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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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unsere Geduld bis aufs Äußerste strapaziert«, antwortete Caesar mit Bestimmtheit.
    »Ich werde mein Rederecht erst abtreten, wenn ich dazu bereit bin«, entgegnete Cato.
    »Ihr habt Euer Rederecht missbraucht «, argumentierte Caesar. »Ihr habt Eure Ablehnung meiner Maßnahme allen mehr als deutlich gemacht. Nun ist die Reihe an jemand anderem.«
    »Das habe ich zu entscheiden! Ich werde nicht weichen!«
    »Dann weigert Ihr Euch, die Regeln des Senats zu respektieren.«
    Caesar setzte sich hin und rief mit einem Fingerschnalzen die Liktoren herbei, die hinter den Stühlen der Konsuln standen. »Entfernt diesen Mann aus dem Senatsgebäude!«
    Die Senatoren sogen hörbar die Luft ein und ein Murmeln erhob sich. Nach kurzem Zögern machte der Anführer der Liktoren seinen Männern ein Zeichen, worauf diese zwischen den Steinbänken hindurchgingen und Cato umrundeten, der die Arme verschränkte und trotzig dastand. Als er sich weigerte, auch nur einen Schritt zu weichen, nahmen ihn zwei der Liktoren bei den Armen und schleppten ihn zum Mittelgang.
    »Das könnt ihr nicht machen!«, protestierte Bibulus lautstark. »Das ist ein Skandal!«
    »Cato hat gegen die Regeln verstoßen«, antwortete Caesar. »Er hat sein Argument vorgebracht und behindert nun eine freie und angemessene Debatte. Wir werden ohne ihn weitermachen.«
    Marcus schaute verwundert zu, wie Cato aus der Debattierkammer gezerrt und ein wenig die Außentreppe hinuntergestoßen wurde. Er machte einen Versuch, wieder einzutreten, aber die Liktoren versperrten ihm mit Bestimmtheit den Weg. In der Kammer war Bibulus aufs Äußerste erregt und sein Gesicht war nun beinahe violett vor Wut.
    »Das ist ein Skandal! Ein Frevel! Das ist Tyrannei!«
    »Nein, das ist es nicht«, erwiderte Caesar ruhig. »Wenn es Tyrannei wäre, dann wärst du zweifellos bereits tot.«
    »Du wagst es, mich zu bedrohen? Einen Konsul von Rom?«
    »Beruhige dich, lieber Bibulus, ehe du dir selbst ein Leid antust. Wir wollen nun mit der Debatte fortfahren.«
    »Nein! Ich weigere mich!« Bibulus erhob mit Mühe seine schwere Gestalt aus dem Stuhl. Mit hoch in die Luft gerecktem Kopf schritt er auf den Ausgang der Kammer zu. »Ich werde diesen Versuch, die Macht des Senats zu missbrauchen, nicht billigen. Zudem werde ich jeden Versuch, über diese Maßnahme abzustimmen, mit meinem Veto verhindern.« Er legte eine Pause ein und schaute in die Runde der anderen Senatoren. »Ich kann nur jedem von euch, der etwas auf seine Ehre hält, dringend raten, sich mir und Senator Cato anzuschließen.«
    In der folgenden kurzen Pause blickten die Senatoren einander unsicher an. Dann stand Cicero auf und ging zu Bibulus hinüber. Ein weiterer Senator schloss sich ihm an, dann noch einer und noch weitere, bis sich nach Marcus’ Schätzung etwa ein Drittel gegen Caesar gestellt hatten. Als sie sich daranmachten, die Kammer zu verlassen, stand Caesar auf.
    »Für heute sind die Geschäfte vertagt. Die Debatte wird morgen auf dem Forum fortgeführt, wo ich die Angelegenheit dem Volk zur Entscheidung vorlegen werde.« Er schaute hinauf zur Galerie, wo Marcus und Lupus die Ereignisse beobachteten. Er nickte Lupus zu und wandte sich dann ab, um den restlichen Senatoren aus der Kammer zu folgen.
    »Komm!« Lupus packte Marcus am Arm.
    »Was ist?«
    »Eine kleine Überraschung für unseren Freund Bibulus, die Caesar im Voraus geplant hat. Er hat sie sich redlich verdient …«
    Sie drängten sich durch die noch verbliebene Menschenmenge und eilten die Stufen vor dem Senatsgebäude hinunter, wo Festus mit Caesars Leibgarde wartete. Weiter oben standen Senatoren beider Parteien auf der Treppe zusammen. Marcus konnte Cato und Bibulus sehen, die immer noch entrüstet protestierten, während sie ihre Anhänger um sich versammelten.
    Lupus stellte sich vor Festus hin. »Der Herr ist jetzt bereit für die Überraschung.«
    »Oh, gut!« Festus rieb sich die Hände und wandte sich einem seiner Männer zu. »Alles fertig?«
    »Jawohl, Herr.« Der Mann lachte leise, als er mit einer Kopfbewegung auf etwas deutete, das hinter ihm stand und das Marcus nicht ganz ausmachen konnte. »Er wird den Schreck seines Lebens bekommen.«
    »Also gut, wir schlagen in dem Augenblick zu, wenn Bibulus die Stufen hinuntergeht. Ihr Jungen bleibt nah bei mir und passt gut auf euch auf. Es könnte hoch hergehen.«
    »Jawohl, Meister«, antwortete Marcus. »Aber keine Sorge, ich kann selbst auf mich aufpassen.«
    »Das habe ich gemerkt. Dann

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