Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
machen kann, wenn er die Herausforderung jetzt ablehnt.
„Nein, Michael! Tu es nicht!“
Saphiras Stimme will ihn zurückhalten, glaubt sie ihn doch inzwischen gut genug zu kennen, um sein Zögern richtig zu deuten.
Doch Michael reagiert nicht auf sie, sondern antwortet: „Ich habe mein Schwert nicht bei mir.“
„Natürlich, Prinz Michael, geht zu Eurem Pferd und holt es!“
Roderick gibt sich plötzlich großzügig, sodass Jonathan nochmals warnt: „Du hast gegen seine Rüstung kaum eine Chance, Michael! Tu es nicht!“
Doch der Prinz hat sich bereits in Richtung zu seinem Pferd gewandt, lässt seinen Gegner dabei allerdings nicht aus den Augen. Kaum dass er den Hengst erreicht, greift er auch schon nach seinem Schwert und zieht es in einer fließenden Bewegung aus der Hülle.
„Oh Gott!“
Saphira kann es nicht fassen und auch nicht ändern. Jonathan, der die beiden Frauen weiter in Richtung Wald gezogen hat, hält seine Schwester weiterhin fest am Arm.
An Sarah jedoch wendet er sich flüsternd: „Sarah, schleich dich von hinten durch die Bäume an dein Pferd, es steht dicht genug am Waldrand, und reite zum Schloss! Wenn ich verschwinde, wird das Roderick sofort auffallen. – Los, Sarah, verschwinde von hier! Hol Hilfe!“
Auffordernd schiebt er sie hinter sich, damit sie erst einmal durch seinen Körper gedeckt ist, und hört dann tatsächlich das leise Rascheln, als sie zwischen den Büschen verschwindet. Er kann nur hoffen, dass sie schnell genug ist!
Michael und Roderick haben davon nichts mitbekommen, doch kaum, dass sich der Prinz seinem Gegner wieder voll zuwendet, lässt dieser auch schon sein Schwert von oben auf ihn niedersausen. Er ist fest entschlossen seinen Vorteil, auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen, auszunutzen, obwohl die Ehre es geboten hätte, abzusteigen. Michael kann dann auch gar nichts anderes tun, als sich zur Seite zu werfen. Diesen von oben geführten Schlag kann er unmöglich parieren. Dafür landet er auch sofort unsanft auf dem Boden, rollt sich schnell zur Seite und kommt sogleich wieder auf die Beine.
Hat er es doch gewusst, dass er Roderick nicht trauen kann, doch nun ist der Kampf entbrannt, jetzt muss er sich seiner Haut wehren. – Auch Jonathan hat inzwischen mit der sich sträubenden Saphira sein Pferd erreicht und sein Schwert gezogen, doch kann er nur warten, ob er im Falle eines Hinterhalts eingreifen muss. Er kann seinem Freund nur Rückendeckung geben. Dafür bemerkt er, dass Sarah mittlerweile ihr Pferd zwischen die Bäume geführt hat und in deren Deckung davonreitet, wie ihm der Hufschlag verrät. Hoffentlich ist sie schnell genug!
Mit Schrecken sieht er, wie Michael in diesem Moment mit einem nur angetäuschten, aber trotzdem für ihn gefährlichen Schlag es schafft, seinen Gegner vom Pferd zu reißen. Und jetzt behindert die Rüstung den unehrenhaften König erheblich. Viel zu langsam kommt er auf die Beine, doch Prinz Michael bleibt trotzdem fair, wartet, bis sein Gegner wieder angriffsbereit ist, bevor er mit seinem Schwert zustößt, obwohl er ihn bereits durchbohrt haben könnte. Niemand könnte ihm einen Vorwurf machen, wenn er so gehandelt hätte, doch Michael geht die Ehre über alles, sonst würde er seinem Vater nicht mehr unter die Augen treten können.
Immer und immer wieder prallen die stahlharten Klingen aufeinander, längst schon atmen beide Kontrahenten schwerer. Michaels Klinge prallt an der Rüstung ab, er kann nicht durchkommen. Geradezu verbissen schlägt Roderick auf den jungen Prinzen ein, will ihn unbedingt besiegen, und er ist ihm an Kräften auch überlegen. Aber das macht Michael durch seine Behändigkeit wieder wett, kann er doch viel schneller reagieren und sich ohne Rüstung auch besser bewegen.
Doch dann bekommt er die fehlende schützende Rüstung doch noch zu spüren, da er beim Parieren eines Schlages seinen linken Arm nicht schnell genug aus der Gefahrenzone bekommt und die abgewehrte Schneide des Schwertes seinen Oberarm erst streift und dann doch noch mit der Schneide tief eindringt. Einen Schmerzensschrei auf den Lippen, als das Metall in sein Fleisch schneidet, muss er zurückweichen, presst die Rechte, die das Schwert trotzdem noch festhält, auf die Wunde, die sofort stark blutet.
Saphira schreit entsetzt auf, als sie sieht, dass er verletzt ist, doch Jonathan hält sie eisern fest, hat inzwischen die Reiter entdeckt, die sich vom Schloss her kommend schnell nähern. Allen voran reitet König Malcolm,
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