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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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schwebte. Dort besaß Nicholas Clayton zwei ganze Etagen, in denen er seine Werbe-Agentur untergebracht hatte.
    Leonie war ein paarmal hier gewesen und hatte es genossen, als Freundin des Chefs von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hofiert zu werden. Aber nachdem sie mitbekommen hatte, dass sich keiner von ihnen für sie als eventuelles Werbemodel interessierte, hatte sie ihre Besuche eingestellt und sich lieber darauf konzentriert, das Geld, das Nicholas mit seiner Agentur verdiente, rasch wieder auszugeben.
    Jetzt brauchte sie jedoch ein paar Auskünfte, und die bekam sie am schnellstens hier – vorausgesetzt, Nick hatte es noch nicht an die große Glocke gehängt, dass sie getrennt waren.
    Wen sie fragen musste, wusste Leonie auch schon genau. Candice Jones, von allen nur Candy genannt, mochte Leonie und war ihr gegenüber immer sehr mitteilsam gewesen. Leonie hoffte, dass sich das inzwischen nicht geändert hatte und ihr Candy bereitwillig verraten würde, wo sich der Boss gerade aufhielt.
    Der Lift hatte sein Ziel erreicht, und Leonie trat aus der Kabine. Der riesige Spiegel direkt gegenüber von den Lifttüren zeigte ihr das Bild einer leicht fülligen Blondine in einem hautengen knallroten Kleid, dazu passenden Pumps und einer flauschigen weißen Kunstpelzjacke, die sie locker um die Schultern drapiert hatte.
    Leonie fand, dass sie perfekt aussah. Den sich bereits rundenden Bauch kaschierte ein Elastikmieder. Ein paar Wochen konnte sie die Schwangerschaft damit vielleicht noch verstecken. Aber dann würde sie sicherlich aufgehen wie ein Hefeteig. Bis dahin wollte Leonie alles geregelt haben.
    Carlo, dieser Mistkerl, hatte sich klammheimlich aus dem Staub gemacht! Von wegen Hochzeit! Alles Lüge! Bei Nacht und Nebel war er nach Italien abgehauen und versteckte sich jetzt bei la Mamma .
    Da Leonie weder Zeit noch Geld hatte, um nach Italien zu fliegen und dort ihre Ansprüche geltend zu machen (was juristisch sowieso schwierig war), musste sie eine andere Lösung für ihr Problem finden. Und das hieß Nicholas Clayton. Dabei war es ihr inzwischen egal, ob er sie heiraten würde oder nicht. Sie wollte nur, dass er zahlte und damit ihre Existenz sicherte.
    Sie drehte sich zur Seite, um sich davon zu überzeugen, dass das Kleid überall perfekt saß. Als sie sich wieder dem Eingang der Agentur zuwandte, sah sie sich Candy Jones gegenüber, die gerade aus der Glastür getreten war.
    »Hey, Leonie!« Candy freute sich ganz offensichtlich, die Freundin ihres Chefs zu sehen. »Meine Güte, du hast dich ja ewig nicht blicken lassen.« Sie umarmte ihr Gegenüber und gab Leonie die üblichen Wangenküsse rechts und links. »Wo hast du denn gesteckt? Bei Nicholas in Colorado?«
    Das Schöne an Candy war, dass man ihr kaum Fragen stellen oder Antworten geben musste. Den größten Teil der Konversation übernahm Candy selbst und plapperte dabei eine Menge aus.
    »Wir fragen uns ja alle, was er in einem Nest wie Summersprings will. Ich habe jedenfalls noch nie etwas von diesem Ort gehört. Aber Nicholas ist total begeistert und schwärmt uns von der tollen Landschaft und der Ruhe vor …«
    Blablabla. Leonie hörte aufmerksam zu und machte sich im Geiste Notizen. Aber irgendwann musste auch eine Candice Jones mal Luft holen. Leonie nutzte die Pause, um sie zu einem Kaffee im Restaurant in der obersten Etage einzuladen.
    »Wie fühlst du dich denn in dem Kaff?«, erkundigte Candy sich, als sie an einem der Tische Platz genommen hatten.
    »Na ja …«, sagte Leonie vage, was Candice sofort als Klage interpretierte.
    »Ich verstehe«, sagte sie bedauernd. »Es ist stinklangweilig. Mal ehrlich, ich kann mir dich auch nicht auf einer Farm vorstellen. Sag bloß, Nicholas will sich Vieh anschaffen? Wirst du das mitmachen?«
    Leonie schüttelte den Kopf.
    »Verstehe ich.« Candy unterbrach sich, um bei der Kellnerin ihre Bestellung aufzugeben. »Ich würde auch nicht zwischen Hühnern und Schweinen herumlaufen wollen. Aber welcher normale Mensch will das schon? Jedenfalls wenn er hier geboren ist. Wenn man auf dem Land aufgewachsen ist, ist das vielleicht was anderes. Ich meine, Urlaub auf dem Land ist ja schön, obwohl ich selbst Hawaii oder Florida vorziehen würde …«
    Leonie hörte geduldig zu. Irgendwann würde Candy den Namen der Farm nennen, und dann hatte sie alle Informationen, die sie brauchte, um Nicholas ausfindig zu machen.
    Candy brauchte drei Tassen und zwei Schoko-Donuts, bis sie endlich mit dem Gewünschten

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