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Margos Spuren

Margos Spuren

Titel: Margos Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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aus, dass er schon zu Hause ist«, stellte ich mit einem leisen Anflug von Mitleid fest.
    »Ich hoffe, die Bullen finden ihn in einer Woche barfuß, nackt und wirres Zeug redend irgendwo in einem Straßengraben«, sagte Margo ungerührt.
    »Erinnere mich dran, mich nie mit Margo Roth Spiegelman anzulegen«, murmelte ich, und Margo lachte.
    »Weh dir«, sagte sie. »Wir lassen Donner und verdammten Hagel über unsere Feinde niedergehen.«
    »Deine Feinde«, berichtigte ich sie.
    »Das werden wir sehen«, antwortete sie schnell, dann hob sie den Kopf und sagte : »Ach, und das hier regle ich allein. Das Problem bei den Worthingtons ist, dass sie eine verdammt gute Alarmanlage haben. Wir können keine zweite Panikattacke gebrauchen.«
    »Hm«, machte ich.
     
    Jason wohnte nicht weit von Karin, in einer superneureichen Neubausiedlung namens Casavilla. Alle Häuser in Casavilla waren im Hazienda-Stil gebaut, mit roten Ziegeln und dunklen Balken wie bei den alten Spaniern, nur dass sie nicht von den alten Spaniern gebaut worden waren. Sie waren von Jasons Vater gebaut worden, der einer der reichsten Bauunternehmer in Florida war. »Große hässliche Villen für große hässliche Menschen«, sagte ich zu Margo, als wir Casavilla erreichten.
    »Du sagst es. Falls ich je wie diese Leute werde, die ein Kind und sieben Schlafzimmer haben, tu mir einen Gefallen und erschieß mich.«
    Wir parkten vor dem Haus von Jasons Eltern, einer architektonischen Monstrosität, die im Großen und Ganzen wie eine übergroße spanische Hazienda aussah – bis auf die drei riesigen dorischen Säulen, die vom Eingang bis zum Dachfirst reichten. Margo nahm den zweiten Fisch vom Rücksitz, zog mit den Zähnen die Kappe von ihrem Kuli und kritzelte in einer Schrift, die nicht wie ihre eigene aussah, auf das Packpapier :
     
    MS ’ liebe Zu dir   : sie Schläft Mit den fischen.
     
    »Hör zu : Du lässt den Motor an«, sagte sie und setzte sich Jasons Baseballkappe falsch rum auf.
    »Okay«, sagte ich.
    »Lass den Gang drin«, sagte sie.
    »Okay«, sagte ich und spürte, wie mein Puls schneller wurde. Durch die Nase einatmen, durch den Mund ausatmen . Mit Fisch und Sprühfarbe ausgerüstet, riss Margo die Tür auf, joggte über den weitläufigen Rasen der Worthingtons und versteckte sich hinter einer Eiche. Sie winkte mir durch die Dunkelheit zu, und ich winkte zurück, und dann holte sie theatralisch Luft, blies die Wangen auf, drehte sich um und rannte los.
    Schon nach zwei Schritten flammte die Villa auf wie ein öffentlicher Weihnachtsbaum, und eine Sirene begann zu heulen. Ich dachte kurz daran, Margo ihrem Schicksal zu überlassen, doch dann atmete ich tapfer durch die Nase ein und durch den Mund aus, während Margo auf das Haus zurannte. Sie holte aus und schleuderte den Fisch durch ein Fenster, doch die Sirene heulte so laut, dass das Klirren der Scheibe darin unterging. Und dann, weil sie Margo Roth Spiegelman war, nahm sie sich einen Augenblick Zeit und sprayte bedächtig ein wunderschönes M auf den Teil der Scheibe, der nicht zerbrochen war. Schließlich rannte sie zurück, und ich trat mit einem Fuß aufs Gas, während ich den anderen noch auf der Bremse hatte, und für einen Moment fühlte sich der Kleinbus wie ein vollblütiges Rennpferd an. Dann sprang sie auf den Beifahrersitz, und wir waren weg, bevor sie auch nur die Tür zugeschlagen hatte.
    Am Ende der Straße war ein Stoppschild, an dem ich vorschriftsmäßig hielt. »Spinnst du? Fahr, fahr, fahr«, rief Margo, und ich sagte : »Ach ja, stimmt«, weil ich kurz vergessen hatte, dass ich alle Vorsicht über Bord geworfen hatte. Also ignorierte ich die nächsten drei Stoppschilder, und dann hatten wir Casa-villa hinter uns und waren schon ein gutes Stück die Pennsylvania Avenue hinunter, bevor uns ein Polizeiwagen mit Blaulicht entgegenraste.
    »Das war ganz schön krass«, sagte Margo. »Ich meine, sogar für mich. Um es mit Q auszudrücken : Mein Puls ist leicht erhöht.«
    »Herrgott«, rief ich. »Hättest du das Ding nicht einfach in seinem Auto deponieren können? Oder vor der Haustür?«
    »Wir bringen Donner und verdammten Hagel , Q. Keinen Nieselregen.«
    »Bitte sag mir, dass Teil acht weniger nervenaufreibend ist.«
    »Keine Sorge. Teil acht ist ein Kinderspiel. Wir fahren zurück nach Jefferson Park. Zu Lacey. Du weißt, wo sie wohnt, oder?« Ich wusste es, obwohl Lacey Pemberton sich weiß Gott nie dazu herabgelassen hätte, mich zu sich nach Hause

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