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Maschinenmann: Roman (German Edition)

Maschinenmann: Roman (German Edition)

Titel: Maschinenmann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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Kopf zur Seite. »Sie fehlen uns, Charlie. Ich hoffe, Sie werden gut versorgt. Ihr Wohlbefinden hat absolute Priorität für mich.«
    »Ähm«, machte ich.
    »Gut.« Sie lächelte. Durch den intensiven Blickkontakt wirkte sie sehr attraktiv auf mich. Ich fühlte mich seltsam, als hätte sie mich irgendwie verwechselt. Sie gab mir eine Visitenkarte mit dem Schriftzug CASSANDRA CAUTERY , Krisenmanagerin .
    »Es war meine Schuld«, sagte ich. »Der Unfall.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, eine entsprechende Erklärung zu unterzeichnen?« Sie klappte ihre Mappe auf und überreichte mir ein Blatt. Es war ein Brief von mir. »Tut mir leid, ich wollte nicht so mit der Tür ins Haus fallen. Es ist bloß … nun, Sie sagen ja selbst, dass es Ihre eigene Schuld war.« Sie zückte einen Stift und hielt ihn mir hin.
    Ich fragte mich, ob ich mir einen Anwalt nehmen sollte. Die Situation fühlte sich irgendwie danach an. Aber in dem Brief stand die Wahrheit. Ich hob mein verbliebenes Knie, legte das Dokument darauf und unterschrieb.
    »Vielen Dank.« Sie ließ das Blatt in ihrer Mappe verschwinden. »Ich weiß Ihr Entgegenkommen sehr zu schätzen. Doch jetzt wollen wir über Sie reden. Darüber, was Sie brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.« Ihr Lächeln flackerte. »Entschuldigung.«
    »Schon gut.«
    »Es ist mir rausgerutscht.«
    »Schon …« Ich zuckte die Achseln.
    »Rampen. Urlaub. Wir tun alles. Sie können sich auf die Firma verlassen.«
    »Okay.«
    »Sind Sie sicher, dass hier alles perfekt ist? Kein einziger Wunsch?«
    »Nein«, antwortete ich. »Doch. Ich mag meinen Physiotherapeuten nicht.«
    Ich sah Dave nie wieder. Am gleichen Nachmittag wurde ich von Schwester Veronica besucht, die sich an den Blumen neben meinem Bett zu schaffen machte. »Möchten Sie … was möchten Sie heute Nachmittag gern unternehmen, Charlie?«
    »Hierbleiben.«
    »Im Bett?«
    »Ja.«
    »In Ordnung«, erklärte sie.
    Zwei Tage lang stand ich nicht auf. WC-Besuche nicht mitgerechnet. Das konnte ich natürlich nicht im Bett erledigen. Ich musste mich in den Rollstuhl plumpsen lassen, ihn über die Fliesen lenken und mich dann auf die Toilette wuchten. Dort blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Stumpf zu betrachten. Strumpf und Schläuche waren entfernt worden. Ich sonderte keine Flüssigkeit mehr ab. Der Stumpf bestand nur noch aus rosiger Haut und schwarzen Nähten. Die WC-Besuche mochte ich nicht, weil ich den Stumpf nicht mochte.
    Aber im Bett war es ganz okay. Ich hatte mein Telefon, ich hatte WLAN. Ich loggte mich in meinen Firmenaccount ein und machte mir Notizen. Ich schaute mir Filme an. Ich wurde süchtig nach einem Spiel. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich glücklich war. Ab und zu streckte ich die Hand aus, um mich am rechten Bein zu kratzen, und dann merkte ich, dass es nicht da war. Oder ich verlagerte mein Gewicht, und es war unerwartet leicht. Doch ich ahnte bereits, dass das nicht das Ende von allem war.
    Dr. Angelica Austin kam wieder zu mir. Ihre letzte Visite lag eine Woche zurück. Mit geschlossenen Augen legte ich mich auf den Rücken, während sie an der Unglücksstelle herumfummelte.
    »Sehr gut.« Sie schnipste die Bettdecke zurück an ihren Platz. »Ein besseres Ergebnis hätte ich mir gar nicht wünschen können.«
    Ich schwieg. Ich wollte nicht die Nase rümpfen über Dr. Angelica Austin, aber mir war unbegreiflich, wie sie auf so etwas stolz sein konnte. Vielleicht war das ungerecht von mir, denn sie arbeitete immerhin mit lebendem Gewebe, ich dagegen mit von Maschinen gefertigten Metallen. Aber wenn ich jemals etwas derart Hässliches produziert hätte, wäre mir das äußerst peinlich gewesen.
    »Hatten Sie Empfindungen im fehlenden Bein?«
    »Was?«
    »Nach einer Amputation berichten viele Patienten von Phantomempfindungen.«
    »Äh. Nein.« Von Phantomschmerzen hatte ich natürlich schon gehört. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass eine Ärztin davon anfangen würde. Für mich gehörte derlei in die gleiche Kategorie wie Geister und Auren.
    »Sie müssen sich nicht schämen, es zu erwähnen.«
    »Ich habe nichts gespürt.«
    Dr. Angelica musterte mich.
    »Ich spüre, was da ist. Was da ist, juckt.«
    »Schmerzhaft?«
    »Ja, es tut weh.« Ich wartete darauf, dass Dr. Angelica nach dem Klemmbrett griff, auf dem die Dosierung der Schmerzmittel notiert wurde. Sie tat es nicht. »Sehr sogar.«
    »Das liegt daran, dass Sie sich nicht bewegen. Wie ich höre, haben Sie die Physiotherapie

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