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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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die Krücken wegkickt, komme ich schon zurecht.“
    Mitch hörte nicht weiter auf ihn. Energisch drängte er sich durch die Menge und schaffte es schließlich, sich Paige in den Weg zu stellen, die ruckartig stehen blieb, als sie ihn erblickte. „Hi, Mitch“, begrüßte sie ihn. „Wie fanden Sie die Parade? War sie nicht sehenswert?“
    „Besonders sehenswert finde ich Ihr Outfit heute. Sie ähneln einem der Mädchen, die in den Countrysongs besungen werden.“
    Lächelnd neigte sie den Kopf ein wenig zur Seite. „Und was soll das heißen? Dass ich mit Ihrem Truck und dem Hund abgehauen bin und Sie jetzt Tränen in Ihr Bierglas vergießen?“
    „Diese Art Countrysongs meinte ich nicht. Ich dachte mehr an so etwas wie: Komm, wir fahren mit meinem Traktor zum Fluss und nehmen ein Bad.“
    „Haben Sie denn überhaupt einen Traktor?“
    Mitch musste einen Augenblick nachdenken. Der Traktor war nicht das Problem, eher der Fluss. Aber zur Not würde er auch einen Graben hinter dem Haus ausheben und ihn mit dem Gartenschlauch füllen. „Wir haben einen bei der Lodge stehen. Ich glaube, der fährt sogar noch. Wir könnten es ja später mal ausprobieren.“
    Es war zwar nicht zu übersehen, wie sie leicht errötete, dennoch gab sie ihm höflich, aber bestimmt einen Korb. „Danke, aber ich verzichte. Wir sehen uns später. Ich muss mir jetzt etwas Schmalzgebäck besorgen.“
    Sie war kaum ein paar Schritte gegangen, als Mitch hinter sich seinen jüngeren Bruder lachen hörte. „Ach, eine Treckerfahrt. Und wohin, bitte? Wir haben hier keinen Fluss. In welcher Pfütze willst du denn mit ihr baden gehen?“
    „Halt die Klappe“, schnitt Mitch ihm das Wort ab. Um sie herum wimmelte es von Neugierigen, die allzu begierig darauf waren, etwas aufzuschnappen.
    „Ist mir auch egal. Ich will jetzt was zu essen haben.“
    Mitch stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Menschenmenge hinweg Ausschau zu halten. Er fühlte sich ein wenig schuldig, dass er Josh im Stich gelassen hatte, weil er hinter Paige her war. Und so machte er sich nun mit ihm auf den Weg zu einem der Stände, an denen es etwas Essbares gab.
    Dass sie bald darauf im Diner zu tun hatte, lenkte Paige davon ab, an Mitchs überraschende Einladung zu einer Fahrt auf seinem Traktor zu denken. Es war eines der merkwürdigsten, aber auch eines der interessantesten Angebote, die man ihr bisher gemacht hatte. Auf Mitchs Schoß mit dem Traktor querfeldein zu hoppeln war trotzdem eine Vorstellung, die sie sich besser für später aufhob.
    Genau genommen war es Avas Schicht und nicht Paiges. Aber der Heimatverein von Whitford verkaufte an diesem Tag Trinkflaschen mit seinem Logo darauf, eine Aktion, um Gelder für die Renovierung des Gutshauses zu sammeln. Der Trailside Diner beteiligte sich daran und bot den Käufern an, diese Flaschen kostenlos mit Wasser oder Limonade aufzufüllen. Da es ein heißer Tag war, war die Nachfrage gewaltig.
    Paige beglückwünschte sich im Stillen, dass sie zu ihrem Kleid Flipflops angezogen hatte und nicht die schicken Sandaletten mit den hohen Absätzen, die sie jetzt schon umgebracht hätten. Sie füllte die Flaschen auf und half Ava nebenbei, die zahlreichen Familien zu bedienen, die ihre Kinder noch mit einem richtigen Mittagsessen versorgen wollten, bevor die Kleinen sich an den vielen Ständen an der Main Street mit Süßigkeiten vollstopften.

    Als der erste Ansturm vorüber war, gönnte sich Ava eine Pause und lehnte mit einem Glas Limonade in der Hand am Tresen. „Trecker sind also nicht so dein Ding?“
    Paige war nicht allzu erstaunt, dass der Korb, den sie Mitch zuvor gegeben hatte, inzwischen bereits die Runde gemacht hatte. „Vielleicht liegt es ja daran, dass Mitch Kowalski nicht so mein Ding ist?“
    Beinah mitleidig sah Ava sie an. „Honey, da wärst du hier aber die große Ausnahme.“
    „Dasselbe scheint er sich auch einzubilden.“
    „Ach, hör auf. Was kann denn so ein kleiner Ausflug auf einem Traktor schon schaden?“
    Lachend schüttelte Paige den Kopf. „Steht so nicht auf meiner Agenda.“
    Ava kannte Paiges Gründe, denn sie war eine der wenigen, denen sich Paige anvertraute. Mehr als einmal hatte Paige versucht, sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn Ava ihre Mutter gewesen wäre. Aber solche Gedankenspiele waren im Grunde fruchtlos. Paige hatte sich hier niedergelassen, um einen Neuanfang zu starten, und da war es wenig hilfreich, nachträglich damit zu hadern, was ihre Mutter alles getan

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