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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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ich dir, dass ich meinen Posten nie wieder verlasse. Ja, und ich spende auch eine ganz dicke Kerze in der Kirche für dich. Du weißt schon, eine von den teuren, die ganz lange brennen.
    Der Lift hielt. Zitternd vor Aufregung wartete Tammy, dass die Türen auseinanderglitten. Als sie Dr. Miller mit zwei Pflegern zusammenstehen sah, wurde ihr klar, dass ihr Stoßgebet kein Gehör gefunden hatte.
    Bevor sie Zeit fand, sich eine halbwegs plausible Ausrede einfallen zu lassen, kam Dr. Miller auf sie zu. Seiner Miene ließ unschwer erkennen, dass er vor Wut kochte.
    »Wo zum Teufel haben Sie gesteckt?« Seine Stimme war rau vor unterdrücktem Zorn.
    Tammy schluckte trocken.
    »Ich – äh – mir – mir war schlecht – Toilette …« Sie spürte, wie einzelne Schweißtropfen zwischen ihren Brüsten zum Bauch hinunterliefen.
    »Über eine Stunde?« Dr. Millers Stimme wurde nicht wesentlich lauter, was ihn für Tammy noch bedrohlicher erscheinen ließ.
    »Ja«, brachte sie mühsam heraus. Ihre Knie waren so weich, dass Tammy fürchtete, dass sie jeden Moment unter ihr nachgeben würden. »Mir ging es wirklich nicht gut, Sir.«
    »So schlecht, dass Sie Ihren Piepser nicht gehört haben?«
    Oh, verdammt! Tammy schossen die Tränen in die Augen.
    »Ich – ehrlich, ich …« Hilflos sah sie sich um. Die Kollegen, die das Gespräch neugierig belauschten, wichen ihren Blicken aus. »Ich habe es nicht gehört«, brachte Tammy schließlich mit brüchiger Stimme heraus. »Es tut mir leid, wirklich.«
    Dr. Randolph Miller musterte sie verächtlich.
    »Sie wissen, dass ich das melden muss?« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Auf der Chirurgie ist gerade ein Patient verstorben, weil ihm nicht rechtzeitig geholfen werden konnte«, sagte er dann mit unbewegter Miene. »Sein Zimmernachbar ist minutenlang durchs Haus gegeistert auf der Suche nach Hilfe. Als er endlich einen Pfleger antraf, war es schon zu spät.«
    Tammy schluckte trocken.
    »Oh, bitte, Doktor Miller!« Flehend hob sie die Hände, aber der Chefchirurg warf ihr nur einen weiteren verächtlichen Blick zu.
    »Sie verlassen jetzt umgehend das Krankenhaus«, forderte er unnachgiebig. »Ihr Dienst ist für heute beendet. Schwester Nelly hat den Rest Ihres Dienstes bereits übernommen.«
    Tammy konnte nichts sagen. Wie erstarrt stand sie vor dem Lift und sah den Chefchirurgen fassungslos an. Das konnte doch alles nicht wahr sein! So viel Pech konnte ein Mensch doch gar nicht haben!
    »Es waren doch nur ein paar Minuten!«, rief sie verzweifelt. »Bitte …«
    »Halten Sie den Mund!« Dr. Randolph Miller hatte genug von dieser Unterhaltung. Er ging an Tammy vorbei, betrat die Aufzugkabine und drückte den Etagenknopf.
    Fassungslos sah Tammy, wie sich die Türen schlossen. Dann fuhr sie zu den beiden Kollegen herum, die an der Tür zur Chirurgie standen.
    »Was glotzt ihr so blöd!«, entlud sich ihre Anspannung in einer zornigen Beschimpfung. »Haut ab, kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten und lasst mich in Ruhe, ihr dämlichen Idioten!«
    Schwester Nelly kommentierte Tammys Ausbruch mit einem mitleidigen Kopfschütteln, während sich der Pfleger an die Stirn tippte. Dann gingen sie davon und ließen Tammy mit ihrer Wut und Verzweiflung allein.
    Clemens ließ den Mercedes in die Garage gleiten, drehte den Zündschlüssel und stieg aus.
    Er spürte noch Tammys zärtlich-neckende Berührungen auf seiner Haut, aber es erregte ihn nicht mehr. Er hatte bekommen, was er so dringend gebraucht hatte. Jetzt war er befriedigt, und Tammy interessierte ihn nicht mehr. Jedenfalls nicht, bis er erneut den drängenden Wunsch verspürte, richtig wilden Sex zu genießen.
    Sein Handy begann zu klingeln, als er die Haustür aufschloss. Er zog es heraus und las den Namen des Anrufers auf dem Display. Einen Moment war er geneigt, den Anruf auf die Mailbox gehen zu lassen, aber dann sagte er sich, dass Tammy ihm vielleicht etwas Wichtiges zu sagen hatte. Etwas, auf das er besser vorbereitet sein sollte, wenn er morgen früh ins Swedish Medical Center kam.
    Mit der freien Hand schob er die Haustür auf, während er sich meldete.
    »Liebling, oh Gott, Darling, du musst mir helfen!« Tammys Stimme klang, als würde sie kurz vor einem hysterischen Anfall stehen.
    Alarmiert zog Clemens die Brauen zusammen.
    »Was ist passiert?«
    »Du hast meinen Pager ausgeschaltet, und jetzt ist ein Patient gestorben!« Tammy schrie so laut, dass Clemens das Telefon unwillkürlich ein Stück von seinem

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