Martins neuer Job (German Edition)
forsch auf Martin eingeredet hatte. Er entschuldigte sich sofort: „Tut mir leid, Mann! Für uns hier ist das Alltag. Manchmal leidet das Taktgefühl darunter.“
„Ist schon gut! Vergiss es.“
Das Telefon auf Holgers Schreibtisch summte. Sofort griff er nach dem Hörer. Nach ein paar Sekunden sah er auf Martin und sagte: „Ja, er ist hier. Ich schicke ihn rein.“ Mit einem Wink in Richtung Huberts Büro, deutete er Martin an, hinein zu gehen.
„Hallo Martin! Hast du gut geschlafen?“ Hubert stand auf und kam ihm freundlich lächelnd entgegen. Warm, fast zärtlich drückte er Martins Hand zur Begrüßung.
„Bitte nimm Platz! Ich möchte mit dir über deine neue Arbeitsstelle sprechen! Vorausgesetzt natürlich, du willst bei uns anfangen “
Martin nahm auf einem der lederbezogenen Stühle Platz, die sich vor dem großen Schreibtisch befanden. Erwartungsvoll schaute er Hubert an. Der nahm einen Stapel Papiere vom Tisch und setzte sich neben ihn.
„Es gibt da noch ein paar Dinge, von denen ich dich in Kenntnis setzen will, bevor du deine endgültige Entscheidung treffen wirst. Du hast dich gestern Abend gut gehalten! Aber das ist natürlich nur der Anfang. Du wirst in unserem Haus wohnen. Dein Appartment ist dein privater Bereich. Ein Tag in der Woche gehört dir. Die restliche Zeit stehst du der Firma zur Verfügung. Tag und Nacht, wohlgemerkt! Unsere Kunden vereinbaren in der Regel Termine. Sie buchen unsere Dienste im Voraus. Manchmal wird es spontane Einsätze geben, doch das kommt recht selten vor. Des Weiteren musst du wissen, dass es eine Art Hierarchie in unserer Einrichtung gibt. Als neuer Mitarbeiter stehst du selbstverständlich ganz unten. Du bekommst ein gelbes Bändchen an dein Handgelenk. Jeder hier im Haus hat Zugriff auf dich und deinen Körper. Das bedeutet, wenn du aus dieser Tür gehst, kann dich jeder Mann hier im Haus zu sexuellen Handlungen auffordern. Egal wer, egal wann und gleichgültig wo.“
Martin schluckte. Leibeigener wollte er nicht sein. „Da muss ich dankend ablehnen. Das geht mir zu weit!“
„Warte, Martin. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Lass mich bitte meine Ausführungen beenden-. Hat dich ein Kunde gebucht, bist du sowieso an diesem Tag für die anderen tabu. Außerdem möchte ich hinzufügen, dass unsere Leute fast immer gut ausgelastet sind. Kaum einer hat wirklich Interesse an einem Kollegen. Allerdings kann ich nicht verschweigen, dass ein neuer doch ganz gerne getestet wird. In den ersten Wochen wirst du wenig zur Ruhe kommen. Doch das gibt sich bald wieder. Lohn, Urlaub, Trinkgelder, all das findest du hier in diesem Vertrag. Lies ihn in Ruhe, solange du willst. Er wird dieses Haus jedoch nicht verlassen.“ Hubert lehnte sich im Stuhl zurück und schloss seine Augen.
„Welche anderen Bändchen gibt es noch, und wer trägt sie?“
„Blau haben Männer, die seit mehr als einem Jahr bei uns beschäftigt sind. Sie stehen über den gelben. Das ist alles. Neben meiner Wenigkeit haben der Doktor, der dich übrigens noch sehr gründlich untersuchen wird, mein Geschäftspartner und Holger, der Assistent, Zugriffsrecht auf jeden Angestellten in diesem Haus. Holger ist der einzige, der nach meinem Wissensstand jedoch noch nie Gebrauch davon gemacht hat. Manfred, unser Hausgeist, genießt Sonderstatus. Er darf sozusagen alles.“
Martin war hin und her gerissen. Was man hier von den Mitarbeitern verlangte, grenzte an Selbstaufgabe. Andererseits konnte er nirgends sonst so viel Geld machen.
„Was ist mit Kündigung? Gibt es eine Art Probezeit?“
„Du kannst jederzeit ohne Begründung aussteigen. Eine Probe hast du noch vor dir. Deine erste Buchung wird entscheidend sein. Ist der Kunde mit dir zufrieden, bist du eingestellt.“
Martin hatte noch mehr Fragen: „Gewalt? Was ist mit den Geschichten, die weh tun, Hubert?“
„Keine körperlichen Züchtigungen, die nicht gewünscht sind! Demütigung, sanfte Schläge auf den Po, Handschellen und solche Dinge gehören dazu. Das dürfte selbstverständlich sein. Manchmal wird es ein bisschen derber. Doch du kannst die Sache jederzeit stoppen. Das wirst du aber nicht wollen. Ich kann dir nur empfehlen, es auszuprobieren, Martin! Du wirst es nicht bereuen!“ Huberts Hand strich über Martins Oberschenkel. „Wir verkaufen Erregung, Lust und Sinnlichkeit. Wir tun das in stilvollem Rahmen.“
Huberts Hand packte fester zu. Sie wanderte nach oben. Martin wankte in seiner Entscheidung. Schon
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