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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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wir hier doch auch schon zusammen gemacht.«
    Für einen Moment stockte
Lyn der Atem. Ja, das hatten sie. Allerdings hatten sie dabei mehr geküsst als
gesammelt.
    »Und was machst du hier?«, fragte Hendrik, wieder mit diesem unverschämten
Grinsen.
    »Ich? Ich … ich suche
immer noch mein cremefarbenes Tuch. Ich dachte, ich guck mal, ob ich es
vielleicht hier vergessen habe. Beim letzten Schießtraining.«
    »Also, ich hab hier kein
Tuch gesehen«, ließ Barbara sich vernehmen und stand auf. »Das hat richtig Spaß
gemacht, Hendrik«, fügte sie hinzu. »Machen wir das wieder?«
    »Natürlich«, nickte
Hendrik, »wer ballert wie Wyatt Earp, muss hier unbedingt wieder her.«
    Lyn war geneigt, zu den
schützenden Kopfhörern zu greifen, um das glucksende, lang anhaltende Lachen
von Revolverheld-Barbie nicht weiter hören zu müssen.
    »Geh ruhig schon vor,
Barbara«, sagte Hendrik schließlich zu der Praktikantin. »Dein Onkel will dich
zum Staatsanwalt mitnehmen. Ich muss mit der Kollegin hier noch schnell ein
paar Worte wechseln.«
    Lyn und Hendrik
schwiegen, bis Barbara Ludowig aus dem Raum war.
    »Ich wollte wirklich nur
nach meinem Tuch sehen«, sagte Lyn, »und da es anscheinend nicht hier ist, gehe
ich wieder.« Sie wandte sich um, aber ehe sie im Vorraum war, hatte Hendrik sie
am Arm gepackt und zu sich herumgedreht.
    »Ich muss gestehen, ich
finde deine Eifersucht einfach süß, Lyn«, er küsste ihre Nasenspitze, »aber
auch sehr anstrengend. Und enttäuschend.« Er ließ sie los. »Wer bin ich für
dich?«
    »Der Mann, den ich
liebe.«
    »Nun, dann freue ich
mich auf den 23. Mai.«
    »Das ist dein
Geburtstag. Was ist dann?«
    »Da komme ich zu euch.
Nach Wewelsfleth. Und dann feiern wir vier gemeinsam meinen Dreißigsten. Soll
ich Kuchen oder Eis mitbringen? Was mögen die Mädchen lieber?«
    Lyn schnappte nach Luft.
»Ich bestimme, wann ich meinen Töchtern was sage. Solltest du es tatsächlich wagen, werde ich die
Tür nicht öffnen. Egal, ob du Geburtstag hast oder nicht. Ich lasse mich nicht
erpressen.«
    Sein Kopf ruckte so weit
vor, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. »Wenn du es
wagst, die Tür nicht zu öffnen, trete ich sie ein. Und
das ist keine leere Drohung. Denn es reicht, verdammt noch mal.« Er drehte auf
dem Absatz um und verschwand Richtung Ausgang.
    »Hast du die gebrannten DVD s schon durchgeguckt?« Lyn saß Thilo Steenbuck an seinem
Schreibtisch gegenüber und sah ihn fragend an, während sie einen kleinen Stapel
Original- DVD s aus einem Karton nahm und durchsah.
    Er nickte. »Alles
Baller-Filme. Von der harten Sorte.«
    »›Manhunt Backwoods
Massacre‹«, las Lyn den Titel des Films in ihrer Hand vor und verzog das
Gesicht. »Klingt auch nicht nach einer Literatur-Verfilmung.« Sie legte die DVD zur Seite und deutete auf einen zweiten Karton am
Boden, der weitere Dinge, die die Spurensicherung aus der Wohnung Kevin
Holzbachs mitgenommen hatte, enthielt. »Hast du diese Papiere schon
durchgeguckt?«
    »Nichts Auffälliges
dabei. Auf jeden Fall nichts, was Hinrich Jacobsen bei sich hatte oder sonst
wie in irgendeiner Verbindung zu ihm stehen könnte.« Er öffnete die Schublade
seines Schreibtisches, zog eine angebrochene Packung Milka Herzen heraus und
hielt sie Lyn hin. »Möchtest du?«
    »Die mit Erdbeerfüllung?
Lecker.« Sie griff zu und steckte das Schokoherz in den Mund.
    Er nahm zwei Herzen und
sagte kauend: »Gonzo wird uns verzeihen, dass wir seine Schokolade auffuttern.«
    »Du hast … das ist …«
Lyn streckte angewidert die Zunge raus. »Die Herzen sind aus der Beschlagnahme?
Aus der Siff-Wohnung von Kevin Holzbach? Spinnst du?« Sie begann, in der
Hoffnung auf ein Papiertaschentuch, hektisch in ihren Hosentaschen zu wühlen.
    Thilo lachte schallend.
»Beruhig dich, Kollegin. War nur ‘n Gag. So krank bin nicht mal ich.« Er hielt
ihr die Packung noch einmal hin. »Die hatte ich eigentlich für Birgit
vorgesehen. Als essbare Friedenspfeife. Aber nachdem sie mir heute Morgen im
Fahrstuhl gesagt hat, dass mein Aftershave nach Katzenpisse riecht, habe ich
von der Friedensmission wieder Abstand genommen.« Er beugte sich über den
Schreibtisch und hielt ihr seinen Hals hin. »Ist es wirklich zu streng?«
    Lyn nahm eine Prise Thilo.
»Na ja, dezent ist was anderes … Und jetzt komm, du Spinner.« Sie stand auf und
griff nach dem Karton. »Wir bringen das Zeug zurück in die Asservatenkammer.«
    »Genau. Und dann …«, er
blickte auf seine Armbanduhr, bevor er

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