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Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Titel: Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Auto verunglücken! Operation
gelungen – Patient lebt! Josch hebt einen Finger. Ja, Mann! Sofort! Ich
nähere mich Bettina, die mit ihren Mädels zusammensteht.
    „Nori! Alles in Ordnung?“
    Ich greife sanft ihren Arm, ziehe
sie ein paar Schritte mit mir. Die Mädels kichern.
    „Hör zu“, stottere ich. „Das war
ein wunderbarer Abend. Wenn ich zurück bin, würde ich das gerne wiederholen.“
    „Zurück? Zurück von wo?“
    Sag jetzt nichts aus der
Zukunft, Nori!
    „Das kann ich dir jetzt leider
nicht erklären. Ehrlich gesagt, du würdest mir sowieso kein Wort glauben.“
    Ich lache verlegen, aber sie schaut
weiter betroffen drein.
    „Pass auf“, ich drücke ihre Hände,
„wenn ich wieder da bin, werde ich dir alles erzählen. Versprochen! Die ganze
völlig verrückte Wahrheit.“
    Sie legt ihre Hände auf meine
Schultern, zieht mich zu sich ran.
    „Ich weiß, dass hier was nicht
stimmt“, flüstert sie. „Ich weiß das!“
    Abgefahren, denke ich.
    Mein Vater wird zum Polizeiwagen
geführt. Der Beamte drückt seinen Kopf herunter, damit er ihn sich nicht anschlägt.
Dann ist die Wagentüre zu und mein Vater in Sicherheit. Jetzt können wir
abhauen. Ich drücke Bettina einen Kuss auf die Wange.
    „Ihr seid die Geilsten“, rufe ich
meinen Freunden zu. „Bleibt cool für immer!“
    Und dann flitzen Josch und ich
davon. Über die rote Ampel, ab ins Dorf. Es gilt, noch ein Auto zu klauen!
     
    Wir müssen vor 22:04h am Rathaus
sein. Weil dann schlägt der Blitz ein.
    Falsche Geschichte, gleiche Eile.
    Die Polizeiwache ist im Nachbarort.
Wenn meine Mutter erfährt, was geschehen ist, wird sie meinen Bruder bitten,
sie dort hinzufahren. Doch dann wird kein roter Polo mehr auf dem Parkplatz
stehen.
    Josch und ich huschen geduckt von
Auto zu Auto wie die Eichhörnchen. Pauls Polo parkt gegenüber von meinem
Elternhaus – ein Blick aus dem Fenster könnte uns entlarven. Oh nein! Frau
Engler tritt aus ihrer Haustür. Vorsicht, sie ist bewaffnet! Der Besen der
Verderbnis! Und schon schwingt sie ihn und fegt los. In meiner Vorstellung verwandeln
Josch und ich uns in die Super Mario Brothers . Jump and Run.
Ducken, schleichen, ranpirschen. Frau Engler stößt gnadenlos den todbringenden
Besen der Verderbnis in die Straßenrinne. Wo der hinlangt, wächst kein Gras
mehr. Seine Berührung bringt dein Energielevel sofort auf null. Ihr Blick
wandert umher. Will denn hier niemand zum Vollquatschen vorbeikommen, scheint
sie zu denken. Doch da naht die Rettung. Auf einem Ross kommt sie die Straße
entlang. Ein Ross, dem jemand alles Fleisch von den Knochen genagt hat. Übrig
blieb ein Skelett. Mit Reifen. Okay, es ist ein Fahrrad. Drauf sitzt eine alte
Dame, die bei Frau Engler ein und aus geht. Sie fährt auf den Gehweg, kommt
stolpernd zum Stehen, weil sie nur mit einem Bein bremst. Sofort wird
losgequatscht. Gut, die wären beschäftigt. Ich gebe Josch ein Zeichen. Wir
schleichen uns auf die der Engler abgewandten Seite des Polos bis an die
Fahrertür. Dafür hocken wir jetzt direkt vor meiner Haustür. Nervös angle ich
den Schlüssel aus meiner Tasche, bringe ihn nicht auf Anhieb ins Schloss.
    Gesprächsfetzen.
    „Was? Der Greth? Mit der Polizei?
Nein!“
    Klick – Knöpfchen oben.
    „Der ist doch sonst so ein Ruhiger.
Aber wenn die mal aus der Haut fahren. Ja ja.“
    Schnapp – Türe geöffnet.
    „Er kümmert sich ganz rührend um
den kleinen Nori. Ein netter Bengel.“
    Quietsch – ich öffne die
Türe vorsichtig. Nur einen Spalt. „Und der Große, Paul, ist Soldat.“
    Knarz – der Spalt wird größer.
Ich arbeite akribisch mit der Konzentration eines Safe-Knackers.
    Bis plötzlich:
    „Nori?“
    Bis plötzlich Bettina hinter uns
steht.
    Ich springe auf, wische mir den
Schmutz von der Hose.
    „Wo kommst du denn her?“
    Josch bleibt in der Hocke. Weil das
albern aussieht, ziehe ich ihn zu uns rauf.
    „Was macht ihr?“, will Bettina
wissen.
    „Nichts?!“, lüge ich. „Kennst du
Josch?“
    Josch grinst gequält.
    „Klar kenne ich Josch. Was wird das
hier?“, hakt sie nach. „Klaut ihr die Karre etwa?“
    „Was?“, empöre ich mich.
    „Ich will mit!“, verkündet sie.
    „Das geht nicht“, findet Josch.
    Finde ich auch .
    „Nee, geht nicht.“
    „Warum nicht?“, fragt sie.
    Ja, warum nicht?
    „Ein Scharlatan. Autoknacker. Hat
er bestimmt vom Vater“, zetert die Engler, die ich ganz vergessen hatte. Ihre
runzlige Freundin nickt eifrig. Verflixt, wir haben keine Zeit für so

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