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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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vorbestellen. Morgen früh habe ich es da.« Sie stand auf.
    »Nein, das ist zu spät.« Dirk kratzte sich die Stirn. »Was haben Sie denn da?«
    »Zwölftausend.«
    Erleichtert sah Dirk sie an. »Prima.«
    Mit vollen Hosentaschen verließ er die Bank. Er griff zum Telefon. » Hola Enrique.«
    »Hast du das Geld?«
    »Achttausend.«
    »Bis wann kriege ich die restlichen Fünfzehn?«
    »Ende nächster Woche.«
    »Wenn nicht, brauchst du einen Rollstuhl. Klar? In einer Stunde an der Plaza Cort.« Enrique legte auf.
    So blieben ihm viertausend. Aus denen würde er mindestens Acht machen, dachte Dirk, und ging zum Auto.
    Um Mitternacht schlug Juan die Tür hinter ihm zu.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Dirk kroch die Angst beklemmend den Hals hinauf.
     
    »Mensch, Dirk, du siehst total fertig aus.« Ferhat blickte ihn an, wie seine Mutter damals, als er die Familienvase runtergeworfen hatte - anklagend mit einem Hauch von Mitleid.
    »Keine Ahnung, was mit mir los ist. Vielleicht bekomme ich eine Grippe.«
    »Ins Bett legen kannst du dich nach der Besichtigung.«
    Vivienne kam strahlend durch die Tür. »Guten Morgen. Darf ich vorstellen? Mein Mann Roger.«
    »Hallo. Schön, dass Sie da sind. Ich bin Ferhat Merizadi und das ist mein Geschäftspartner Dirk Schuller. Wollen wir gleich los? Mein Wagen steht um die Ecke.«
     
    Drei Stunden später ließen sich Dirk und Ferhat in ihre Sessel fallen.
    »Das war ein Volltreffer. Genial!«, jubilierte Ferhat.
    »Ein Zwölf-Millionen-Haus. Einfach irre.«
    »Und schon morgen Nachmittag zum Notar. Der Oberhammer. Ich schicke jetzt die Daten zu seinem Sekretariat, damit alles für den Vertrag vorbereitet werden kann.« Ferhats Finger flogen über die Tasten.
    »Schneller kann es gar nicht gehen.« Dirk klatschte in die Hände.
    »Dir geht es wieder besser, oder?« Ferhat schaute auf.
    »Schon, aber ich lege mich doch lieber ein bisschen hin.«
    »Schade, ich fliege so gegen fünf Richtung Pollença. Ich dachte, du kämst mit.« Ferhat schob die Unterlippe vor.
    »Ich werde dir vom Liegestuhl aus zuwinken, wenn du bei mir übers Haus geflogen kommst.«
    »Das lässt sich einrichten«, meinte er mit einem Augenzwinkern. »Ach übrigens ... die Bank hat angerufen, sie wollen mich sprechen.«
    Dirk schluckte. »Sicher wegen deiner Kreditkarte.«
    »Nein, das ist es nicht. Sie wollen mit mir persönlich reden. Ich gehe morgen als Erstes dort vorbei und komme anschließend ins Büro.« Ferhat widmete sich wieder dem Computer. »Jetzt geh schon. Und gute Besserung.« Ferhat lächelte ihn an.
     
    Auf dem Weg zum Auto kaute Dirk nervös auf seiner Unterlippe. Das Klingeln des Handys riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Si!«, brüllte er ins Telefon.
    »Enrique hier. Es gibt keinen Aufschub mehr, Dirk. Morgen Abend wollen wir unser Geld.«
    »Enrique, gib mir nur noch einen Tag. Morgen Nachmittag verkaufen wir ein Haus, am Tag darauf liegt die Provision auf dem Konto, und dann habe ich die Kohle«, bettelte Dirk.
    »Hm ... gut, letzter Aufschub. Übermorgen Abend. Mehr kann ich nicht für dich tun.« Enrique legte auf.
     
    Was, wenn die Bank mit Ferhat über die Abhebungen sprechen wollte? Ein Ausweg musste her. Schnell. Außerdem, warum sollte er den Batzen mit Ferhat teilen? Was hatte der schon geleistet für den Abschluss? Nichts!
    Wie von selbst bog er in Richtung Flughafen Son Bonet ab.
    Mittagspause - keine Menschenseele zu sehen. Dirk schob das Garagentor auf. Da stand er, der rote Helikopter mit der Aufschrift For the best. And for the last, dachte er grinsend, nahm einen Schraubenschlüssel vom Werkzeugtisch und legte die Leiter an. Dirk entdeckte sofort die Schraube, die Ferhat nachreguliert hatte. Nur ein paar Umdrehungen und er wäre wieder verschwunden.
     
    Dirk machte die Musik lauter. Mit dem fünften Bier in der Hand tanzte er über die Terrasse. Ferhat musste langsam in der Luft sein … oder schon wieder auf der Erde. Ein diabolisches Lachen drang aus seiner Kehle, als die ersten Takte seines Lieblingsliedes erklangen. Queen. Er drehte die Anlage nochmals höher und grölte: »We are the champions ... we are the champions ...« Er hörte nicht das Aufkreischen der Rotoren über ihm und sang aus vollem Hals: »No time for lo ...«, als der rote Hubschrauber über seinem Kopf durchs Terrassendach schlug.

El Gordito / Speckschwarte
     
    Stefan Speckschwarte hasste seinen Namen, seitdem er dessen Bedeutung begriff. Der Umzug nach Mallorca hatte nichts daran geändert, im

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