spüre ich, wie nervös ich bin. Ganz ohne Grund, nur weil Jared hier unten auf mich wartet und mich dazu gekriegt hat, Make-up zu tragen. Und es ist kein Tageslook. Nein, ein Date-Look. Ich beiße mir auf die Unterlippe, als ich bemerke, wie schnell mein Herz schlägt. Wenn das kein Date ist, warum fühlt es sich dann so an?
    Ich biege in den Flur, der so lang und breit ist, dass ein Kleinwagen direkt in die Küche oder ins Kaminzimmer fahren könnte. Und da sehe ich ihn: Jared schaut sich mit großen Augen staunend in der geräumigen Halle um, die in den Flur übergeht. Genau deswegen wollte ich vermeiden, dass er hierherkommt. Er wird es falsch verstehen, alles wird ihn einschüchtern und vergraulen. Außerdem wird dieses Anwesen Fragen aufwerfen. Fragen, auf die ich nur Antworten habe, die ich überhaupt nicht mag.
    „Jared!? Was machst du hier?”
    Er sieht überrascht zu mir, als ich die breite Treppe nach unten komme und meine Schritte alles andere als sicher sind.
    „Na ja, ich wollte dich abholen …”
    Er klingt so verwirrt, wie er aussieht, und macht daraus auch kein Geheimnis.
    „Also habe ich nach der Adresse von Lynn Chase gefragt.”
    Ich erreiche den Fuß der Treppe und meine Hand klammert sich panisch um das Treppengeländer. Ein bisschen Halt, nur für alle Fälle.
    „Du kannst dir vorstellen, wie erstaunt ich war, dass der junge Mann im Touristen-Shop keine Lynn Chase kennt. Er war aber mit einer gewissen Lynn Preston auf der Highschool. Eine Lynn Preston, auf die deine Beschreibung perfekt passt.”
    „Tja. Hm. Überraschung.”
    „Allerdings. Die Adresse von Familie Preston hat er mir dann gegeben. Als ich das Haus gesehen habe, dachte ich erst, es muss sich um einen Irrtum handeln.”
    Jareds Blick ist ernst, vielleicht ein bisschen wütend. Ja, ich habe ihn angelogen. Nicht nur ihn. Ich habe alle angelogen. Nicht um sie zu verletzen, sondern um mich zu schützen. Eben vor Reaktionen wie dieser.
    „Jared, ich kann das alles erklären.”
    Wieso ich es nicht einfach tue, weiß ich nicht. Kurz huscht ein Lächeln über Jareds Gesicht, als sein Blick über meinen Körper wandert. Egal, wie viele Kleiderschichten ich am Körper trage – wenn Jared mich so ansieht, komme ich mir nackt vor. Als würde sein Blick direkt über meine Haut streichen. Das Kribbeln beginnt ganz leise und ohne Vorankündigung, bevor es sich rasend schnell in meinem Magen ausbreitet. Langsam wandern seine Augen zurück zu meinem Gesicht und ich hoffe, der dünne BH unter der Bluse verheimlicht meine Reaktion auf seinen Blick.
    „Du heißt also Lynn Preston?”
    Ich nicke langsam und lehne mich an das Treppengeländer. Jared steht noch immer in der Eingangshalle und mustert mich abwartend. Das Lächeln ist ebenso schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht ist.
    „Ich dachte, dein Nachname ist Chase?”
    „Das ist der Mädchenname meiner Mutter.”
    Für viele wäre das Erklärung genug – aber nicht für Jared, der mich keine Sekunde aus den

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