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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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war jetzt ungefähr ein Jahr her, und Clemens hatte die Geschichte längst vergessen. Doch Tammy offensichtlich nicht, wie ihre Anschuldigung bewies. Aber er, Dr. Clemens Sufforth, war bereit, auf die Bibel zu schwören, dass er sich nicht wieder mit Tammy getroffen hatte. Weder in besagter Nacht noch sonst irgendwann. Er war seiner Verlobten treu, die er im Übrigen nächstes Frühjahr zu heiraten gedachte.
    »Gut, sehr gut!«, sagte Clemens laut. Natürlich musste er damit rechnen, dass er gefragt wurde, wie und wo er den Abend verbracht hatte. Die Antwort war einfach: Er hatte den Nachmittag und Abend mit seiner Verlobten und Clara Young verbracht. Sie waren nach dem Footballspiel noch zum Essen ausgegangen und hatten sich lange unterhalten. Als sie sich trennten, war es bereits kurz nach Mitternacht gewesen. Clara war in ihrem Wagen nach Hause gefahren und er in seinem. Und zwar auf direktem Wege ohne einen Abstecher zum Swedish Medical Center zu machen. Zu Hause war er sofort ins Bett gegangen, weil er am nächsten Morgen wieder zum Dienst musste.
    Jawohl, genau so würde er es dem Ausschuss berichten, sofern man ihn tatsächlich vorlud. Doch je länger Clemens darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien ihm diese Möglichkeit. Tammy hatte nichts, aber auch gar nichts gegen ihn in der Hand.
    Zufrieden mit seinem Schlachtplan ging Clemens ins Badezimmer, um sich ein entspannendes Bad einzulassen. Als er sich auskleidete, fing das Handy erneut an zu läuten, aber Clemens hörte es nicht. Er hatte das Radio eingeschaltet und den Wasserhahn aufgedreht. Der dicke Strahl schoss in die Wanne und ließ riesige Schaumberge wachsen. Dampfwolken waberten durch den Raum, vom Duft des Badezusatzes erfüllt.
    Als Clemens das Wasser schließlich abstellte, hatte der Anrufer seine vergeblichen Versuche eingestellt. Mit einem entspannten Seufzer glitt Clemens ins Wasser, lehnte den Kopf an den Wannenrand und schloss die Augen.
    Sie hätte sich vor Wut am liebsten selbst in den Hintern gebissen. Was war sie bloß für ein dummes, hormongesteuertes Schaf! Keine Spur von Vernunft, nur nackte Gier nach Sex, Sex, Sex!
    Wütend streckte Mandy ihrem Spiegelbild die Zunge heraus, warf die Zahnbürste in den Becher und stapfte in ihr Schlafzimmer. Sie musste von allen guten Geistern verlassen gewesen sein, sich auf Nicholas einzulassen. Und das, obwohl sie ziemlich sicher war, dass er sich auch diesmal nur einen Spaß aus der Sache machte. Vielleicht dachte er auch, dass sie sich in ihn verliebte und ihn anflehen würde, ihre Gefühle zu erwidern. Er aber wollte nur kostenlos vögeln, weil das außerdem mehr Spaß machte als die bezahlte Variante.
    Er denkt, wenn er dich damals rumgekriegt hat, warum nicht auch jetzt? , dachte sie störrisch. Und – ja, zum Teufel! – er hatte sie herumgekriegt! Aber diesmal würde es anders sein!
    Sie wusste schließlich Bescheid. Männer wie er konnten nicht wirklich lieben. Die wollten nur besitzen, egal was. Wenn sie ein tolles Auto sahen, kauften sie es, und wenn sie Lust auf Sex hatten, kauften sie sich die Frau. Und wenn diese Frau ihr Werben für Liebe hielt, umso besser! Dann kamen sie ganz umsonst an das, was sie haben wollten!
    Mit einem Ruck setzte Mandy sich in ihrem Bett auf. Was dachte sie sich da eigentlich für einen Blödsinn zusammen? Liebe? Wieso um alles in der Welt denke ich an Liebe? Als Kinder haben Nicholas und ich uns nicht ausstehen können, und als Teenager war ich nichts anderes für ihn als ein netter Zeitvertreib an einem spießigen Picknick am Unabhängigkeitstag!
    Und heute?
    Okay, ich gebe es zu. Nick ist ein wahnsinnig attraktiver Kerl! Noch viel attraktiver als damals, und bei Gott, er gefällt mir. Aber das hat absolut nichts mit Liebe zu tun, sondern ausschließlich mit Sex!
    Langsam sank Mandy in die Kissen zurück, während sie sich Nicholas’ Bild ins Gedächtnis rief. Ja, er sah wirklich zum Anbeißen aus mit seiner breiten, muskulösen Brust, den schmalen Hüften und dem knackigen Po. Ein ganzer Kerl, nachdem sich die meisten Frauen alle zehn Finger ablecken würden. So einen Mann abzuweisen statt sich eine Weile mit ihm zu vergnügen, wäre in der Tat dumm gewesen. Allerdings gab es da noch Clemens, dem es sicherlich nicht gefallen würde, wenn er davon wüsste.
    Bei dem Gedanken an ihren Verlobten entfuhr Mandy unwillkürlich ein Seufzer. Sie mochte ihn, ja, ganz bestimmt mochte sie ihn!
    Sie mochte ihn sogar sehr! Aber im Bett war er nun mal ein

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