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Maria sucht Josef - Eine weihnachtliche Liebesgeschichte

Maria sucht Josef - Eine weihnachtliche Liebesgeschichte

Titel: Maria sucht Josef - Eine weihnachtliche Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Joens
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Situation bin … dann höre ich sie. Nicht immer ist sie dabei nett. Manchmal kritisiert sie mich pausenlos. Jetzt gerade hatte ich das Gefühl, dass sie sich über mich lustig macht …«
    Miriams Lachen ist unsicher, denn das waren schon viel zu viele Worte. Aber der Cowboy wirkt alles andere als verstimmt.
    »Was hat s’ denn grad g’sagt, die Mutter?«
    »Ach, nur unbrauchbaren Blödsinn darüber, wie ich mich einem Mann gegenüber benehmen sollte … und wie nicht.«
    Ein entschuldigendes Lächeln in seine Richtung, als Nächstes eine kleine Geste, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen. Danach, so als müsste sie ihren Rücken durchstrecken, richtet Miriam sich kerzengerade auf und schiebt ihre Schulterblätter zusammen. Das wirkt. Sie hat seinen Blick in ihrem verführerischen Ausschnitt eingefangen und zählt innerlich bis drei, bevor sie das typische Hannah-Lächeln für Männer nachschiebt, diesmal mit gespielter mädchenhafter Unsicherheit.
    »Mütter haben so Ideen über Männer …« Wieder ein Lächeln, diesmal mit bewunderndem Blick, auch eine Empfehlung von Hannah. »Als ob eine Frau jemals wissen kann, wie ein Mann wirklich tickt. Meinst du wirklich, ich kann in dem Dirndl nach unten gehen?«
    Ein letztes Mal streckt sie Joe ihren Ausschnitt entgegen.
    So ein Mieder hat eine erstaunliche Wirkung, sagt sich Miriam, als sie sich auf dem Weg nach unten sicherheitshalber an dem Treppengeländer festhält, um nicht mit den Filzpantoffeln auf den glatten Stufen auszurutschen. Joe geht voraus, und sie entdeckt die Stelle Haut an seinem Hinterkopf, wo er später einmal kahl werden wird. Noch hat er einen vollen, wilden Schopf. Trotzdem würde Miriam den Cowboy am liebsten irgendwo berühren, vielleicht in seinem männlichen Nacken oder an seinen Ohrläppchen, die sie besonders reizvoll findet. Aber wohl wissend, wie es ihn befremden würde, steckt sie ihre freie Hand tief in die Tasche des Dirndlrockes. Sie möchte nicht noch einmal in Versuchung kommen zu zerstören, was ihr trotz der gestrigen Nacht in der Küche gerade zu gelingen scheint. Joe wird ihr helfen.
    Tot. So richtig tot, ganz und gar kalt und steif, liegt die Maus unter der Bank neben der Haustür. Gekrümmt ist ihr kleiner Körper, und nur der Schwanz steht gerade weg. Wie ein toter Regenwurm sieht der dünne Mäuseschwanz aus, und Anna-Sophie ist wütend. Um der Katze zu zeigen, wer die Stärkere ist, versucht sie nicht zu blinzeln, während sie Mimmi in die grünen Augen starrt. Aber die Katze blinzelt auch nicht. Doch jetzt schnurrt sie auch nicht mehr, sondern sitzt fett und stolz neben ihrer Beute und sieht das Mädchen in Erwartung eines Lobes an. Sag was Liebes, streichle mich, oder nimm die gefrorene Maus und koch sie dir auf deinem Herd, befehlen die Augen der Katze. Das Mädchen starrt wütend zurück. Sie lässt sich nicht einschüchtern, und ihre nonverbale Antwort ist deutlich. Ich lobe dich nicht, denn du bist größer, und die Maus ist klein und schwach. Nur deswegen liegt sie jetzt hier tot und kalt, aber vielleicht hat die Maus Kinder zu Hause. Es könnten sogar zwei sein, ein Junge und ein Mädchen, und die warten jetzt umsonst, denn die Mäusemama kommt nicht wieder nach Hause. Du hast sie getötet. Tränen steigen in Anna-Sophie auf. Mächtig erscheint ihr die Katze, dumm und zufrieden mit ihrer Tat. Lobe mich, streichle mich, da, du darfst sie haben, die Maus. Mit sich selbst zufrieden, steht die Katze auf, streckt sich lang und länger, gähnt und streicht um Anna-Sophies Beine herum. Sie maunzt, einmal und dann zweimal, um endlich die verdiente Aufmerksamkeit zu bekommen. Anna-Sophie sieht sich um, ob auch niemand sie beobachtet. Dann tritt sie zu, mit ihrer ganzen Kraft. Aber der Tritt geht ins Leere, denn die Katze ist gut im Ausweichen. Ein paar Schritte weiter, aus sicherer Distanz, beobachtet Mimmi das kleine Mädchen, das begonnen hat, bitterlich nach ihrer Mutter zu weinen.
    Miriam stapft durch den Schnee in Richtung Dorf. Nach dem Frühstück und einem längeren Gespräch mit Joe und seiner Mutter hat sie sich eine Weile um die Kinder gekümmert, sie aber dann in der Obhut von Joes Eltern gelassen. Miriam muss alleine sein. In Ruhe lässt sie die letzten Stunden Revue passieren. Ihren Plan, den Cowboy auf ihre Seite zu ziehen, betrachtet sie als vorläufig gescheitert. Ihre Idee hat er sich beim Kaffee in der Küche zwar angehört, aber dann schnell den Kopf geschüttelt. Miriam würde hier auf dem

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