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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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anschauen. Ich weiß, woran Sie denken. Ihr Frauen seid doch alle gleich."
    Danielle wurde von einem Gefühl des Abscheus überwältigt. Sie wehrte sich und bekam auf einmal große Angst. „Lassen Sie mich endlich los!"
    Er versuchte erneut, sie zu küssen, doch als sie wieder ihr Gesicht abwandte und diesmal versuchte zu schreien, legte er seine Hand über ihren Mund. Dann spürte sie, wie er nach dem Saum ihres Kleides griff und den Rock hochschob. Baker war kräftig, und er nutzte seine ganze Kraft, um sie fest gegen die Wand zu drücken.
    „Es wird Ihnen gefallen", sagte er ... und vielleicht hätte er noch mehr gesagt, wenn nicht auf einmal sein Körper von ihr weggerissen worden wäre, als sei er eine Marionette, die an un- sichtbaren Fäden hing.
    Rafe wirbelte ihn zu sich herum und schlug zu. Einmal ... und dann noch einmal, bis Baker gegen die Reling taumelte. Rasch erholte der sich jedoch wieder, rappelte sich auf und ver- setzte Rafe einen Schlag, der ihn am Kinn traf. Rafe trat einen

Schritt zurück und hieb erneut auf ihn ein, bis Baker gegen die Wand des Deckshauses knallte.
    Noch immer ließ Rafe nicht von ihm ab. Blut floss aus Bakers Nase und hinab auf sein Hemd, wo sich ein großer dunkler Fleck bildete. Rafe zog Carlton Baker am Kragen seines Mantels wie- der in die Höhe und traf ihn erneut mit solcher Wucht, dass sein Kopf gegen die Wand krachte. Baker sank auf dem Deck zusam- men und stand diesmal nicht mehr auf.
    Erst als der Kampf vorüber war, merkte Danielle, dass sie am ganzen Körper zitterte. Rafes Augen loderten wild, als er sich zu ihr umdrehte.
    „Ist mit dir alles in Ordnung?", fragte er mit gepresster Stim- me.
    Sie nickte bloß, denn sie konnte kein einziges Wort hervor- bringen. Ohne den noch immer am Boden liegenden Baker ei- nes weiteren Blickes zu würdigen, legte Rafe seinen Arm um Danielles Taille und zog sie mit sich fort. Ihr Herz pochte laut und unregelmäßig, und eine ganz neue Angst machte sich in ihr breit.
    Sie wusste, was Rafe dachte, denn sie erkannte den Aus- druck in seinen Augen wieder, den sie auch in jener Nacht vor fünf Jahren gesehen hatte. Er musste denken, dass sie Carlton Baker ermutigt hatte, und wenngleich Danielle sich keiner Schuld bewusst war, ahnte sie doch, dass ihr Mann ihr nicht glauben würde.
    Ein leises Schluchzen stieg in ihr auf, als sie die Stiege zu ihrer Kabine hinunterging. Als Rafe ihr die Tür aufhielt und sie eintreten ließ, konnte sie die Tränen kaum noch zurückhal- ten.
    „Ich ... ich habe ihn nicht ermutigt", stieß sie hervor. „Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber ich schwöre es dir!" Die Tränen strömten ihr nun über die Wangen.
    Der harte Zug um seinen Mund wich einem Ausdruck der Bestürzung. „Denkst du wirklich, dass ich glauben könnte, du hättest Schuld an dem, was gerade geschehen ist?"
    Rafe zog sie in seine Arme. Verwundert stellte sie fest, dass auch er zitterte.
    „Als ich gesehen habe, wie er dich belästigte, hätte ich ihn am liebsten eigenhändig umgebracht. Ich sollte ihn zum Duell fordern, aber ein Schiff dürfte kaum ein geeigneter Ort dafür sein. Außerdem glaube ich nicht, dass du das wünschen wür-

dest, und ich möchte alles nicht noch schlimmer machen."
    Er löste sich von ihr und sah sie an. „Ich habe nie geglaubt, dass du etwas damit zu tun haben könntest. Nicht für einen einzigen Moment."
    Ihre Tränen gingen in ein Schluchzen über, und Rafe zog sie erneut in seine Arme. Vor fünf Jahren hatte er ihr nicht ge- glaubt - und sie hatte sich nie wirklich vorstellen können, dass sich daran etwas ändern könnte.
    „Weine nicht", sagte er sanft. „Nicht seinetwegen."
    Sie schniefte leise und sah zu ihm auf. Mit seinen Fingern fuhr er über ihre Wangen und wischte die Tränen fort.
    „Ich habe dich gesucht", sagte sie. „Ich wollte mit dir re- den."
    „Jetzt bin ich hier, und du kannst mir sagen, was dir so wich- tig war, dass du mich deswegen mitten in der Nacht finden woll- test."
    Danielle sah beiseite. Sie hatte sich am frühen Abend Worte zurechtgelegt, doch nun erschienen sie ihr auf einmal belang- los.
    „Es ist nicht so wichtig. Nicht jetzt."
    Sie versuchte, sich von ihm abzuwenden, aber Rafe ließ sie nicht so einfach entkommen und griff nach ihrem Arm. „Sag es mir. Ich möchte selber entscheiden, ob es von Bedeutung ist oder nicht."
    Wie üblich, ließ er ihr keine Wahl, und Danielle nahm all ih- ren Mut zusammen. „Ich wollte dir sagen ... dass ich dich gerne

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