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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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und Grausamkeit, bis ihre kulturellen und menschlichen Werte erneut in einem Volk auflebten, das sich aus vielen Rassen zusammengefügt hatte und nun auf dem Mars vorherrschte.
    Meinen Gedanken wurde durch das Eintreffen einiger junger Frauen Einhalt geboten, die mit Waffen, Seidenstoffen, Fellen, Edelsteinen, Kochutensilien, Fässern mit Lebensmitteln sowie einem beträchtlichen Teil der Beute aus dem Flugzeug beladen waren. All diese Dinge hatten einst den beiden Befehlshabern gehört, die ich getötet hatte, und waren nun nach den auf dem Mars üblichen Bräuchen in meinen Besitz übergegangen. Auf meinen Befehl hin stellten sie die Sachen in einem der hinteren Räume ab und zogen sich zurück, um dann später mit einer neuen Ladung wiederzukommen, die nach ihrer Aussage den übrigen Teil meines Besitzes darstellte. Beim zweiten Mal wurden sie von zehn, fünfzehn weiteren Frauen und Jugendlichen begleitet, die das Gefolge der beiden Anführer gebildet hatten.
    Sie waren nicht miteinander verwandt, weder ihre Frauen noch ihre Diener. Die Beziehungen waren eigentümlich und nach unseren Maßstäben schwer zu beschreiben. Bei den grünen Marsmenschen ist alles, mit Ausnahme der persönlichen Waffen, des Schmucks, der seidenen Schlafdecken und der Pelze, gemeinschaftlicher Besitz. Nur auf diese Dinge hat man ein unbestrittenes Recht, davon kann man mehr ansammeln, als man eigentlich benötigt. Die übrigen Sachen befinden sich in Treuhand. Wenn es die Notwendigkeit erfordert, werden sie den jüngeren Mitgliedern der Gesellschaft übergeben.
    Die Frauen und Kinder aus dem Gefolge eines Mannes können mit einer militärischen Einheit verglichen werden, für die er auf verschiedene Weise verantwortlich ist. Er hat sie zu unterweisen, zum Gehorsam anzuhalten, für ihren Lebensunterhalt und ihre Bedürfnisse während des andauernden Umherziehens, den endlosen Auseinandersetzungen mit anderen Gemeinschaften sowie den roten Marsmenschen zu sorgen. Seine Frauen sind in keinerlei Hinsicht mit ihm verbunden. Für die grünen Marsmenschen gibt es nicht mal ein entsprechendes Wort für Ehefrau. Ihre Paarung erfolgt lediglich aus gemeinschaftlichem Interesse und ohne Rücksicht auf natürliche Auslese. Der Rat der Anführer jeder Gemeinschaft kontrolliert die Angelegenheit genauso wie der Besitzer eines Rennstalles in Kentucky die Zuchtmethoden bestimmt, um seinen Bestand insgesamt zu verbessern.
    In der Theorie mag das gut klingen, wie das oft bei Theorien der Fall ist, doch das Ergebnis dieser unnatürlichen Praxis und des gemeinschaftlichen Engagements für die Nachkommen, das über die Mutterliebe gestellt wird, zeigt sich in den kalten und herzlosen Kreaturen und ihrem düsteren, lieblosen und unwürdigen Dasein.
    Natürlich sind die grünen Marsmenschen äußerst anständig, sowohl die Frauen als auch die Männer, solche degenerierten Gestalten wie Tal Hajus ausgenommen, doch ein ausgewogenes Gleichgewicht menschlicher Eigenschaften wäre bei weitem besser, sogar wenn es gelegentlich einen geringen Verlust an Sittsamkeit zur Folge hätte.
    Ich stellte fest, daß ich wohl oder übel die Verantwortung über diese Kreaturen übernehmen mußte. Ich beschloß, das beste daraus zu machen, und sandte sie in die oberen Stockwerke, um sich Unterkünfte zu suchen, so daß der dritte Stock mir überlassen blieb. Eines der Mädchen betraute ich mit meiner anspruchslosen Ernährung, die anderen überließ ich ihren verschiedenen Beschäftigungen. Danach sah ich nicht mehr viel von ihnen, und es war mir ganz recht so.

Liebe auf dem Mars
    Nach dem Gefecht mit den Luftschiffen blieben wir einige Tage in der Stadt. Man schob den Heimmarsch so weit hinaus, um ganz sicher zu gehen, daß die Schiffe nicht zurückkehrten. Selbst ein so kriegerisches Volk wie die grünen Marsmenschen wollten nicht im offenen Land von einem solchen Geschwader überrascht werden.
    Während dieser Zeit der Untätigkeit unterwies mich Tars Tarkas in vielen Bräuchen und Kriegskünsten der Thark. So lernte ich reiten wie auch den Umgang mit den großen Reittieren. Diese Kreaturen, sogenannte Thoats, sind ebenso gefährlich und hinterlistig wie ihre Reiter, doch hat man sie einmal gezähmt, lassen sie sich weitgehendst für die Zwecke der grünen Marsmenschen nutzen.
    Mir waren zwei dieser Tiere aus dem Besitz der Krieger zugefallen, deren Metall ich trug, und innerhalb kurzer Zeit beherrschte ich sie genauso gut wie die Marsmenschen. Es war nicht allzu kompliziert.

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