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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Hauptportal des Palastes hinaufführten, stand die Königsfamilie, und als wir unten am Fuß der Treppe angekommen waren, löste sich einer von ihnen und kam uns entgegen. Er war das Sinnbild der Vollkommenheit, von hohem, kerzengeraden Wuchs, mit wohlgeformten Muskeln, und der Haltung und dem Auftreten eines Herrschers. Man mußte mir nicht sagen, daß das Tardos Mors war, der Jeddak von Helium.
    Als erstes Mitglied unserer Gruppe begrüßte er Tars Tarkas, und seine Worte besiegelten für immer die neue Freundschaft zwischen diesen so verschiedenen Völkern.
    »Es ist Tardos Mors eine unschätzbare Ehre, dem größten Soldaten, der derzeit auf Barsoom lebt, zu begegnen, doch weitaus glücklicher macht ihn, seine Hand auf die Schulter eines Freundes und Verbündeten zu legen«, sagte er ernst.
    »Jeddak von Helium«, entgegnete Tars Tarkas. »Wir haben es einem Mann aus einer anderen Welt zu verdanken, der den grünen Kriegern die Bedeutung des Wortes Freundschaft beibrachte. Ihm schulden wir den Dank dafür, daß euch die Horden der Thark verstehen und diese wohlwollenden Gefühle schätzen und erwidern können.«
    Dann begrüßte Tardos Mors jeden einzelnen der grünen Jeddaks und Jeds und bedachte jeden von ihnen mit einigen freundlichen, anerkennenden Worten.
    Als er bei mir angelangt war, legte er mir beide Hände auf die Schultern.
    »Willkommen, mein Sohn«, sagte er. »Dir gebührt ohne Zweifel das wertvollste Juwel von ganz Helium, ja, von ganz Barsoom als erstes Zeichen meiner Hochachtung.«
    Dann wurden wir Mors Kajak vorgestellt, dem Jed von Kleinhelium, dem Vater von Dejah Thoris. Er war dicht auf Tardos Mors gefolgt, und das Treffen schien ihn sogar noch mehr zu berühren als seinen Vater.
    Dutzendmal versuchte er, mir seine Dankbarkeit auszudrücken, doch seine Stimme versagte, er konnte vor Rührung nicht sprechen, und dennoch, so erfuhr ich später, genoß er einen Ruf als wilder und furchtloser Kämpfer, und das hatte sogar im kriegerischen Barsoom etwas zu bedeuten. Gleich ganz Helium betete er seine Tochter an, und es bereitete ihm noch immer Seelenqualen, wenn er daran dachte, welchen Gefahren sie entronnen war.

Aus der Glückseligkeit in den Tod
    Zehn Tage wurden die Horden der Thark und ihre wilden Verbündeten gefeiert und bewirtet, dann machten sie sich mit wertvollen Geschenken beladen in Begleitung von zehntausend Soldaten aus Helium unter Mors Kajaks Befehl auf den Rückweg in ihre Heimat. Der Jed von Kleinhelium und eine kleine Gruppe von Edelleuten geleiteten sie bis nach Thark, um die neugeknüpften Bande des Friedens und der Freundschaft weiter zu festigen.
    Sola begleitete Tars Tarkas, ihren Vater, der sich vor allen Befehlshabern zu seiner Tochter bekannt hatte.
    Drei Wochen später kehrten Mors Kajak und seine Offiziere in Begleitung von Tars Tarkas und Sola auf einem Schlachtschiff, das nach Thark gesandt worden war, zurück, um sie rechtzeitig zu den Feierlichkeiten, die Dejah Thoris und John Carter vereinigen sollte, zu holen.
    Neun Jahre stand ich als Prinz des Hofes von Tardos Mors in den Diensten der Räte von Helium und seiner Armeen. Die Menschen wurden ihrer Ehrenbekundungen für mich niemals müde, und es verging kein Tag, an dem sie nicht einen neuen Beweis ihrer Zuneigung für meine Prinzessin, die unvergleichliche Dejah Thoris, erbrachten.
    In einer goldenen Brutstation auf dem Dach des Palastes lag ein schneeweißes Ei. Fast fünf Jahre hielten rund um die Uhr zehn Soldaten aus der Garde des Jeddaks daneben Wache, und wenn ich in der Stadt war, verging kein Tag, an dem Dejah Thoris und ich nicht Hand in Hand vor unserem kleinen Heiligtum standen und Pläne für die Zeit schmiedeten, wenn die empfindliche Schale zerbrechen würde.
    Noch sehr lebhaft habe ich die letzte Nacht vor Augen, als wir zusammen saßen und uns leise über die seltsamen Abenteuer unterhielten, die unser beider Leben miteinander verbunden hatten, und über das kommende freudige Ereignis, das unser Glück vergrößern und mit dem sich unsere Hoffnungen erfüllen würden.
    In der Feme sahen wir die grellen Lichter eines nahenden Luftschiffes, doch schenkten wir einem solch alltäglichen Anblick keine besondere Beachtung. Blitzschnell raste es auf Helium zu, und lediglich die Geschwindigkeit verriet, daß etwas Ungewöhnliches vorgefallen war.
    Es hißte die Flaggen eines Eilboten für den Jeddak und zog ungeduldige Kreise, während es auf das säumige Patrouillenboot wartete, das es zu den

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