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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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in aller Ruhe in Eurem Laden nach den Dingen herumstöbern, die wir brauchen.«
    Der Kaufmann wurde plötzlich sehr bleich. »Das ist Plünderei!« keuchte er.
    »Ja«, gab Silk ungerührt zu, »ich glaube, manche Leute nennen es tatsächlich so.« Er machte eine Pause, um dem Kaufmann Zeit zu geben, sich der Situation völlig klarzuwerden. Der Fette wirkte zusehends gequälter. Da seufzte Silk. »Bedauerlicherweise habe ich ein zartes Gemüt und könnte es deshalb nicht ertragen, einen ehrlichen Mann zu betrügen – außer, es bleibt mir nichts anderes übrig.« Er hob einen Beutel von seinem Gürtel, öffnete ihn und spähte hinein. »Ich habe noch acht oder zehn silberne Halbkronen. Was meint Ihr dazu, wenn ich Euch fünf davon für alles gebe, was meine Freunde und ich tragen können?« »Das ist unverschämt!« krächzte der Kaufmann.
    Mit scheinbarem Bedauern schloß Silk den Beutel und steckte ihn unter den Gürtel zurück. »Dann werden wir eben ein Weilchen warten müssen. Wie lange, glaubt Ihr, werdet Ihr und Eure Männer noch brauchen?« »Ihr beraubt mich!« wimmerte der Fette.
    »Nein, nicht wirklich. Wie ich es sehe, haben wir hier einen vom Käufer beherrschten Markt. Noch einmal mein Angebot, Freund – fünf silberne Halbkronen. Nehmt es an oder nicht. Wir warten da drüben, während Ihr es Euch überlegt.« Er wendete sein Pferd und führte Garion und Zakath zu einem großen Haus auf der anderen Straßenseite.
    Zakath bemühte sich sehr, ein Lachen zu unterdrücken, während er absaß.
    »Es ist noch nicht ganz soweit«, murmelte Silk. »Aber wir kriegen es schon hin.« Er trat an die verschlossene Haustür, langte in seinen Stiefelschaft und brachte eine lange, spitze Nadel zum Vorschein. Er steckte sie ins Schloß, hantierte ein wenig damit, und die Tür öffnete sich mit einem unüberhörbaren Klicken. »Wir brauchen einen Tisch und drei Stühle«, sagte er zu seinen Gefährten. »Stellt sie vor dem Haus auf. Ich schaue mich inzwischen nach den anderen Sachen um, die wir ebenfalls benötigen.« Er betrat das Haus.
    Garion und Zakath fanden die Küche und trugen den mittelgroßen Tisch hinaus. Dann kehrten sie zurück, um die Stühle zu holen.
    »Was hat er denn vor?« fragte Zakath mit verwunderter Miene.
    »Er spielt Theater«, antwortete Garion leicht abfällig. »Das tut er hin und wieder, wenn er ein Geschäft machen will.«
    Als sie die Stühle hinausbrachten, wartete Silk bereits auf sie, und mehrere Flaschen Wein sowie vier Gläser standen auf dem Tisch. »Setzt euch und schenkt euch Wein ein«, forderte der kleine Drasnier sie auf. »Ich bin gleich wieder zurück. Ich möchte mir nur etwas ansehen, was mir an der Seite des Hauses aufgefallen ist.« Wenige Minuten später kehrte er grinsend zurück. Er setzte sich, goß sich ein Glas voll, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Tisch, wie einer, der vorhat, es sich für eine längere Weile gemütlich zu machen. »Ich gebe ihm etwa fünf Minuten«, sagte er. »Wem?« fragte Garion.
    »Dem Kaufmann.« Silk zuckte die Schultern. »Er wird es nicht lange aushalten, zu beobachten, wie wir hier sitzen, dann wird er die Dinge aus meiner Sicht sehen.«
    »Ihr seid ein sehr harter Mann, Fürst Kheldar«, sagte Zakath lachend.
    »Geschäft ist Geschäft.« Silk nahm einen Schluck Wein. »Gar nicht so schlecht«, stellte er fest. Er hielt das Glas in die Höhe und bewunderte die Farbe des Weines.
    »Was hast du hinter dem Haus gesucht?« fragte Garion ihn.
    »Dort ist ein Kutschenhaus – mit einem großen Schloß an der Tür. Man flieht nicht aus einer Stadt und schließt zuvor eine Tür zu, außer es ist etwas Wertvolles dahinter, nicht wahr? Außerdem wecken verschlossene Türen immer meine Neugier.« »Sprich schon. Was ist drinnen?« »Ein recht hübsches kleines Kabriolett.« »Was ist ein Kabriolett?« »Ein zweirädriger Einspänner.« »Und du hast vor, ihn zu stehlen.«
    »Natürlich. Ich sagte dem Kaufmann da drüben, daß ich ihm fünf Halbkronen für alles geben würde, was wir tragen können. Ich sagte ihm nicht, wie wir es tragen würden. Außerdem wollte Durnik Räder, um etwas zu bauen, worin wir deinen Wolf befördern können. Der kleine Wagen könnte ihm diese Arbeit ersparen. Freunde sollten ihren Freunden immer helfen, nicht wahr?«
    Wie Silk vorhergesagt hatte, hielt der Kaufmann es nicht lange aus, zuzusehen, wie die drei sorglos am Tisch saßen. Als seine Männer mit dem Beladen fertig waren, kam er

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