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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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schlimmer Fehler.
    Am nächsten Tag ritt Morgan auf Thunder durch das Tor von Greenmont hinaus. Eigentlich sollte er seine ganze Aufmerk- samkeit darauf konzentrieren, die Jakobiter-Verschwörung auf- zudecken, doch die Gedanken an Daniela und die Leidenschaft ihrer Küsse spukten ihm dauernd im Kopf herum.
    Er begehrte sie und wollte sie besitzen. Wenn er abends zu Bett ging, sehnte sein Körper sich nach ihr, und wenn er morgens aufwachte, war es nicht besser. Sie geisterte des Nachts durch seine Träume und tagsüber durch seine Gedanken.
    Die Intensität seines Verlangens nach ihr – und etwas an- deres als rein physisches Verlangen konnte es ja nicht sein –

überraschte ihn. Er verstand es nicht. Er verstand sich selbst nicht.
    Die Erfahrung hatte Morgan gelehrt, daß er unweigerlich von seinem Verlangen geheilt war, wenn er ein paarmal mit der Frau, die er begehrte, geschlafen hatte. Deshalb mußte er es unbedingt auch mit Daniela tun, um von seiner Leidenschaft für sie kuriert zu werden.
    Nachdem Morgan ungefähr eine Viertelmeile geritten war, kam ihm Ferris entgegen. Er hatte sich wieder in der Nachbarschaft umgehört. Die beiden Männer zügelten ihre Pferde.
    „Hast du etwas von Bedeutung erfahren können?“ fragte Morgan.
    „Nein. Alle Welt behauptet, daß Walter Briggs der einzige Jakobiter weit und breit war.“
    Es lief aber auch nichts nach Wunsch! Morgan kochte vor Ungeduld und Enttäuschung. „Wir hocken jetzt schon fast zwei Wochen in Warwickshire und sind noch keinen Schritt weiterge- kommen. Außer dem verschwundenen Briggs können wir nichts vorweisen.“
    „Heute abend trifft sich fast die ganze Nachbarschaft im ,Spot- ted Cow’. Einer der Männer heiratet morgen und will heute abend seinen Ausstand geben. Vielleicht kann ich dann etwas erfahren, wenn das Bier ihnen die Zungen gelöst hat.“
    „Ich komme mit“, verkündete Morgan. Das war allemal bes- ser, als auf Greenmont am Tisch zu sitzen und Daniela zu beobachten ... und sich nach ihr zu verzehren.
    Mit einem skeptischen Grinsen musterte Ferris Morgans ele- gante Kleidung. „Aber nicht in dieser Aufmachung, wenn Sie wollen, daß die Leute mit uns reden.“
    „Besorg mir andere Kleider.“ Morgan wendete sein Pferd und ritt mit Ferris zurück nach Greenmont. „Ich werde dem Haus- herrn sagen, daß ich heute abend zum Essen nicht da bin. Dann komme ich in deine Unterkunft und ziehe mich um.“
    Morgan fand Basil in der Bibliothek und teilte ihm mit, daß er zum Dinner nicht anwesend sein würde. „Ich beabsichtige, mich ein wenig umzuschauen, was Warwickshire sonst noch an Vergnügungen zu bieten hat.“
    Basil grinste anzüglich. „Vergnügungen weiblichen Geschlech- tes, nehme ich an.“
    „Gibt es etwas Besseres?“ gab Morgan vage zurück, ohne Ba- sils Frage eigentlich zu beantworten. Es gelang ihm sogar, einen

lüsternen Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern. „Wie ich höre, gibt es in diesem Teil von Warwickshire ganz außergewöhnliche Angebote.“
    Wenn der Viscount glauben wollte, daß Morgan die Nacht im Bett einer drallen Landschönen verbringen wollte, so sollte er das ruhig tun. Dann würde er am nächsten Morgen wenigstens keine unbequemen Fragen stellen.
    Daniela kam die Treppe herunter, als Morgan gerade das Haus verließ. Sie blieb einen Augenblick stehen und schaute ihm durch die großen Fenster nach. Für einen Mann seiner Größe bewegte er sich wirklich ungemein geschmeidig.
    Als sie an der Bibliothek vorbeikam, rief Basil seine Schwe- ster hinein. „Wir brauchen heute abend ein Gedeck weniger zum Dinner“, informierte er sie kurz angebunden. „Lord Morgan wird nicht hier sein.“
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr Daniela. „Ist er abgereist?“ Die Stimme blieb ihr fast im Hals stecken.
    „Morgen früh wird er wohl wieder zurück sein.“
    „Wo will er denn hin?“
    „Eine Hure vernaschen.“
    „Was?“ Daniela schnappte nach Luft.
    Unverkennbare Befriedigung glomm in Basils Augen auf. „Lord Morgan hat mir mitgeteilt, daß er ein bißchen Spaß haben will. Obwohl ... wenn ich bedenke, wie die Frauen angeblich auf ihn fliegen, wird es ihm unschwer gelingen, so ein dummes Ding ins Bett zu locken, ohne für sein Vergnügen bezahlen zu müssen.“
    Daniela wandte sich von ihrem Bruder ab. Sie hatte das Ge- fühl, sich gleich übergeben zu müssen. Andererseits, weshalb regte sie sich eigentlich so auf? Sie hatte doch gewußt, wer und was Morgan war. Demnach war damit zu rechnen gewesen, daß

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