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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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draufgegangen.«
    Zuerst bewegte Nicholas sich nicht. Er stand nur da und starrte die Wand an. Aber dann, Leonie fürchtete bereits, dass er überhaupt nicht reagieren würde, drehte Nicholas sich um und musterte sie abweisend.
    Sie war wie immer perfekt zurechtgemacht, mit Lippenstift, Lidschatten, Rouge und Puder. Das blonde Haar trug sie kürzer als früher, was ihr gut stand.
    Ihre Figur war etwas fülliger geworden. Besonders ihre Brüste schienen um das Doppelte angeschwollen zu sein. Sie sprengten fast das überlange Träger-Shirt, das den beginnenden Babybauch kaschieren sollte. Mochte alles andere, was Leonie ihm erzählt hatte, beinhart gelogen sein, das mit der Schwangerschaft stimmte!
    Eine Erkenntnis, die Nicholas keineswegs milder stimmte. Im Gegenteil, sie machte ihn wütend, weil er sich sicher war, dass Leonie ihn verschaukeln wollte.
    »Hat dich dein Liebhaber auch rausgeworfen?« Er wusste, dass diese Frage beleidigend war und auch so klang.
    Leonie wich seinem Blick aus.
    »Wir haben nie zusammengewohnt«, erwiderte sie ärgerlich. »Im Übrigen hatte ich nie einen Liebhaber.«
    Nicholas warf ihr einen spöttischen Blick zu, aber Leonie war sich nicht bewusst, dass sie sich eben selbst verraten hatte.
    »Ich war dir immer treu!« Leonie stapfte mit dem Fuß auf den Boden wie ein trotziges Kind.
    Nicholas lachte auf, es klang bitter.
    »Bitte tu mir den Gefallen und halt mich nicht für dümmer, als ich bin!«, fuhr er sie an. »Ich habe Beweise dafür, dass du mich schon länger mit diesem anderen Kerl betrogen hast.«
    »Was für Beweise?«, platzte Leonie heraus.
    »Du hättest bei deinem Auszug gründlicher aufräumen müssen.« Nick lächelte mit falscher Freundlichkeit. »Fotos«, wurde er deutlicher, als Leonie ihn verständnislos anstarrte. »Fotos von dir und dem Kerl, aufgenommen in eurem Urlaub in Wildflow, du erinnerst dich? Du hast über dreißigtausend Dollar ausgegeben, um es dem Kerl so richtig schön zu machen.«
    Leonie spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Hastig fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen, während sie fieberhaft überlegte, ob Nick die Wahrheit sagte oder nur bluffte. Die Antwort gefiel ihr ganz und gar nicht, denn sie wusste genau, um welche Fotos es sich handelte und wo sie sie aufbewahrt hatte. Mist!
    Beinahe hätte sie den hohen Absatz ihrer Riemchensandalette in den Dielenboden gerammt, aber sie überlegte es sich im letzten Moment anders. Trotz und Wut halfen ihr nicht weiter. Sie musste eine andere Strategie fahren, sich reuig und weich zeigen und an Nicholas’ Gewissen, Verantwortungsgefühl und Mitleid appellieren. Damit hatte sie vielleicht eine Chance, dem sozialen Abstieg zu entgehen.
    Ihr stand das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Ihr Hausbesitzer hatte sie rausgeworfen, weil sie seit drei Monaten keine Miete mehr gezahlt hatte, und ihr Konto war heillos überzogen. Dass sie ihre letzten Dollar für die Busfahrt nach Sommersprings ausgegeben hatte, war keine Übertreibung gewesen. Sie war tatsächlich absolut pleite.
    Alles, was sie noch besaß, außer den Kleidungsstücken, die sie in einem kleinen Rollkoffer mit sich trug, war ihr Schauspieltalent. Darauf besann Leonie sich jetzt, während sie an etwas schrecklich Trauriges dachte (ihren letzten Kontoauszug), das ihr die Tränen in die Augen trieb.
    »Oh Nicholas.« In ihrer Stimme lag genau das Zittern, das bei Männern das schlechte Gewissen kitzelte. »Nicholas, glaube mir, ich habe diesen Fehltritt mehr als tausend Mal bereut. Bitte, Nicholas!« Flehend hob Leonie die Hände, was sehr wirkungsvoll aussah. »Ich bitte dich ja nicht, mir zu verzeihen. Du hast recht, ich habe dein Vertrauen missbraucht, und das kann ich mir selbst nicht vergeben. Aber ich bitte dich, an unser Kind zu denken, und mir wenigstens bis zur Geburt ein Dach über dem Kopf zu geben. Ich weiß sonst nicht, wohin ich gehen soll.«
    Ihr Aufritt verfehlte seine Wirkung nicht. Nicholas begann tatsächlich, sich schlecht zu fühlen. Auch wenn er stark bezweifelte, der Vater des Kindes zu sein, so kam er sich bei der Vorstellung, Leonie auf die Straße zu setzen, plötzlich schäbig vor.
    Andererseits war da die Stimme der Vernunft, die ihn davor warnte, allzu schnell nachzugeben und auf Leonie einzugehen.
    »Okay«, sagte Nicholas deshalb, nachdem er einen Moment über alles nachgedacht hatte. »Ich bin kein Unmensch. Wenn du tatsächlich derart in der Klemme steckst, helfe ich dir. Aber falls du darauf hoffst, dass ich

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