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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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von ihnen machten einen Wettlauf, und zwei weitere führten einen Ringkampf aus. Weiter hinten im Tal spielten zwei lebhafte junge Frauen in Shorts Tennis. Die Männer sahen wie Veg aus, die Frauen wie Aquilon. Ein Mann, der Subble selbst ähnelte, übte sich in kunstvollen Sprüngen in einen leicht gewellten Pool - nackt.
    Die Luft war erfrischend. Gelegentlich kam eine leichte Brise auf. Das Gras unter ihren Füßen wuchs üppig, und nirgendwo zeigte sich etwas, Flora oder Fauna, das sich nicht in der Blüte des Lebens befand.
    »Und Reichtum«, sagte Cal und ging voran zur dritten Kammer.
    Myko war verschwunden.
    Es war ein Palast, der in sich selbst aus vielen Kammern bestand. Die erste war gefüllt mit Gold- und Silbermünzen seltener und schöner Prägung, einige rund, andere achteckig oder mit einem Loch in der Mitte. Sie quollen aus großen Gefäßen hervor und türmten sich auf dem Fußboden zu Bergen. Subble schätzte das Gewicht des Metalls und kalkulierte den Nettowert in der heutigen Zeit: mehr als elf Millionen Dollar für das, was in diesem Raum allein sichtbar war, ganz abgesehen vom archäologischen Wert.
    Der zweite Raum war noch eindrucksvoller: Juwelen aller Farben und Arten - blaue Diamanten, grüne Smaragde, rote Rubine, sternenförmige Saphire und zahllose kleinere Edelsteine, einige prächtig eingefaßt, andere in ihrer natürlichen kristallinen Form erstrahlend. Es gab Perlenketten und herrliche Ringe und Armbänder.
    Der dritte Raum enthielt unbezahlbare Gemälde und Skulpturen: Subble erkannte das Werk von Michelangelo, da Vinci, van Gogh, Picasso und vielen anderen Meistern, alle durch Originale repräsentiert. Viele kannte er nicht, allenfalls konnte er sie stilmäßig einordnen: Ming-Dynastie, Maya Jaina, Mittleres Ägyptisches Reich, Lederarbeiten der Mandingos, ein Buddha aus der Gupta-Zeit. - Kunstwerke, die auf Grund ihrer gewaltigen gesellschaftlichen und historischen Bedeutung und ihres künstlerischen Gehalts wertmäßig gar nicht abzuschätzen waren. Und in der hinteren Ecke, endlich in der Gesellschaft, die ihr gebührte, die von Aquilon gemalte Nacre-Landschaft.
    Der vierte Raum war eine Bibliothek voller Erstausgaben, die schönsten Bücher, die die Menschheit hervorgebracht hatte. Jeder Autor, jeder Forscher, den Subble schätzte, war vertreten, und jeder Band befand sich in makellosem Zustand, obwohl einige, wie Caxtons Le Morte d'Arthur, Jahrhunderte alt waren.
    »Und zum Schluß die Kammer des Lebens und des Todes«, sagte Cal, als sie durch die Galerie und die Schatzkammern in die Halle zurückkehrten. Er öffnete die letzte Tür.
    Auf beiden Seiten hatten sich Armeen aufgestellt: links eine römische Phalanx, rechts die berittene Horde Dschingis Khans. Wie wahrscheinlich alle Agenten hatte sich Subble schon immer gefragt, wie so eine Auseinandersetzung ausgehen würde. Die Römer hatten ihre Zeit vor allem wegen ihrer Disziplin und ihrer sorgfältigen Schulung beherrscht, aber die ein paar Jahrhunderte später auftretenden Mongolen waren nur dem Namen nach eine Horde gewesen. In Wirklichkeit gehörten sie zu den methodischsten Kämpfern und Kriegern aller Zeiten. Bei zahlenmäßiger Gleichheit wären die nomadischen Reiter bis zum Aufkommen der Feuerwaffen vermutlich jeder anderen Militärtruppe überlegen gewesen. Und wenn sie Gewehre besessen hätten...
    Immerhin, man konnte nicht sicher sein, solange die Armeen nicht tatsächlich aufeinandergetroffen waren. Der Feldherr spielte dabei eine entscheidende Rolle, die Moral und die Umstände an sich.
    Als die beiden Besucher aus der Halle eintraten, griffen die Reiter brüllend und Pfeile vom Rücken ihrer Pferde abschießend an, während die Römer wie eine Mauer vorrückten, gedeckt durch ihre Schilde und die langen Speere nach vorne gereckt.
    Cal blickte ihn prüfend an, und da erinnerte sich Subble. Die Phalanx war nicht römisch, sondern griechisch und mazedonisch. Er hatte sich wieder einer Achtlosigkeit schuldig gemacht, und jetzt traf diese Anomalie auf den Feind. Wie genau war die römische Legion bewaffnet und organisiert? Kurzschwert, Flexibilität.
    »Was wir erleben, ist nur optisch, akustisch und olfaktorisch«, sagte Cal, der seine Betroffenheit mißdeutete. »Die Bilder werden ohne Effekt durch uns hindurchgehen und umgekehrt.«
    Das war gut, zu wissen. Die Armeen stießen aufeinander, und Subble fand sich mitten in einem wilden
    Gefecht wieder. Die Pferde bäumten sich vor den Schilden auf, traten mit den

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