Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
hier.”
„Ah, gut, dass du dich meldest. Deinen Auftrag habe ich gestern reinbekommen. Bist du in der Lage, ihn auszuführen?”
„Bin ich. Das Bein ist wieder fit”, grinste Yusei zufrieden. „Haben Sie was über den Typen rausgefunden?”
„Eine ganze Menge. Er ist ein Mitglied der Ō mu Shinriky ō 7 , gehört also zu unseren Gegenspielern.”
„Die mit dem Giftanschlag ‘95?”, fragte er überrascht.
„Ja, Shirou. Genau die.”
Verärgert verzog er das Gesicht über den abfälligen Tonfall seines Bosses. Redete der schon wieder mit ihm wie mit einem Kind! „Und was tun Sie dagegen? Oder soll ich mich nächstes Mal einfach nochmal durchlöchern lassen?”, giftete er ins Telefon. Beunruhigende zehn Sekunden herrschte völlige Ruhe in dem dunklen Büro im obersten Stockwerk, dann antwortete sein Boss vollkommen gelassen.
„Seine Asche wurde vor drei Tagen in den Tamagawa 8 gestreut. Das ist meine Reaktion darauf.”
Leise schluckte Yusei. Hätte er vor dem Schreibtisch gestanden, wäre ihm bei dem kalten Blick seines Bosses sicher das Herz in die Hose gerutscht. Tatsächlich hatte er nun ein schlechtes Gewissen. Wieder hatte er vergessen, dass er und seine Kollegen dem Boss wichtig waren. Zumindest wichtig genug, um ihr Leben zu schützen und damit ihre Weiterarbeit zu sichern.
„Tut mir leid. Das war unangebracht”, gestand er widerwillig ein und legte sich seufzend die Hand an die Stirn. „Danke.”
„Der Auftrag ...” , fuhr sein Boss fort und überging den Schlagabtausch. Deutlich hörte er, wie eine Akte genommen und aufgeschlagen wurde. „Am Donnerstag, sprich in drei Tagen. Das Ziel gehört den Ya kuza an, ist ...”
„Ou ... Sie denken aber schon dran, dass ich noch nicht wieder um mein Leben laufen kann?”, gab Yusei zu bedenken. Yakuza-Ziele waren niemals besonders leicht zu erledigen ...
„Erst zuhören, dann meckern” , tadelte der Ältere.
„Ich meckere nicht”, murmelte der Weißhaarige in seine Hand.
„Er ist bei den Yakuza in Ungnade gefallen und bevor dieser Zustand endet, sollst du ihn aus dem Verkehr ziehen. Momentan ist er ein leichtes Ziel. Der Zielort ist eines der größten Bordelle in Kabukichou, Shinjuku.”
Verblüfft hob Yusei ob des Auftragsortes eine Augenbraue und warf den weithin sichtbaren Leuchtreklamen des Rotlichtviertels einen Blick durch sein Fenster zu. Praktisch! Da musste er ja nur in einen Stadtteil ganz in der Nähe. Wenigstens etwas, besonders nach der zweistündigen Fahrt zum letzten Zielort.
„Verstanden”, gab er zur Antwort und wusste, dass sein Boss zufrieden lächelte, wenn auch der fortwährend anwesende kalte Ausdruck in den Augen nie verschwände.
„Die Akte mit weiteren Einzelheiten hast du morgen früh in deinem Postfach, Shirou. Viel Erfolg.”
„Ich melde mich”, antwortete Yusei zuversichtlich. „Auf Wiederhören.”
Grinsend ließ er sich nach hinten auf sein weiches Bett fallen.
Endlich wieder Zuhause zu sein hat schon was ..., dachte er müde, während er sich entspannt in die Länge streckte. Auch, wenn das Gefühl allein zu sein, etwas störend war. Tief seufzend ließ er sich das Telefonat durch den Kopf gehen.
Wie schnell man doch in seinen Trott zurück fand ...
Kabukichou
Der Trott seines Lebens packte Yusei schnell.
Sein Boss wusste, wie man ihn mit schicken, neuen Waffen beeindrucken konnte und tat es auch. Bestens ausgerüstet erledigte er seinen Job ohne Zwischenfälle.
Wie schon immer besuchte er seine Stamm-Frittenbuden und seinen Lieblings-Mc’s, anstatt seine Küche zu benutzen oder seine Zeit mit Einkaufen zu verplempern. Oft dachte er dabei an den schwarzhaarigen Arzt und sein leckeres Essen.
Er hing mit seiner Clique ab und die Jungs meinten scherzhaft, sie hätten ihm schon einen Sarg bestellt, nachdem er so lange nicht da gewesen sei.
Immer wieder sah er auf sein Handy und dachte daran, den Krankenhausangestellten anzurufen. Aber genau wie mit dem Färben seiner Haare, verzagte er jedes Mal aufs Neue. Ohne ihn führte der Jüngere ein akzeptables Leben und eben weil er ihn mochte, durfte er Taiki nicht der Gefahr aussetzen, die der Job eines Auftragskillers auch in sein Privatleben mit einbrachte.
Auch Taiki kehrte in seinen Alltag zurück, nachdem er am ersten Abend eine ganze Zeit trostlos und allein im Keller verbracht hatte. Er vermisste Yusei! Nie hätte er ihn, ohne dass er zumindest seine Telefonnummer kannte, gehen lassen dürfen. Er wusste nichts von diesem Mann! Nur,
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