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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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daß sie auf eine Frau, die sie nicht einmal kannte, so giftig reagieren konnte. Dabei müßte sie Rachel doch ewig dankbar sein, weil sie Gentleman Jack das Leben gerettet hatte.
    Statt dessen nagte ein bitterer Gedanke an ihrem Herzen. Hatte der Straßenräuber sich vielleicht ebenso in Rachel verliebt wie Lord Morgan und sein Bruder, der Herzog? Und vermutlich jedes männliche Wesen in ganz Yorkshire? „Wer ist die zweite Frau, außer Ihrer Schwägerin?“
    „Ihre Schwägerin Megan, Lady Arlington. Sie ist mit Rachels Bruder Stephen verheiratet.“
    „Ist Stephen der Lord Arlington, der zu Anthony Dentons Zir- kel gehörte?“ Viele der jungen Männer, die Daniela während ihrer Londoner Saison kennengelernt hatte, waren ganz wild darauf gewesen, in die exklusive Denton-Clique aufgenommen zu wer- den. Es handelte sich um einen Kreis hochmütiger, zynischer junger Aristokraten, die sich ausschließlich ihrem Vergnügen widmeten.
    Solche Männer waren Daniela ein Greuel. Dennoch war sie damals ständig von ihnen umgeben, denn Basil hatte sich hände- ringend darum bemüht, in Dentons Freundeskreis aufgenommen zu werden. Er hatte sich bei den Mitgliedern eingeschmei- chelt, sogar jenen, die nur am Rande dazugehörten, wie Gilfred Rigsby. Trotz Basils intensiver Bemühungen hatte er die ersehnte Einladung nie bekommen.
    Morgan versteifte sich, und seine Augen wurden schmal. „Haben Sie Stephen und Tony in London kennengelernt?“

„Ja, flüchtig. Doch ich gehöre nicht zu den Frauen, die diese beiden – besonders Lord Arlington – zur Kenntnis nahmen.“ Ar- lingtons Gespielinnen hatten zu den schönsten Frauen Londons gezählt.
    Morgan entspannte sich sichtlich und sagte lachend: „Nein, da haben Sie recht.“
    Daniela biß die Zähne zusammen. Verdammt, er hatte nicht das Recht, sie auszulachen. Fand er es dermaßen abwegig, daß einer dieser beiden Salonlöwen sich für sie hätte interessieren können? Und mußte er das auch noch so offen zur Schau stellen? „Ich ... ich hörte, daß Lord Arlington tot ist.“ Und das hatte sie damals für keinen großen Verlust für die Menschheit gehalten.
    „Das haben alle geglaubt, nachdem er seinerzeit in Dover entführt wurde. Er war über zwei Jahre verschollen, bevor es ihm gelang, wieder nach England zurückzukehren. Rachel hat übrigens nie die Hoffnung aufgegeben, daß er noch am Leben war.“
    Nein, natürlich nicht, bei all ihren Tugenden, dachte Daniela grimmig. Dann fiel ihr ein, wie schrecklich es wäre, mit einem so treulosen Don Juan wie Arlington verheiratet zu sein.
    „Seine arme Frau tut mir leid.“
    „Warum? Megan ist mit ihm im siebten Himmel. Sie liebt Stephen und ihren gemeinsamen Sohn über alles.“
    „Dann weiß sie offenbar nicht, was für eine Sorte Mann sie geheiratet hat“, erklärte Daniela im Brustton der Überzeugung.
    Morgan grinste übermütig, und ihr Herz schlug schneller.
    „Ich fürchte, Sie sind diejenige, die nicht Bescheid weiß. Ste- phen war völlig verändert, als er nach England zurückkehrte.“
    Daniela glaube ihm zwar nicht, doch das behielt sie für sich. Sie nahm ihm das Taschentuch aus der Hand. „Jetzt bin ich an der Reihe.“ Sie begann ihm den Schmutz vom Gesicht zu wischen.
    Als sie fertig war, betrachtete sie ihn schmunzelnd. „Jetzt se- hen Sie zwar nicht mehr wie ein Grubenarbeiter aus, aber wie ein richtiger Lord auch noch nicht.“
    In seinen Augen glomm es auf. Ihre Blicke tauchten ineinander, und Danielas Atem wurde flacher.
    Bevor sie zur Besinnung kam und ihre sich überschlagenden Gedanken ordnen konnte, küßte er sie mit hungriger Leiden- schaft. Im ersten Augenblick war sie zu überrumpelt, um rea- gieren zu können. Dann loderte die in ihr glimmende Hitze zu

einer hellen Flamme auf, und sie erwiderte seinen Kuß mit einer Inbrunst, die seiner in nichts nachstand.
    Er stöhnte auf und schlang die Arme um sie. Ihre Lippen und Zungen fanden sich in einem heißen, nicht enden wollenden Kuß.
    Ein süßer Taumel erfaßte Daniela. Sie fühlte sich so kraftlos, daß sie zu Boden gesunken wäre, hätten seine starken Arme sie nicht gehalten.
    Sein warmer, erregender Mund hinterließ eine glühende Spur, als er an ihrem Hals abwärts glitt, und schürte die Flamme, die sie schier verbrannte.
    Plötzlich spürte sie, wie Morgans Hand ihr Fichu beiseite schob. Er nestelte an den Bändern ihres Oberteils und begann es aufzuschnüren, doch Daniela war viel zu benommen, um zu registrieren, was er

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