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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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pflichtete Percy ihr bei und klopfte auf das Dach der Kutsche. Das war das Zeichen für den Kutscher, nach London zurückzukehren. »Aber nun spann mich bitte nicht länger auf die Folter.«
    Solange sie nicht von Lord Malory persönlich gedrängt wurde, sah Danny keinen Grund, seinem Freund diese Bitte abzuschlagen, und sie begann, ihre Taschen auf den Sitz neben sich auszuleeren, einschließlich des Bündels Geldscheine. Dann raffte sie den ganzen Haufen zusammen und ließ ihn auf den Platz zwischen den beiden Lackaffen fallen. Sie drehte sogar ihre Taschen um, damit sie sehen konnten, dass sie nichts für sich behielt.
    Percy stürzte sich sofort auf einen sehr alt aussehenden Ring und rief: »Großer Gott, ja!« Er hob das Prachtstück an die Lippen und küsste es, um es dann mit übertriebener Eile an seinen Finger zu stecken, an den es offenbar gehörte. »Ich kann dir gar nicht genug danken, mein Junge! Ich sage dir ...« Abrupt hielt er in seiner Lobes-hymne inne, als sein Blick wieder auf den Schmuck fiel.
    »Meine Güte, da ist der andere!«, jubelte er und wühlte den Schmuck auseinander, um den zweiten Ring aus dem Haufen zu ziehen.
    »Wir sagen dir Dank, Junge«, beendete Lord Malory Percys Gedanken.
    »Ewigen Dank«, fügte Percy hinzu und strahlte Danny an.
    »So weit würde ich nun nicht gehen«, widersprach Malory.
    »Du vielleicht nicht, alter Knabe. Du musstest dich auch nicht vor deiner eigenen Mutter verstecken.«
    »Ich habe ja keine mehr.«
    »Dann eben vor George.«
    »Das ist allerdings ein Argument«, räumte Malory grinsend ein.
    »George?«, schaltete Danny sich ein.
    »Meine Stiefmutter.«
    »Die heißt George?«, fragte Danny entgeistert.
    Als der junge Lord lachte, sprühten seine kobaltblauen Augen regelrecht Funken. »Eigentlich Georgina, aber das hat mein Vater abgekürzt, um sich von den anderen zu unterscheiden. Eine Angewohnheit von ihm, weißt du.«
    Danny wusste es nicht und wollte auch nichts davon wissen. Sie hatte getan, was sie von ihr gewollt – verlangt – hatten. Und zwar mit Erfolg, sodass der Fall damit erledigt war. Nun wollte sie nur noch nach Hause, um Dagger gegenüberzutreten – und herauszufinden, ob sie überhaupt noch ein Zuhause hatte.
    Bei diesem Gedanken verdüsterte sich ihre Miene. Die Männer merkten allerdings nichts davon, da sie immer noch den Haufen Klunker anstarrten.
    Percy tippte auf einen großen, ovalen Anhänger, der mit Smaragden und Diamanten besetzt war. »Der kommt uns doch bekannt vor, oder?«, sagte er zu seinem Freund.
    »Wahrhaftig. Ich habe mehr als einmal Lady Kathe-rines Busen bewundert, wenn sie das Ding um den Hals trug.«
    »Hätte nicht gedacht, dass sie auch spielt, zumindest nicht, dass sie sich dabei von einem solchen Stück trennt.«
    »Das tut sie auch nicht. Ich habe gehört, dass ihr der Schmuck vor ein paar Monaten gestohlen wurde, während sie zur Erholung in Schottland weilte.«
    »Willst du mich verkohlen, alter Knabe?«
    Malory runzelte die Stirn. »Nein, und dieses Armband kommt mir ebenfalls bekannt vor. Ich könnte schwören, dass meine Cousine Diana es letzte Weihnachten noch getragen hat. Kann mich gar nicht erinnern, dass sie gesagt hat, es sei ihr gestohlen worden. Eine Spielerin ist sie allerdings ganz sicher nicht.«
    »Aber, aber, willst du damit etwa sagen, Lord Heddings ist ein Dieb?«
    »Sieht ganz so aus, oder?«
    »Das wäre ja fantastisch. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schwer es mir gefallen ist, wegen unserer Machenschaften kein schlechtes Gewissen zu haben.«
    Malory sah, wie Danny angesichts dieser Bemerkung die Augen verdrehte. Sie merkte, dass er wirklich Mühe hatte, sie nicht anzugrinsen. Percy war jedoch noch nicht fertig, und seine nächste Frage ernüchterte den jungen Lord wieder.
    »Aber was machen wir denn jetzt?«
    »Wir können überhaupt nichts machen, ohne uns und unseren jungen Freund hier in die Sache hineinzuziehen.«
    »Das ist aber schade. Gefällt mir gar nicht, mit anzusehen, wie ein Dieb munter seines Weges zieht, ohne dafür bezahlen zu ... müssen ...« Percy fing Dannys stechenden Blick auf und hüstelte. »Anwesende ausgeschlossen, na-türlich.«
    »Vergessen Sie sich selber nicht«, spottete Danny.
    »Die Klunker zu stehlen war nicht meine Idee!«
    »Ganz recht«, erwiderte Percy errötend.
    Lord Malory bemerkte jedoch ungehalten: »Nein, deine Idee war es, um die Taschen zu leeren. Du brauchst also auch nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen.«
    Die Hitze, die

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