Malory
schlafen. Wie, das spielte keine Rolle. Sie schaute unwillkürlich zu dem leeren Bett hinüber, bevor sie ihren Blick wieder Anthony und dem Sessel zuwandte. Und dann fiel ihr plötzlich Anthonys Drohung ein, er schulde ihr eine Lektion in einem Sessel. Sie blieb wie angewurzelt stehen.
Aber sie war schon viel zu nahe herangekommen. Anthony griff nach ihr und zog sie auf seinen Schoß. Sie wollte sich seitlich hinsetzen, aber er hinderte sie daran und zwang sie, mit dem Rücken zu ihm gerade zu sitzen.
Diese Position steigerte noch ihre Nervosität, weil sie sein
Gesicht
nicht
sehen
konnte.
Aber
vielleicht
ent-
sprach
genau
das
seiner
Absicht.
Sie
wußte
einfach
nicht, was sie davon halten sollte.
»Du bist steif wie ein Brett, meine Liebe. Muß ich dich daran erinnern, daß das deine Idee war?«
»Nicht in einem Sessel.«
»Ich habe nicht gesagt, daß es hier stattfinden würde -
aber auch nicht das Gegenteil. Was spielt es denn schon für eine Rolle, wo? Zuerst einmal muß geklärt werden, ob ich überhaupt einsatzbereit bin.«
In ihrer Position, auf seinen Schenkeln sitzend, konnte sie nicht sehen, daß er äußerst einsatzbereit war, und das schon seit dem Moment, da sie das Zimmer betreten hatte. Sie spürte, wie er nach ihren Haaren griff, aber sie konnte auch nicht sehen, daß er die seidigen Locken zärtlich an seine Lippen und Wangen drückte und dabei selig die Augen schloß.
»Anthony, ich d e n k e . . . «
»Psst!« Er zog ihren Kopf bei den Haaren zurück, beugte sich etwas vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Du denkst viel zuviel, meine Liebe. Versuch's doch mal zur Abwechslung mit etwas Spontanität. Vielleicht würde es dir gefallen.«
Sie war still, als er den Morgenrock über ihre Schultern hinabgleiten ließ, als seine Hände an ihren Armen ent-langfuhren, die Ärmel herunterschoben und dann wieder zu den Schultern zurückkehrten. Er fuhr fort, sie zu streicheln, ihre Schultern, ihren Nacken, aber sie merkte rasch
den
Unterschied
zu
seinen
früheren
Liebkosun-
gen. Sogar als er in der Kutsche auf der Fahrt zum Ball ihren nackten Arm gestreichelt hatte, war seine glühende Leidenschaft
spürbar
gewesen.
Jetzt
hingegen
berührte
er sie scheinbar völlig unbeteiligt und gleichgültig, so als gehörte Streicheln eben zum notwendigen Ritual. Ganz mechanisch - o Gott!
Sie konnte es nicht ertragen, so nicht. Sie versuchte aufzustehen, aber er wölbte seine Hände um ihre Brüste und zog sie zurück.
»Du bleibst hier, meine Liebe. Du bist mit deinen ekel-haften Bedingungen hier angerückt, und ich habe zugestimmt. Jetzt ist es zu spät für einen erneuten Meinungs-umschwung.«
Roslynns Kopf fiel an seine Brust. Seine Hände waren nicht untätig gewesen, während er redete. Sie hatten ih-re Brüste geknetet und gedrückt, und ihr wurde dabei immer heißer, und ihr Körper versteifte sich vor sehnsüchtiger Erwartung. Er mochte nichts empfinden, aber sie empfand um so mehr, sie glaubte zu zerschmelzen und war ihren Sinnen wehrlos ausgeliefert. Jetzt war es ihr sogar egal, ob er dabei unbeteiligt blieb oder nicht.
Seine Hände streichelten ihren Bauch, ihre Hüften und Schenkel, abwechselnd sanft und kräftig - und keineswegs mehr rein mechanisch. Doch solche feinen Unterschiede
vermochte
sie
nicht
mehr
wahrzunehmen.
Ihr
seidenes
Nachthemd
wurde
langsam
hochgeschoben,
wobei seine Finger zart über ihre nackte Haut strichen, höher und immer höher. Schließlich berührte seine Hand ihre Schamhaare und blieb dort liegen.
»Spreiz deine Beine«, befahl er leise, und sie spürte seinen warmen Atem dicht an ihrem Ohr.
Sie versteifte sich sekundenlang, aber seine Worte hatten sie wider Willen bis in die Zehenspitzen hinein er-schauern lassen. Ihr Herz hämmerte in der Brust, und sie hielt den Atem an, während ihre Knie ein klein wenig auseinanderrückten.
Seine
Hand
verharrte
regungslos
auf den krausen rotgoldenen Haaren, während er mit der anderen Hand ihr Nachthemd noch höher schob und wieder an ihren Brüsten spielte, diesmal direkt auf der Haut, nicht mehr durch die weiche Seide hindurch.
»Breiter, Roslynn!« kommandierte er.
Sie spreizte ihre Schenkel, bis ihre Knie über die seini-gen hinausragten und ihre Beine an seinen Unterschen-keln entlangstreiften. Doch das genügte ihm noch immer nicht. Er spreizte nun auch seine eigenen Schenkel, um sie noch weiter zu öffnen. Erst dann glitt seine Hand von den Schamhaaren in die Tiefe, und er
Weitere Kostenlose Bücher