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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Familienchaos sowieso unter.«
    Netter Gedanke ... Aber ich bezweifle das.
    »Gut, ich bin froh, dass du wieder lächelst«, fährt sie fort, »so können wir mal kurz das Geschäftliche besprechen. Kurz bevor du hier hereingeschneit bist, hat Jacobson angerufen.
    Jetzt sind es 740 000.«
    »Mein Gott.«
    »Angeblich hat er sowohl auf sein Haus in Blackheath als auch auf sein Domizil in der Dordogne eine Hypothek aufgenommen, um Geld locker zu machen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er auch noch seine philippinische Frau an den Katalogversand zurückschickt, wo er sie gekauft hat. Außerdem behauptet er, es handele sich um sein allerallerletztes Angebot, und ich tendiere dazu, ihm Glauben zu schenken. Daher finde ich, wir sollten ihn noch ein bis zwei Tage schmoren lassen, und dann solltest du akz...«
    »Mary«, unterbreche ich sie, mit einem Mal wieder angespannt, »wie zum Teufel kommt die Mail auf eine Million?«
    »Wahrscheinlich ins Blaue geraten, Herzchen - in punkto Fantasie könnt ihr Autoren in keinster Weise mit den Journalisten mithalten. Allerdings vermute ich, dass Jacobson eine bereits überhöhte Zahl hat durchsickern lassen - die man kurzerhand schlagzeilentauglich aufgerundet hat. Und, wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke, habe ich ihm wahrscheinlich auch meine blöde Verfolgerin zu verdanken.«
    »Dieser Dreckskerl.«
    »Auch wenn ich ihn nur äußerst ungern in Schutz nehme, muss ich dennoch sagen, dass er nur seinen Job macht.
    Schließlich steht dein Buch immer noch auf Platz eins der Bestsellerliste, und daran soll sich seiner Ansicht nach auch nichts ändern. Außerdem hat die Mail ihm erstklassige Publicity beschert.«
    »Aber wenn der Tipp von ihm stammt, was wird er dann noch alles ausplaudern?«
    »Erinnerst du dich, es gibt da eine Schweigeklausel im Vertrag. Der weiß, dass ich ihm bei der erstbesten Gelegenheit die Eier abreißen würde, wenn er sie bricht. Außerdem, was weiß er denn von dir, außer deiner Haarfarbe und der Tatsache, dass du keinen Champagner verträgst?«
    Sie hat Recht. Wieder einmal. Ich entspanne mich.
    Plötzlich fällt mein Blick auf die Uhr, und prompt fängt mein Magen an zu rumoren.
    »Scheiße, Mary, es ist fast fünf. Ich muss mich unbedingt noch im Büro blicken lassen.«
    »Der Himmel möge uns verschonen«, murmelt sie. »Da stehst du kurz davor, Millionen zu scheffeln, und machst dir Sorgen um deinen langweiligen Bürojob?!«
    Während ich meine Jacke überstreife, späht Mary aus dem Fenster.
    »Meine Verfolgerin hat wieder Stellung bezogen. Am besten, du verschwindest durch den Notausgang hinten in der Pizzeria. Ich geb denen telefonisch Bescheid, dass sie dir einen leeren Pizzakarton in die Hand drücken ... Dann kann ich auch gleichzeitig eine Quattro Stagione für mich bestellen.«
    »Amy? Wo hast du denn gesteckt?«, fragt Julie, als ich mich auf meinen Stuhl fallen lasse. »Deedee ist stinksauer. Sie will, dass Lewis dir eine Abmahnung schreibt.«
    »Lass sie doch«, entgegne ich in überdrüssigem Ton.
    »Was soll‘s, die kann uns den Buckel runterrutschen. Du kommst doch heute Abend, oder?«
    »Heute Abend?«
    »Zu meiner Verlobungsfeier...«
    Irgendwie hatte ich das total vergessen.
    »Du musst kommen. Die halbe Mannschaft von Arsenal wird da sein. Bis auf die Franzosen. Die ja in der Mehrzahl sind. Diese arroganten Arsch...«
    »Julie, ich fürchte, ich muss dir absagen.«
    »Du machst wohl Scherze«, plärrt sie los. »Du darfst mich nicht im Stich lassen. Schließlich kann ich ja schlecht Deedee bitten, mir den Reißverschluss hinten an meinem neuen Versacekleid zuzuziehen. Biiiiiitte, Amy, du musst kommen. Es gibt auch jede Menge Gratisdrinks. Lewis hat dafür sogar extra einen Hunderter spendiert.«
    Lewis. Aaaagh! Dann komme ich erst recht nicht.
    »Tut mir Leid, aber ich muss ...« Fieberhaft überlege ich nach einer Ausrede. »... Ich muss ... Ich kann halt nicht kommen. Es tut mir wirklich Leid.«
    Tja, schließlich kann ich ihr schlecht sagen, dass ich nach Hause muss, um mich in die Badewanne zu legen und mir die Pulsadern mit meinem Ladyshave aufzuschlitzen, oder? Julie sieht mich finster an ... Vielleicht erspart sie mir ja die Mühe und bringt mich auf der Stelle um. Und wenn nicht sie, dann vielleicht Deedee. Die jetzt energisch durch das Büro geradewegs auf mich zustapft.
    In diesem Augenblick klingelt mein Telefon.
    Danke, lieber Gott.
    Sie bleibt abrupt stehen, als ich den Hörer abnehme. Es ist Lisa.
    »Amy,

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