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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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Fäuste.
    „Wie ich mir dachte – sie ist längst nicht so boshaft, wie sie dumm ist.“
    „Dumm?“ Marianne war empört.
    „Dumm. Sie ist ein dummes Mädchen und bezahlt glaube ich schon dafür. Die Sache ist ihr längst weit über den Kopf gewachsen. Das Einzige, was sie gefährlich macht ist, daß sie es sich noch nicht eingestehen will …“ Für einen Moment war er in Gedanken versunken. Plötzlich richtete er sich auf. „Auf jeden Fall hast du heute Sklavinnen-Urlaub.“ Er lächelte.
    Marianne rollte sich zusammen und legte den Kopf auf seinen Schoß. Sie hielt die Augen geschlossen und genoß es, daß er ihr Haar streichelte. „Vielleicht will ich das ja gar nicht “, sagte sie leise.
    „Möchtest du so sehr, daß ich bei dir bleibe?“
    Sie nickte heftig.
    „So sehr, daß du mit mir auf Zimmer 312 gehen würdest.“
    Sie zögerte. „Möchtest du, daß wir hingehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, das möchte ich nicht. Das ganz sicher nicht.“
    Sie richtete sich auf. „Möchtest du mich überhaupt noch haben ?“, fragte sie scheu und hielt ihren Blick gesenkt. „Jetzt, nachdem … wo sie mich zu einer Hure gemacht haben?“
    „Ich möchte nicht, daß du mir aus Dankbarkeit gefügig bist.“ Er lehnt sich zur Seite, stützte sich mit dem Ellenbogen auf. „Und auch nicht aus Angst.“
    „Warum dann?“, fragte sie.
    Er dachte eine Weile nach. „Ich denke, es ist nicht gut, wenn wir dieses Gespräch ausgerechnet jetzt führen.“
    „Warum nicht? Hältst du mich schon für so übergeschnappt?“
    „Marianne! Was dir gerade passiert, ist der vielleicht schlimmste Alptraum, der einer Frau passieren kann. Natürlich will ich dir helfen. Und ich denke, ich kann es auch.“ Er nahm ihre Hand. „Aber ich würde jeder anderen Frau auch helfen wollen. Denke ich zumindest. Und du würdest im Moment sicher die Hilfe von jedem annehmen.“ Er zeichnete mit der Spitze seines Zeigefingers die Konturen ihrer Hand nach. „Glaubst du, daß wir beide uns im Moment darüber klar sind, was wir wirklich fühlen?“
    Marianne sah ihm zu, wie er ihre Hand streichelte. Und ein warmes Gefühl lief ihr dabei über den Rücken. „Nein“, sagte sie schließlich. „Vermutlich sind wir das nicht.“ Sie dachte kurz nach. „Es stimmt“, sagte sie. „Ich habe mich dir einmal angeboten, das war die pure Angst.“
    „Ich weiß. Zweimal sogar – das von eben mitgezählt.“
    Marianna sah ihn erstaunt an.
    Er lachte. „Marianne, du bist weder natur-masochistisch noch natur-devot. Wir glauben doch beide nicht den Unsinn, mit dem ich diese Svenja volltexte. Die ist doch nur überfordert und überdies reichlich naiv. Und wenn eine Frau wie du sich ein Halsband umlegt, sich selbst an die Leine legt und vor einem Mann knien will, dann ist die Not offenbar groß.“ Er sah sie an. „Ich bin kein Dummkopf. Und du nicht die erste Frau, die vor mir kniet.“
    „Das merkt man “, sagte sie und lachte verlegen.
    Er atmete tief durch. „Ja, ich habe dich gepeitscht, in Ketten gelegt und mich von dir befriedigen lassen. Und ich habe deinen Gehorsam genossen. Etwas anderes zu behaupten wäre bloß unglaubwürdig.“
    Sie schlug beschämt den Blick nieder.
    „Marianne! Du bist eine wunderschöne Frau. Du bist gescheit, selbstbewußt, warmherzig – du wärst wirklich mein Typ. Und du bist in dem Alter, wo eine Frau das Leben kennt und keinen jungen, angeberischen Springinsfeld mehr mag. Möglicherweise hätte ich versucht, mit dir zu flirten. Und möglicherweise hättest du mich dabei abgewiesen.“ Er hielt kurz inne und sah sie an. „Doch dann finde ich dich in Ketten unter der Peitsche. Du flehst mich an, dir zu helfen. Ich weiß, daß man dich erpreßt und daß das, was sie mit dir machen, nicht deiner Art entspricht. Und dennoch kann ich dich gerade deswegen haben auf jede Weise, die mir gefällt. Natürlich schütze ich dich damit auch vor diesem dummen Weib.“ Er ließ ihre Hand los, faßte sie beim Kinn und brachte sie dazu, ihn anzusehen. „Aber ich mache mir nichts vor: Der bedingungslose Gehorsam einer Frau wie du kann einem Mann schon den Verstand rauben. Jedenfalls einem Mann wie mir.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sah sie aus gesenkten Lidern an. „Ich bin mir jedenfalls über meine eigenen Gefühle nicht im Klaren. Und ich erlebe noch lange nicht denselben Alptraum wie du.“
    Sie legte sich aufs Bett, rollte sich zusammen und schob ihren Kopf in die Nähe seiner Brust. Er verstand die Geste

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