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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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kam er nie zum Essen, immer kam etwas dazwischen. Ich spüre, wie angespannt er noch immer ist.
    „Alles wieder okay?”
    Er hat während der Fahrt kaum gesprochen, nur auf die Straße gestarrt, und dabei die Hände so fest um das Lenkrad gehalten, wie er sie wohl gerne um den Hals meines Vaters gelegt hätte. In meiner Umarmung entspannt er sich zumindest ein kleines bisschen.
    „Sicher.”
    Man muss Menschen nicht besonders lange, nur gut genug kennen, um zu wissen, wann sie lügen. Ich stütze mein Kinn auf seiner Schulter ab und sehe ihn von der Seite an.
    „Mein Vater ist ein Idiot. Das war er schon immer.”
    Es entschuldigt dennoch nicht, was er gesagt hat. Es entschuldigt vor allem nicht, dass sich die Stimmung zwischen Jared und mir nun verändert zu haben scheint. Ein Gefühl, das mich verunsichert. Gestern Nacht hat sich das alles noch ganz anders angefühlt. Ich halte ihn zwar in meinen Armen, aber es fühlt sich so an, als würde er mir langsam aber sicher wieder entgleiten. Das Gefühl kenne ich leider zu gut.
    „Jared, sieh mich an.”
    Falls es ihm nicht bewusst ist – ich habe gestern einen Sprung gewagt, der mit einem bösen Aufprall hätte enden können. Ist zwar nicht passiert. Trotzdem stehe ich auf wackeligen Beinen. Langsam dreht er seinen Kopf zu mir.
    „Es tut mir leid, okay? Mein Vater …”
    So oft habe ich mich für ihn bei Simon – und sogar Jimmy – entschuldigen müssen. Niemals war jemand meiner Freunde gut genug, um mit mir Zeit verbringen zu dürfen. Immer hatte mein Vater etwas dagegen. Lynn Preston , die sollte sich lieber mit Jungs wie Kevin Bennett abgeben. Vielleicht, weil es für die Karriere meines Vaters von Vorteil gewesen wäre, wenn seine Tochter ein harmloses Teenie-Mädchen dargestellt hätte, und nicht die kleine Rebellin, die ihm widersprochen hat. Den Gefallen habe ich ihm nur nie getan.
    „Es geht nicht um deinen Vater, Lynn.”
    Jared löst sich aus meiner Umarmung und sieht mich nachdenklich an. Komisch, so hatte ich mir die Rückfahrt wirklich nicht vorgestellt.
    „Oceanside.”
    „Was ist damit?”
    Er war doch gestern so begeistert von allem: dem Ozean, dem Pier, den Leuten. Es wäre so viel besser als Colby, Kansas, gewesen. Sogar besser als Boston.
    „Ich weiß nicht …”
    Jared weicht meinem Blick aus und ich spüre das Zittern meines Herzens. Zuerst ist es nur leiser Zweifel, den Jared mit einem Lächeln sofort in Luft auflösen könnte. Aber noch immer starrt er auf seine Schuhe und ich verstehe so langsam. Wut macht sich breit.
    „Was willst du von mir, Parker? Was soll das alles?”
    Ich hatte ja keine Ahnung, dass ein Aufprall mit einer solchen Verzögerung so heftig sein kann. Meine Landung, die sich gestern Nacht in seinen Armen so wunderschön angefühlt hat, bricht mir gerade einige Rippen und Teile meines Herzens.
    „Was willst du mir eigentlich sagen?”
    Noch immer schafft er es nicht, mir in die Augen zu sehen. Er lehnt in den Klamotten meines Vaters an der Motorhaube seines Wagens und starrt auf seine Füße, als würde dort die Antwort auf das ganze Chaos liegen.
    „Rede endlich mit mir!“ Ich stoße ihn unsanft in die Seite.
    „Du hast gesagt, du bist anders als die anderen!”
    „Ich bin anders... Leider auch anders als dein Leben dort.”
    „Hey, ich habe Neuigkeiten für dich: Ich lebe da nicht mehr.”
    „Dein Vater hat vermutlich recht. Ich bin nicht mal auf dem College …”
    „Hör auf, meinen Vater vorzuschieben, weil du keine Lust hast, mit mir …”
    Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und sieht mich verletzt an. Wenn er das tut, zersplittert meine Wut. Dann will ich ihm wieder so nah sein, wie gestern.
    „Verdammt noch mal, Lynn! Glaubst du, ich habe das alles so geplant? Du und ich? Es ist … wir ...”
    Die Anziehung zwischen uns war größer, als die vereinte Streitmacht der Zweifel in unseren Köpfen. Das Herz hat gewonnen, der Kopf kapituliert. So wie ich auch. Ich weiß, wovon ich spreche. Seit der Nacht bei den Gleisen habe ich versucht, mich nicht in Jared zu verlieben. Dabei war es damals schon zu spät.
    „Lynn, du bist so … wundervoll. Ich will dir nur nicht wehtun mit … ”
    Er bricht ab, unsicher, wie er den Satz beenden soll. Aber sein Blick ist so zärtlich und ehrlich, dass ich mir in genau diesem Moment sicher bin, dass Jared mir niemals wehtun wird. Ich lehne mich gegen seine Brust und er schlingt die Arme fest um mich.
    „Wenn es etwas gibt, das ich wissen soll, dann kannst du

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