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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Vor allem, weil Boyd Andersons Geschwister aus der Familie nicht mehr wegzudenken waren und Katey immens wütend auf ihn war. Allem Anschein nach hatte sie ihm noch immer nicht verziehen, dass er sie wie eine Kriminelle behandelt hatte. Oder hatte er sich gar etwas Neues zuschulden kommen lassen? In James' Augen war das durchaus denkbar. Immerhin war dieser Yank ein Hitzkopf par excellence.
     

Kapitel 43
    »Geht es Ihnen wieder besser?«, erkundigte sich Grace, die den Kopf durch die Tür gesteckt hatte. »Ich war nicht unpässlich«, klärte Katey sie auf. »Das nicht, aber Sie waren in dieser Sprich-bloß-nicht-mit-mir-Laune, die Sie immer häufiger an den Tag legen, wenn ich so sagen darf«, brummte Grace. »Mittlerweile kenne ich die Anzeichen dafür ziemlich gut.«
    Auch Grace stand verständlicherweise der Sinn danach, ein wenig Dampf abzulassen.
    Wenige Stunden zuvor, als Katey Grace auf der Oceanus gefunden hatte, hatte sie sie angefahren: »Wieso haben Sie mich eigentlich nicht darüber informiert, dass Sie ein Picknick machen? Ich habe es förmlich aus dem Kapitän herauspressen müssen, dass Sie von Bord gegangen sind.«
    »Pack unsere Truhen, wir wechseln auf ein anderes Schiff.« Mehr hatte Katey nicht gesagt. »Wann?«
    »Jetzt, sobald es nah genug an der Oceanus ist.«
    »Aber warum?«
    »Weil die Malorys gekommen sind, um uns zu holen.«
    »Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht, und es ist mir einerlei. Es ist sogar denkbar, dass es sich um eine Art Scherz handelt. Diese Brüder haben die eigenartige Angewohnheit, sich einen Spaß zu erlauben, es aber klingen zu lassen, als ginge es um Leben und Tod. Vermutlich war es nur ein Scherz, sie meinten nämlich, sie seien gekommen, um Boyd den Hals umzudrehen. Das dürfte wohl kaum ernst gemeint gewesen sein.«
    »Also bleiben wir doch?«
    »Nein, tun wir nicht. Welchen Grund die beiden auch immer gehabt haben, um uns zu holen, ich werde sie darauf festnageln, und wehe, sie können nicht mit einem plausiblen Grund aufwarten. Ich nehme an, sie segeln zurück nach England, aber mir soll's recht sein, Hauptsache, wir kommen von der Oceanus herunter.«
    »Aber Sie hatten das Schiff doch auf unbestimmte Zeit angemietet.«
    »Und genau diese Zeit ist jetzt abgelaufen, wenn auch viel früher als erwartet. Außerdem war es nur ein mündlicher Vertrag. Die Idee, die Oceanus anzumieten, war an und für sich nicht schlecht, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ihr Besitzer darauf bestanden hat mitzukommen.«
    »Aber …«
    »Kein Aber, ran an die Arbeit«, hatte Katey, der nicht der Sinn nach ellenlangen Erklärungen stand, sie kurzerhand unterbrochen.
    Die Sache mit dem Picknick hatte Kateys Wut zusätzlich angestachelt, weil Boyd mit Sicherheit keine Sekunde daran gedacht hatte, wie sie vor ihren Bediensteten dastehen würde, wenn er sie verschleppte. Oder war er davon ausgegangen, dass sie ihre Abwesenheit erst gar nicht bemerken würden? Vielleicht hielt er sie für eine gedankenlose, gebieterische Arbeitgeberin, die ihren Untergebenen Befehle gab, ohne sich die Zeit zu nehmen, ihnen irgendetwas zu erklären?
    Katey war Tyrus dankbar dafür, dass er sich die Erklärung mit dem Picknick hatte einfallen lassen. Alles war besser als die Wahrheit. Nichtsdestotrotz rückte es Katey in ein schlechtes Licht, weil es aussah, als hätte sie es nicht für nötig gehalten, ihre Magd im Vorfeld davon in Kenntnis zu setzen.
    »Es tut mir leid, weil ich dir keine Nachricht hinterlassen habe«, sagte sie zu Grace, als sie sich, von Schuldgefühlen überwältigt, aufsetzte. »Es war … eine spontane Entscheidung, an Land zu gehen. Boyd hat mich überredet, den Sonnenaufgang von Land aus zu beobachten.«
    Jetzt war es schon so weit, dass sie ihre eigene Magd anlog. Es war zwar nicht das erste Mal, aber dafür war es eine faustdicke Lüge und keine harmlose Schwindelei.
    »Und, haben Sie?«, erkundigte sich Grace neugierig, während sie sich daran machte, die Truhen zu packen.
    »Nein, aber wir haben ihn vom Ruderboot aus gesehen. Es war wunderschön, wie die Sonne dem Meer abertausend funkelnde Reflexe entlockt hat.«
    Katey war machtlos gegen die Röte, die ihr in die Wangen kroch. Sie war es nicht gewohnt, sich Lügen ausdenken zu müssen, um Grace damit abzuspeisen. Am besten, sie wechselte augenblicklich das Thema.
    »Klingt, als wäre es ein netter Ausflug gewesen«, sagte Grace und schniefte. »Was ist schiefgegangen?«
    Katey stöhnte lautlos. »Wann macht dieser Mann mal

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