Marco Polo der Besessene 2
haben, werde sie uns jetzt behilflich sein, wie es sich gehöre. Dies erklärt, ließ sie sich mit ihren Sachen in die Wanne gleiten und begann, Hui-sheng einzuseifen.
Uns waren oft genug Dienerinnen beim Bad behilflich gewesen, und selbstverständlich hatten auch mir häufig Diener geholfen, aber dies war das erstemal, daß wir es erlebten, wie eine Dienerin gemeinsam mit uns badete. Nun, andere Länder, andere Sitten. Infolgedessen tauschten wir nur noch einen amüsierten Blick, der da besagte: Was schadet es schon? Daß Arùn die Wanne mit uns teilte, hatte wahrhaftig nichts Unangenehmes -ganz im Gegenteil, wie ich fand, denn sie war eine hübsche Person, und ich hatte wahrhaftig nichts dagegen, mich in Gesellschaft von zwei wunderschönen nackten Frauen verschiedener Rassen zu baden. Das Mädchen Arùn war ungefähr so groß wie die Frau Hui-sheng und besaß eine ähnlich kindliche Figur -knospende Brüste, kleines, festes Gesäß und so weiter -und der Unterschied bestand eigentlich vor allem darin, daß ihre Haut von eher sahniggelber Farbe war, der Farbe des durian-Fruchtfleisches, und ihre »kleinen Sterne« eher rehbraun als rosenfarben. Außerdem wies sie dort, wo die Lippen ihrer »Rosa Teile« sich trafen, einen ganz leichten Hauch von Körperbehaarung auf.
Da Hui-sheng nicht sprechen konnte und ich nichts Angemessenes zu sagen wußte, schwiegen wir beide, und ich saß einfach in dem duftenden Wasser und ließ mich einweichen, während auf der anderen Seite der Wanne Arùn Hui-sheng wusch und dabei fröhlich drauflosplapperte. Ich vermute, sie hatte noch gar nicht bemerkt, daß Hui-sheng taubstumm war, denn es stellte sich heraus, daß Arùn die Gelegenheit wahrnahm, uns ein paar Grundbegriffe ihrer eigenen Sprache beizubringen. Sie berührte Hui-sheng hier und dort mit einem seifigen Schwamm und sprach die Thai-Worte für den betreffenden Körperteil, berührte sich an den gleichen Stellen und wiederholte die Worte noch einmal.
Hui-shengs Hand war ein mu und jeder Finger ein niumu; bei Arùn lauteten sie nicht anders. Hui-shengs wohlgeformtes Bein war ein khaa, ihr schlanker Fuß ein tau und jeder perlenfarbene Zeh ein niutau -genauso klang das bei Arùn. Hui-sheng lächelte nur nachsichtig, als das Mädchen erst ihren pom, dann ihren kiu und jamo berührte - Haar, Augenbrauen und Nasen -und lachte lautlos beifällig, als Arùn ihre Lippen -baà -berührte, ihre eigenen dann zu einem Kuß schürzte und »jup« sagte. Dann jedoch weiteten sich Hui-shengs Augen ein wenig, als das Mädchen ihre Brüste und Brustwarzen mit schaumigem Schwamm berührte und sie als nom und kwanom bezeichnete. Jetzt jedoch errötete Hui-sheng auf überaus anmutige Weise, denn ihre Kleinen Sterne lugten keck aus den Schaumblasen hervor, als freuten sie sich über den neuen Namen kwanom. Arùn lachte laut auf, als sie das sah, und zwirbelte gesellig an ihren eigenen kwanom, bis diese genauso naseweis hervorschauten wie die von Hui-sheng.
Jetzt machte sie auf einen Unterschied zwischen ihnen beiden aufmerksam, der mir bereits aufgefallen war. Sie wies darauf hin, daß sie nur eine leichte Spur von Behaarung -die sie moè nannte -aufwies, wo Hui-sheng völlig unbehaart war. Gleichwohl hätten sie in diesem Bereich doch etwas gemein, sagte sie und berührte erst ihre eigenen rosa Teile und dann Huishengs, wobei sie die Finger dort ein wenig verweilen ließ und leise sagte: »Hiì.« Hui-sheng hüpfte ein ganz klein wenig in die Höhe, so daß das Wasser in der Wanne kleine Wellen schlug, sah erst mich an und dann das Mädchen, das ihr mit einem Lächeln begegnete, das rückhaltlos aufreizend und herausfordernd war. Arùn wirbelte im Wasser herum, um mich anzusehen, gleichsam als wollte sie um Erlaubnis für diese Kühnheit bitten, zeigte auf das entsprechende Organ bei mir, lachte auf und sagte: »Kwe.«
Ich glaube, bisher war Hui-sheng über Arùns ununterdrückbar keckes Benehmen amüsiert und nicht verletzt gewesen. Vielleicht hatte sie bei der letzten und rundheraus liebkosenden Bewegung ein wenig erschrocken reagiert, was dies zu bedeuten haben mochte. Jetzt jedoch fiel sie in das Lachen des Mädchens ein und zeigte belustigt auf mich, woraufhin es an mir war, rot anzulaufen, denn mein kwe hatte sich angesichts dessen, was sich vor ihm abgespielt hatte, kräftig gereckt und ließ sich einfach nicht mehr verbergen. Schuldbewußt bemühte ich mich, einen Waschlappen darüberzulegen, doch Arùn langte herüber, nahm ihn sanft
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