Marsversorger ALPHA VI
eindeutig orten konnten, waren diese dreitausend lichtschnellen Maschinen plötzlich wie ein Hornissenschwarm aufgetaucht. Ihre Besatzungen hatten sich in einer feierlichen Zeremonie meinem Befehl unterstellt und auf Anweisungen gewartet.
Um den Tatendrang der tapferen und wagemutigen Männer eines uns bislang fremden Volkes nicht enttäuschen zu müssen, hatte ich sie mit der Überwachung der orghschen Raumschiffe nach eigenem Dafürhalten beauftragt.
Mein Psychotrick, dessen ich mich heute noch schäme, hatte darin bestanden, die von den Hypnos ausgehende Gefahr maßlos zu übertreiben. Die yedocekonischen Piloten hatten sich geehrt gefühlt. Ab sofort wären sie für den Tumadschin Khan »durchs Feuer gegangen«, wie man im terranischen Volksmund sagt.
Tatsächlich hatten es die Orghs nicht unterlassen können, einen Paraüberfall auf die Jägerbesatzungen durchzuführen.
Etwa vierzig Yedocekoner waren trotz ihrer Hochenergiepanzer so nachhaltig übernommen worden, daß größeres Unheil nur durch das sofortige Eingreifen der anderen Besatzungsmitglieder an Bord des jeweiligen Jägers verhütet werden konnte.
Zum Glück hatten es die Orghs nicht geschafft, die Gesamtbesatzung einer Maschine gleichzeitig lahmzulegen. Was sonst geschehen wäre, wagte ich mir nicht auszumalen.
Der hypnosuggestive Überfall war von den Yedocekonern eindeutig erkannt worden, zumal ich sie vorher genau über den entsprechenden Effekt informiert hatte.
Anschließend hatte ich meinen ganzen Einfluß aufbieten müssen, um zu verhindern, daß die Jägerkommandanten das Feuer auf die Orghs eröffneten.
Die erfolgreiche Meldung der Jägerkommandeure war mittels Hyperfunk an die Großstationen von MV-Alpha IV angestrahlt worden. Ihr Aushaltevermögen wurde als Sieg gefeiert.
Sie, die seit Jahrzehntausenden in einem Irrglauben befangenen Männer, wurden zu Helden der Jahrtausende erklärt! Etwa vier Milliarden Yedocekoner bejubelten einen Sieg, den sie endlich durch eigene Entschlußkraft und eigene Initiative errungen hatten. Früher waren sie immer von den Marsianern und in den nachfolgenden Jahrzehntausenden von TECHNO gewissermaßen am Gängelband geführt worden.
Ich hatte ihnen dagegen volle Handlungsfreiheit nach eigenem Ermessen gewährt. Was das für dieses Volk bedeutete, können Sie sich vorstellen! Es war wie das Erwachen aus einem unendlich langen Opiumschlaf; ein Erwachen zur Selbständigkeit.
Ich konnte ihnen nachfühlen, was sie dabei bewegte. Sie waren stolz; sie waren glücklich und wie von einem Joch befreit.
In diesem Augenblick war es nicht nur mein heißer Wunsch, sondern auch der aller Besatzungsmitglieder der BAPURA, mit den Yedocekonern eine wahre und aufrichtige Völkerfreundschaft einzugehen.
Kurz nach der Landung auf dem Raumflughafen von Baahant sah es nun wirklich danach aus, als sollte dieser Wunsch schneller in Erfüllung gehen, als wir es uns jemals erträumt hatten.
Tancanoc hatte mich freudestrahlend begrüßt. Eine ungeheure Volksmasse war ungeachtet der Hitze, die den nachglühenden Triebwerken der BAPURA entströmte, bis zum Schiff vorgedrungen, um endlich diesen schon legendär gewordenen Tumadschin Khan begrüßen oder nur sehen zu dürfen.
Alle politischen und religiösen Spannungen, von denen die Intelligenzwesen des Planeten Yedocekon heimgesucht worden waren, hatte man in Sekundenschnelle vergessen.
Begeisterte Männer und Frauen hatten ebenfalls lachende, schwergepanzerte Soldaten einfach zur Seite
Weitere Kostenlose Bücher