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Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Titel: Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Edith
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ihr Fell zu bürsten, während sie sich an den Körnern gütlich tut. Was für ein wunderschönes Tier sie doch ist. Seine Finger gleiten durch die golden schimmernde Mähne, und er begegnet dem Blick ihrer blauen Augen. Blaue Augen, denkt er wieder, wieso blau? Wo hat er den Blick dieser Augen schon gesehen? – In dem Moment fällt ihm die Bürste aus der Hand, da er mit den Gedanken nicht bei der Sache gewesen ist. Er bückt sich, will sie aufheben und blickt auf Shielas zierliche Hufe, die wie mit Gold bestrichen wirken. Unwillkürlich muss er an die Schuhe seines Traumwesens denken, die in der letzten Nacht goldfarben unter dem Kleid hervorgelugt haben. Ein weißes Kleid. Er streicht über Shielas weißes Fell …
    Plötzlich stutzt er. Nein, das ist völlig unmöglich, das kann er nicht glauben! Seine Gedanken gehen Wege, die kann es gar nicht geben! Und doch: Hat sie letzte Nacht nicht gesagt, er wisse es ganz tief in seinem Inneren und müsse nur daran glauben, um dieses Wissen zur Wirklichkeit werden zu lassen? – Mein Gott, sollte es so einfach sein?
    Noch wehrt sich der Prinz gegen die Tatsache, die so naheliegend ist. Es kann einfach nicht sein! Die Stute, die sich den Hafer hat schmecken lassen, wendet ihm den Kopf zu, hat er doch längst mit dem Bürsten aufgehört und steht einfach nur neben ihr.
    „Ihr seid ja so abwesend, Prinz“, hört er ihre Stimme in seinem Kopf. „Habt Ihr denn schon gefrühstückt?“
    Erschrocken schaut Malcolm auf, bemerkt erst jetzt, dass er vor sich hingeträumt hat, und legt die Bürste weg.
    „Nein, Shiela“, antwortet er, „ich gehe jetzt etwas essen.“
    Die Stute spürt genau, dass er einen Kampf mit sich selbst führt, mit seinen Gefühlen und seinem Wissen. Noch immer will er das, was offensichtlich ist, nicht wahrhaben.
    ‚Schade‘, denkt sie, ‚er braucht noch etwas Zeit.‘
    Da sich sein Gast ganz und gar nicht gesprächig zeigt an diesem Morgen, zieht sich der Wirt auch schon bald zurück und lässt ihn allein. Obwohl es Malcolm schmeckt, was ihm der Mann vorgesetzt hat, verrennt er sich immer wieder in diesen einen Gedanken, der ihn einfach nicht mehr loslässt, so unwahrscheinlich er auch sein mag. – Schließlich lässt er gesättigt den Löffel sinken und ruft den Wirt herbei.
    Er drückt dem Mann ein Goldstück in die Hand und bittet ihn, noch etwas Proviant einzupacken. Der Wirt staunt nicht schlecht ob dieser großzügigen Bezahlung und beeilt sich das Gewünschte zusammenzusuchen.
    Malcolm sattelt inzwischen, packt die wenigen Habseligkeiten auf sein Pferd, nimmt den Beutel des Wirtes entgegen und verabschiedet sich von dem Mann, der ihm fast ein bisschen traurig nachsieht. Einen solch spendablen Gast hat er noch nie gehabt, obwohl er ihm doch noch nicht einmal ein Zimmer anbieten konnte.
    ***
    Fast den ganzen Vormittag über reitet der Prinz of Bannister schweigend seinen Weg, hängt seinen Gedanken nach, ohne zu einer befriedigenden Lösung zu kommen. Erst als er gegen Mittag sich selbst und seinem Pferd eine Pause gönnt, kommt zwischen ihm und Shiela wieder ein Gespräch zustande, doch ist es die Stute, die damit beginnt und das Wort oder besser den Gedanken an ihn richtet.
    „Ihr seid schon den ganzen Tag über so schweigsam, Prinz. Bedrückt Euch etwas?“
    Malcolm sieht vom Boden sitzend zu ihr auf, sieht in die blauen Augen und meint: „Ich glaube, du weißt recht gut, was ich denke.“
    „Sprecht es trotzdem aus. Es hilft manchmal, wenn man seine Gedanken kundtut.“
    Einen kurzen Moment nur noch zögert er, es fällt ihm schwerer, als er selbst geglaubt hat, doch dann fragt er frei heraus: „Shiela, du kannst meine Gedanken lesen, du sprichst mit mir wie ein Mensch. Kannst du dich auch in einen Menschen verwandeln? Ich meine, bist du die schöne Prinzessin, die Nacht für Nacht zu mir kommt, die meine Träume, mein ganzes Denken beherrscht?“
    Der Blick der Stute erscheint ihm in diesem Moment menschlich, sie kommt noch einen Schritt näher, senkt den schönen schlanken Kopf, und schon hört er ihre Stimme, die richtig erleichtert klingt: „Endlich! Endlich habt Ihr begriffen, Prinz! Ich durfte es Euch nicht sagen. Dieses Rätsel musstet Ihr schon selbst lösen, denn es ist wahrscheinlich das wichtigste auf Eurem Weg.“
    „Moment mal“, Malcolm ist ob dieser unglaublichen Erklärung aufgesprungen und hält den Kopf des Pferdes zwischen seinen Händen. „Das heißt, du bist eine Prinzessin in Pferdegestalt?“
    Noch immer

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