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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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verließen Dejah Thoris, Prinzessin von Helium, und John Carter, Gentleman von Virginia, gefolgt vom treuen Woola in völliger Stille den Audienzsaal von Lorquas Ptomel, dem Jed der Thark von Barsoom.

Mit Dejah Thoris
    Draußen kamen die zwei Wachfrauen herbeigeeilt, die Dejah Thoris zugeteilt worden waren, und wollten sie wieder in ihren Gewahrsam nehmen. Ich spürte, wie das arme Mädchen meine Nähe suchte und sich mit ihren kleinen Händen an meinen Arm klammerte, scheuchte die Frauen weg und teilte ihnen mit, Sola würde sich von nun an um die Gefangene kümmern. Außerdem gab ich Sarkoja zu verstehen, daß jede weitere Grausamkeit gegenüber Dejah Thoris ihren plötzlichen und schmerzhaften Tod zur Folge haben würde.
    Mit dieser unglückseligen Drohung tat ich Dejah Thoris keinen Gefallen, denn wie ich später erfuhr, töten Männer auf dem Mars keine Frauen und auch umgekehrt nicht. So funkelte sie uns lediglich böse an und verschwand, um weitere Teufeleien gegen uns auszuhecken.
    Bald machte ich Sola ausfindig und erklärte ihr, daß ich wünschte, Dejah Thoris so zu bewachen wie mich. Sie möge bitte andere Schlafquartiere suchen, wo Sarkoja sie nicht belästigen könne. Schließlich teilte ich ihr mit, daß ich mir bei den Männern eine Bleibe suchen würde.
    Sola blickte auf die Ausrüstung, die ich in der Hand und über der Schulter trug.
    »Du mußt jetzt ein hoher Befehlshaber sein, John Carter, und ich muß dir gehorchen, obwohl ich dir in jedem Falle gern behilflich bin«, sagte sie. »Der Mann, dessen Schmuck du trägst, war trotz seiner Jugend ein großer Krieger. Er hatte sich durch seine Siege eine Stellung unweit von Tars Tarkas erkämpft, der, wie du weißt, an zweiter Stelle nach Lorquas Ptomel kommt. Du bist der elfte. Es gibt nur zehn Anführer dieser Gemeinschaft, die auf Grund deiner Begabung mit dir auf einer Stufe stehen.«
    »Und wenn ich Lorquas Ptomel tötete?« fragte ich.
    »Dann wärst du an erster Stelle, John Carter, doch wird dir die Ehre eines Zweikampfes mit Lorquas Ptomel nur nach dem Willen des gesamten Rates zuteil. Sollte er dich jedoch angreifen, kannst du dich verteidigen, und wenn du ihn tötest, gewinnst du den ersten Platz.«
    Ich lachte und wechselte das Thema, denn ich verspürte nicht den geringsten Wunsch, Lorquas Ptomel zu töten, und noch weniger den, ein Jed bei den Thark zu werden.
    Ich begleitete Sola und Dejah Thoris auf der Suche nach einer neuen Bleibe, die wir schließlich in der Nähe des Audienzsaals fanden. Das Gebäude besaß eine weitaus anspruchsvollere Architektur als unsere vorherige Unterkunft. Hier entdeckten wir richtige Schlafräume mit altertümlichen Betten aus kunstvoll verarbeitetem Metall, die mit riesigen Goldketten an der Decke befestigt waren. Die Wände waren aufs außergewöhnlichste dekoriert. Im Unterschied zu den Fresken in den anderen Gebäuden zeigten sie auf den Bildern viele menschliche Figuren, Menschen wie mich, mit einer viel helleren Hautfarbe als Dejah Thoris. Sie trugen prächtige, wallende Gewänder, die reichhaltig mit Metallschmuck und Juwelen verziert waren. Ihr üppiges Haar besaß einen schönen goldenen und rötlichen Bronzeton. Die Männer waren bartlos, und nur wenige trugen Waffen.
    Die meisten Szenen zeigten hellhäutige, hellhaarige Menschen beim Spiel. Dejah Thoris klatschte entzückt in die Hände, als sie diese prächtigen Kunstwerke einer längst ausgestorbenen Generation erblickte, während Sola sie hingegen offensichtlich gar nicht wahrnahm.
    Wir entschieden, daß Sola und Dejah Thoris diesen Raum nutzen sollten. Er lag im zweiten Geschoß und gestattete einen Blick über den Platz, während im Nebenraum und im Hintergrund Raum für die Gerätschaften und zum Kochen war. Dann schickte ich Sola nach dem Bettzeug, Nahrung und anderen notwendigen Utensilien und versicherte ihr, Dejah Thoris bis zu ihrer Rückkehr zu bewachen.
    Als Sola verschwunden war, wandte sich Dejah Thoris mit einem flüchtigen Lächeln an mich.
    »Und wohin sollte deine Gefangene fliehen, wenn du sie verläßt, falls sie dir nicht folgt und dich um Schutz und darum bittet, ihr die grausamen Gedanken zu verzeihen, die sie in den vergangenen Tagen dir gegenüber hegte?«
    »Du hast recht, es gibt für keinen von uns eine Fluchtmöglichkeit, es sei denn eine gemeinsame«, antwortete ich.
    »Ich habe deine Worte an jene Kreatur vernommen, die du Tars Tarkas nennst, und ich denke, ich kann deine Stellung in diesem Volk verstehen. Was

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