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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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Wasser womöglich innere Blutungen auslöst.
    „Sie können jetzt gehen. Ich will mit Dr . Fadden reden.“
    Sie sieht nicht sonderlich erfreut aus, aber sie weiß auch, dass sie nichts anderes tun kann. Sie hat keine Macht über mich. Ich bin nicht so zerbrechlich wie Lexi. Ich werde nicht zulassen, dass sie mir dasselbe antut wie ihr.
    Die Frau verlässt das Zimmer. Ihre High Heel s – schwarz mit Riemche n – klackern über den Boden. Ich folge ihnen mit den Augen. Wow, Roger Viviers neueste Kollektion! Ich weiß das zufällig so genau, weil meine Mutter exakt das gleiche Paar Schuhe hat. Die kosten 250 0 Dollar.
    Ich würde keine schlechte Ermittlerin abgeben. Punkt eins: Ich glaube nicht, dass diese Frau sich solche Schuhe von ihrem Gehalt leisten kann. Punkt zwei: Das ist die Art von Schuhen, die man von einem Mann geschenkt bekommt.
    Ich fange fast an zu heulen, als Dr . Fadden hinter den Gitterstäben auftaucht. Es kommt mir vor, als säße ich bereits im Gefängnis und nicht in einem Krankenzimmer, und als käme er gerade vorbei, um mich zu besuchen.
    Ich werde es genau so machen wie Angelina Jolie in „Durchgeknallt“: Ich werde mich aufführen wie eine irre Soziopathin und dabei total sexy aussehen. Und dann wird er dafür sorgen, dass ich hier rauskomme. Ich weiß auch schon, was er zu mir sagen wird: dass es ganz allein meine Entscheidung ist, ob ich den Rest meines Lebens hier oder in Freiheit verbringen werde. Seht ihr, ich kann ihn auch durchschauen.
    „Wie fühlen Sie sich?“, fragt er und zieht sich den Plastikstuhl heran.
    „So schlecht wie noch nie.“
    „Es tut mir leid, aber wir hatten keine andere Wahl.“
    „Natürlich.“
    „Ich wollte nicht, dass Sie sich selbst verletzen. Ich musste Michelle um Hilfe bitten.“
    Auf seiner Wange klebt ein frisches weißes Pflaster.
    „Michelle, aha. Nicht Dr . Jennens?“
    „Hören Sie, wenn ich Sie wirklich für verrückt halten würde, dann hätte ich Sie fixieren lassen und dann könnten Sie jetzt nicht so herumlümmeln.“
    „Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Meine Mutter?“, fauche ich. „Ich hab Sie ganz bestimmt nicht hergebeten, um mich mit Ihnen zu streiten.“
    „Ach ja?“ Dr . Fadden beugt sich zu mir vor.
    „Ich bin bereit, mit Ihnen zu reden. Ich werde Ihnen erzählen, was auf der Party passiert ist.“
    „Das ist die richtige Einstellung, Eliza.“
    „Ja. Wie auch immer. Aber Sie müssen mir was versprechen: dass Sie mich die Geschichte so erzählen lassen, wie ich es will, ohne Unterbrechung. Die ganze Geschichte, nicht bloß die Fakten, die Sie hören wollen.“
    Dr . Fadden schaut auf seine Hände, dann wieder zu mir.
    „Selbstverständlich. Ich werde Ihnen zuhören.“
    „Und im Gegenzug will ich Lexi sehen. Persönlich.“
    Er verzieht keine Miene. Doch dann steht er auf, stemmt eine Hand in die Hüfte und greift sich an die Stirn.
    „Sie haben die Wahl.“
    Dr . Fadden stemmt auch die andere Hand in die Hüfte.
    „Ich habe Neil am Dienstag gesehen“, sagt er.
    „Lenken Sie nicht vom Thema ab. Und wagen Sie es ja nicht, ih n …“
    „Ich dachte nur, das würde Sie interessieren.“
    „Es interessiert mich aber nicht! Es interessiert mich einen Dreck!“ Ich vergrabe das Gesicht in den Händen. Was will er damit bezwecken? Denkt er, so kriegt er mich klein? Da ist er aber total auf dem Holzweg.
    „Na schön, Eliza. Ich nehme Ihr Angebot an.“
    Er streckt mir die Hand entgegen. Ich habe schon gar keine Lust mehr auf dieses Tauschgeschäft, obwohl es mein eigener Vorschlag war.
    Ich schüttele seine Hand. Sie ist schwielig und rau. Ich vertraue ihm. Was bleibt mir anderes übrig? Nach allem, was passiert ist? Vor langer Zeit habe ich mein Herz verpfändet, und nun wiege ich die Pfandmarke in der Hand und weiß nicht, wofür ich sie einlösen soll.
    „Soweit ich weiß, gibt es hier weit und breit keine vierköpfige Jungs-Gang, oder?“, fragte Marianne und beugte sich zu Neil hinüber. „Ich meine, zwei sind natürlich zu wenig für eine Gang, bei dreien gibt’s nur Zoff, aber vier Jungs sind doch eigentlich eine Boygroup, oder nicht?“
    „Schsch!“, zischte ich und funkelte Marianne böse an. Wenn sie direkt neben mir gesessen hätte, hätte ich ihr einen Tritt verpasst.
    Ich drehte mich zu Aardant um. Er hatte die Hände vor dem Mund gefaltet. Ich warf ihm einen genervten Blick zu und er erwiderte ihn mit einem gequälten Lächeln. Bist du etwa eifersüchtig? , wollte ich ihn am liebsten fragen.

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