Malory
Bruder wieder da ist.«
»Du hast also vor, ihn zu bewirten?«
»Natürlich. Dein Vater kann seine Schwager vielleicht immer noch nicht ausstehen, aber wir anderen mögen sie ganz gern.«
Jeremy schmunzelte. »Es stimmt nicht, dass er sie nicht ausstehen kann. Er ... nun ja, er mag sie einfach nicht.
Aus Prinzip, verstehst du.«
»Ja, genau wie er meinen Gatten nicht mag«, beschwerte sich Regina.
Jeremy lachte. »Nun, der alte Nick hat immerhin versucht, ihn an den Galgen zu bringen.«
»Georges Brüder ebenfalls, aber das zählt ja nicht.«
Mit diesen Worten zog Regina beleidigt von dannen.
Nach ihrem kurzen Besuch war Jeremy beinahe außer Atem. Doch so war Regina nun einmal; sie redete ohne Punkt und Komma. Ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihm, dass auch Danny ein wenig mitgenommen aussah. Wahrscheinlich hatte Reginas Gequassel für sie überhaupt keinen Sinn ergeben.
Angesichts von Reginas – und auch Percys – Schluss-folgerung fragte Jeremy sie neugierig: »Bin ich der Einzige, der die Frau in dir sieht?«
Danny verzog angewidert die Lippen. »Allerdings.
Das machen die Hosen. Normalerweise leisten sie mir gute Dienste, aber Sie haben sich davon nicht täuschen lassen.«
Jeremy trat einen Schritt näher an sie heran, doch er brauchte den Blick kaum zu senken, um Danny in die Augen zu sehen. »Ich schätze, es liegt an deinem Gardemaß. Du überragst viele Männer; das ist sehr selten.«
Danny vergrößerte den Abstand zwischen ihnen wieder, bevor sie hervorstieß: »Da kann ich doch nichts für!«
»Werde nicht kratzbürstig. Es ist schließlich nicht schlimm, groß zu sein. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, dürfte Mrs Robertson Schwierigkeiten haben, dir Kleider von der Stange zu besorgen. Aber du kannst nicht in Hosen die Betten machen und ...«
Jeremy hielt abrupt inne. Die Vorstellung von Danny in der Nähe eines Bettes brachte ihn ganz aus der Fassung.
»War das eben Ihre Schwester?«
Ein unverfängliches Thema, Gott sei Dank. »Nein, meine Cousine, Regina Eden. Sie und ihr Gatte Nicholas besitzen ein Stück die Straße hinunter ein Haus, auch wenn sie öfter auf Silverley – seinem Landsitz – sind.«
»War nicht schwer zu erkennen, dass Sie verwandt mit ihr sind. Sieht Ihre ganze Familie so aus?«
»Nein, die meisten Malorys sind groß und blond wie mein Vater. Nur ein paar von uns schlagen meiner Ur-großmutter nach, mich eingeschlossen. Meinem Onkel Tony sehe ich so ähnlich, dass die meisten Leute denken, er wäre mein Vater.«
»Sie scheinen das lustig zu finden.«
»Das ist es ja auch.«
»Ich wette, Ihr Vater sieht das anders.«
Jeremy lachte. »Natürlich, darum ist es ja so lustig.«
Kapitel 14
as Essen an jenem Abend verlief in entspannter At-D mosphäre. So war es meistens, wenn nur die Familie und enge Freunde zugegen waren. Natürlich musste Anthony ein paar Seitenhiebe gegen Reginas Gatten Nicholas austeilen. In diesem einen Punkt waren James und Anthony Malory sich einig – Nicholas Eden, der einstige Schürzenjäger, war einfach nicht gut genug für ihre Lieblingsnichte und würde es auch niemals sein.
Dass die Brüder vor ihrer Heirat selbst als Frauenhelden verschrien gewesen waren, machte dabei überhaupt keinen Unterschied.
Reggie lag ihnen besonders am Herzen. Alle vier Malory-Brüder hatten sie gemeinsam großgezogen, nachdem ihre einzige Schwester, Reggies Mutter, gestorben war. Und obwohl Reggie ihren Gatten sichtlich vergötterte, pflegten James und Anthony Nick stets daran zu erinnern, dass er es mit ihnen zu tun bekomme, wenn er ihr jemals wehtue.
Heute waren Anthonys Seitenhiebe jedoch mehr gutmütig als abfällig, und nachdem seine Frau Roslynn ihn unter dem Tisch getreten hatte, um ihn sanft daran zu erinnern, sich zu benehmen, wandte er sich Jeremy zu.
»Na, wie steht es denn um dein neues Anwesen? Alles fertig mit Personal und Möbeln ausstaffiert? Kann die erste große Gesellschaft bald stattfinden?«
Jeremy hüstelte. »Das Personal fehlt noch zur Hälfte, die Möbel fast alle, und was Gesellschaften angeht –
vielleicht in der Wintersaison.«
»Du hast jetzt ein eigenes Haus, Jeremy?«, fragte Drew Anderson, der Bruder von Jeremys Stiefmutter, überrascht.
Jeremy grinste. »Genau. Onkel Tony und mein Vater fanden, es wäre an der Zeit, dass ich ein echtes Jungge-sellenleben führe.«
Anthony hüstelte. »Himmel noch mal, das klingt ja, als hätten wir ihm eine Lizenz zur Ausschweifung besorgt.«
»Ich glaube,
Weitere Kostenlose Bücher