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Margos Spuren

Margos Spuren

Titel: Margos Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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ich.
    »Ehrlich gesagt«, erwiderte mein Vater, »haben sie wahrscheinlich ein Stück weit recht. Wahrscheinlich will Margo mehr Aufmerksamkeit. Weiß Gott, die bräuchte ich auch, wenn das meine Eltern wären.«
    »Wenn sie zurückkommt, wird es ihr schrecklich gehen«, sagte meine Mutter. »So im Stich gelassen zu werden. Aus dem Elternhaus ausgesperrt, wenn sie am meisten Liebe braucht.«
    »Vielleicht kann sie bei uns einziehen, wenn sie wiederkommt«, schlug ich vor, und als ich es aussprach, wurde mir klar, was für eine geniale Idee das war. Ich sah die Augen meiner Mutter aufleuchten, doch dann wechselte sie einen Blick mit meinem Vater und antwortete auf ihre gewohnt diplomatische Art.
    »Sie ist auf jeden Fall jederzeit willkommen bei uns, auch wenn das wieder neue Fragen aufwerfen würde – Tür an Tür mit den Spiegelmans. Aber wenn sie wieder in die Schule kommt, sag ihr bitte, dass sie bei uns willkommen ist. Auch wenn sie nicht unbedingt bei uns wohnen möchte, kann sie jederzeit mit uns über alles reden.«
    In diesem Moment kam Ben ins Zimmer. Sein Wuschelkopf warf ebenfalls Fragen auf – bezüglich des allgemeinen Verständnisses der Schwerkraft. »Mr. und Mrs. Jacobsen, immer eine Freude, Sie zu sehen.«
    »Guten Morgen, Ben. Ich wusste gar nicht, dass du bei uns übernachtet hast.«
    »Ich wusste es auch nicht«, sagte er. »Ist irgendwas los?«
    Ich erzählte ihm von dem Detective und den Spiegelmans und Margo, die jetzt offiziell als Erwachsene vermisst gemeldet war. Als ich fertig war, nickte er und sagte : »Wahrscheinlich sollten wir bei einer heißen Partie Resurrection darüber reden.« Ich lächelte und folgte ihm in mein Zimmer. Kurze Zeit später kam Radar vorbei, und kaum war er da, flog ich aus dem Team, weil wir eine schwierige Ebene erreicht hatten, und obwohl ich der war, dem das Spiel gehörte, war ich anscheinend nicht gut genug in Resurrection, und so durfte ich nur zusehen, als sie durch eine von Zombies bevölkerte Raumstation marschierten.
    »Kobold, Radar, Kobold«, sagte Ben.
    »Ich sehe ihn.«
    »Komm her, du kleiner Mistkerl.« Ben ließ den Joystick tanzen. »Daddy setzt dich in ein Segelboot und schickt dich über den Styx.«
    »Hast du gerade in einem Selbstgespräch griechische Mythologie zitiert?«, fragte ich.
    Radar lachte, während Ben auf die Tasten einprügelte. »Friss, Kobold. Friss, wie Zeus Metis gefressen hat«, murmelte er.
    »Ich glaube, dass sie am Montag wieder da ist«, sagte ich. »Es ist nicht gut, zu viel Unterricht zu verpassen, selbst wenn man Margo Roth Spiegelman ist. Vielleicht kann sie bis zum Schulabschluss hier wohnen.«
    Radar antwortete in der schwer verständlichen Sprache eines Teenagers, der Dark Resurrection spielt. »Ich verstehe überhaupt nicht, warum sie abgehauen ist, war das Zombie auf sechs Uhr nein Kumpel mach’s mit der Strahlenkanone vielleicht Liebeskummer? Ich hätte gedacht, dass sie wo ist die Krypta ist sie links immun gegen so was ist.«
    »Nein«, sagte ich. »Daran lag es nicht. Zumindest nicht nur. Irgendwie hasst sie Orlando; sie sagt, dass alles hier wie aus Plastik ist. Weil alles so künstlich und fadenscheinig ist. Ich glaube, sie brauchte einfach mal eine Pause.« Zufällig sah ich aus dem Fenster, und sofort fiel mir auf, dass jemand – der Detective, schätzte ich – in Margos Zimmer das Rollo heruntergelassen hatte. Aber es war nicht das Rollo, das ich sah. Ich sah ein schwarzweißes Poster, das an der Rückseite des Rollos klebte. Ein Mann, der etwas unbeholfen dastand und herüberstarrte. Eine Zigarette hing in seinem Mund, und vor seinem Bauch hing eine Gitarre, auf der in Großbuchstaben stand : THIS MACHINE KILLS FASCISTS.
    »Da ist was in Margos Fenster.« Das Spiel wurde unterbrochen, und Radar und Ben knieten sich rechts und links neben mich. »Ist das neu?«, fragte Radar.
    »Die Rückseite ihres Rollos habe ich eine Million Mal gesehen«, sagte ich. »Das Poster noch nie.«
    »Seltsam«, sagte Ben.
    »Vorhin haben Margos Eltern gesagt, dass sie manchmal Wegweiser hinterlässt. Allerdings keine, die irgendwohin führen, bevor sie wiederkommt.«
    Radar konsultierte bereits seinen Palmtop; er suchte bei Omnictionary nach dem Zitat auf der Gitarre. »Das ist ein Bild von Woody Guthrie«, erklärte er dann. »Singer-Songwriter, 1912 bis 1967. Hat Lieder über die Arbeiterklasse gesungen. ›This Land Is Your Land.‹ So ’ne Art Kommunist. Ha, er war ein Vorbild von Bob Dylan.« Radar ließ

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