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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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hinzu, nachdem ihr Blick aus dem
Küchenfenster auf die Kirche gefallen war.
    »Mit wem redest du?«,
fragte Sophie, die das neu befüllte Katzenklo zurückbrachte.
    »Mit Gott.«
    Sophie sah ebenfalls aus
dem Fenster, dann ihre Mutter an. »Und was sagt er?«
    »Dass ich noch fünf
Minuten Zeit habe, um etwas ganz Wichtiges zu tun.«
    »Und was?«
    Lyn setzte sich auf
einen Küchenstuhl, griff nach Sophie, zog sie auf ihren Schoß und schlang die
Arme um sie. »Kuscheln.«
    Sophie lachte und
drückte ihren Kopf an Lyns. »Gott sagt gute Sachen.«
    Im gleichen Moment
klingelte es an der Haustür. Beide blieben in ihrer Haltung und starrten
Richtung Flur. »Die fünf Minuten sind noch nicht um«, nuschelte Lyn in das Haar
ihrer Jüngsten, »wir machen einfach nicht auf.«
    »Aber wenn jemand so
früh morgens klingelt, ist es vielleicht was Wichtiges«, sagte Sophie und
machte sich los. »Ich guck mal.«
    Lyn tappte hinterher.
»Herr Borchert«, sagte sie erstaunt, als sie sah, wem ihre Tochter die Tür
geöffnet hatte. »Was kann ich für Sie tun?«
    Werft-Faktotum Hanno
Borchert riss sich seine Schiebermütze vom Kopf und drehte sie verlegen in den
Händen. »Wissen Sie«, sprach er Lyn an, »der Chef, also der Herr Lindmeir, hat
uns ja gesagt, dass wir der Polizei nix erzählen sollen wegen dieser
Verstecksache. Sie wissen schon …« Er blickte über seine Schulter, als befürchte
er, jemand könne ihn bei etwas Verbotenem beobachten. »Der Chef meint ja, das
wäre ‘ne Unverschämtheit von Ihnen und wir sollen uns nix gefallen lassen, aber …« Er machte wieder eine Pause.
    »Nun kommen Sie doch
erst mal rein«, sagte Lyn. Als Sophie Hanno Borchert in die Küche folgen
wollte, packte Lyn sie mit beiden Händen an den Schultern und drehte sie
Richtung Treppe. »Und tschüs, Krümel! Pack deine Schulsachen, wir fahren
gleich.«
    »Also, wenn ich stör …«,
erklang Hanno Borcherts Stimme aus der Küche.
    »Überhaupt nicht, Herr
Borchert«, sagte Lyn und zog die Küchentür hinter sich zu, »ein
Viertelstündchen ist schon noch drin. Ich muss nur meine Töchter pünktlich in
der Schule abliefern. Setzen Sie sich bitte.« Sie deutete auf den Küchenstuhl.
»Und jetzt mal raus mit der Sprache! Worum geht’s?«
    »Wissen Sie«, jetzt
griente er, »meine Kollegen und ich, wir haben uns ja mal den Spaß gemacht und
überlegt, wo man denn so ‘ne Leiche schön verstecken könnte. Die ganze
Schlosserei hat nachher mitgemacht. Da mussten wir schon ‘ne Liste machen.
Kamen immer abenteuerlichere Sachen bei raus. War natürlich auch ‘ne Menge
Tünkram dabei.« Er lachte wieder. »Aber zwei, drei gute Ideen gab’s schon.«
    Lyn hatte gespannt
zugehört. »Na, jetzt haben Sie mich aber wirklich neugierig gemacht, Herr
Borchert. Aber …«, sie senkte ihre Stimme, »einen Moment, bitte.« Lyn stand auf
und riss mit einem Ruck die Küchentür auf.
    »Wah! Mama!« Sophie war
zusammengezuckt und schenkte Hanno Borchert über die Schulter ihrer Mutter ein
verschämtes Grinsen. »Ich hab nicht gelauscht. Ich wollte nur gucken, ob
Garfield …«
    Lyns Zeigefinger ruckte
in die Höhe, Richtung Treppe. Sie musste nichts sagen, ihr Blick reichte, damit
Sophie sich nach oben trollte.
    »Entschuldigen Sie«, Lyn
lächelte, als sie sich wieder setzte, »aber dieses Kind ist so heiß auf
Informationen, die meine Fälle betreffen …«
    »Ist ja meine Schuld,
wenn ich hier so einfach auftauche«, entschuldigte sich der Werftarbeiter.
»Richtig bieten kann ich Ihnen eigentlich auch nix. Wir haben die Verstecke,
die uns gut erschienen, nämlich überprüft. Aber da war nix. Gar nix. Nur eine
gute Idee, die war von mei’m Kollegen Hannes Behn, die konnten wir nicht mehr prüfen.
Und weil sie doch die beste war, hab ich gedacht, ich erzähl Sie Ihnen einfach
mal. Ich wär ja nicht extra zur Polizei gegangen, aber wo wir beide schon mal
in benachbarten Dörfern wohnen, hab ich gedacht …«
    »Da haben Sie genau
richtig gedacht, Herr Borchert. Jede Kleinigkeit kann für uns von größtem
Nutzen sein.«
    »Aber nicht erzählen,
dass Sie das von mir haben.«
    Lyn nickte.
    »Also, uns’re Schiffe,
die haben ja alle ‘n Tank. Und wenn ich Tank sag, dann dürfen Sie nicht an
Ihren Autotank denken, Frau Harms. So ‘n Jacht-Tank, der fasst an die hundert
Kubikmeter Brennstoff. Na, jedenfalls hat so ein Tank einen Mannlochdeckel, da kann
man also reingehen und drinne rumspazieren.« Er griente. »Natürlich nur,
solange da noch kein

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