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Masken der Lust (German Edition)

Masken der Lust (German Edition)

Titel: Masken der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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Handtücher fallen und fuhr sich mit einer Hand durch das saubere Schamhaar, was seinen großen weichen Schwanz zum Baumeln brachte. Er sah so gut aus, dass er es verdient hätte, gleich an Ort und Stelle einen geblasen zu bekommen. Aber sie musste mit ihren Zehennägeln fertig werden.
    Sarah widmete sich ganz ihrer Aufgabe. «Wenn das Zaubergeschäft nicht mehr das ist, was es mal war, wie du sagst, hast du dich deshalb auf Spezialeffekte verlegt?»
    «Ja. Es macht sich gut bezahlt, und das nicht nur an Karneval. Ich erledige auch noch andere Sachen – das Feuerwerk für die Fiesta del Redentore etwa.»
    «Wirklich? Ich habe gehört, dass es ein eindrucksvolles Spektakel ist.»
    «Ich verleihe einer Veranstaltung gern das besondere Etwas. Im Lauf der Jahrhunderte lernt man viel hinzu.»
    «Aber du …» Schnipp, schnipp. «… hast mir immer erzählt …» Schnipp, schnipp. «… dass du kein Zauberer bist.» Schnipp.
    Er zögerte einige Augenblicke, ehe er antwortete, und dann seufzte er auf. «Ich habe gelogen.»
    Sie stellte den anderen Fuß auf den Wannenrand und untersuchte ihre Zehen, ehe sie einen Nagel nach dem anderen schnitt. «Ja, das hast du. Darin liegt die Schwierigkeit. Beziehungen, die auf Lügen aufbauen … ach, frag doch Dr.   Phil.» Den Fernsehpsychologen. «Sie halten einfach nicht.»
    «Wer ist Dr.   Phil?»
    «Schon gut, egal.»
    Sie konnte seinen nachdenklichen Blick auf sich spüren, begegnete ihm aber nicht. Sarah war zumute, als wäre sie mit Donnerschlag auf die Erde zurückgefallen. Es schmerzte irgendwie.
    «Da wir nun zurück in unserer eigenen Zeit sind … möchtest du, dass dies hier von Dauer ist, Sarah?»
    Sie legte den Knipser beiseite und richtete sich auf. «Ich weiß nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, was ‹dies hier› ist. Weißt du es?»
    «Ich würde es nicht länger als Sinnestäuschung für zwei Personen bezeichnen.»
    «Ich auch nicht.» Sie rückte den schützenden Wickel aus Handtüchern um ihre schwitzende Körpermitte zurecht. «Es waren niemals nur wir beide. Red lieber von einer in die Tausende gehenden Besetzung.»
    Er nickte, als habe sie etwas sehr Weises gesagt. «Da hast du den Karneval. So viele verrückte Dinge passieren. Man schläft mit Leuten, die man nie wieder treffen will – jeder tut das. Man trinkt zu viel. Tanzt bis zum Umfallen. Trägt alberne Kostüme.»
    Sarah stand auf und schob sich an ihm vorbei. «Was dagegen, wenn ich mir ein Hemd und ein Paar Boxershorts von dir ausleihe?»
    Er grinste. «Mir gefiel, wie du in Männerkleidung ausgesehen hast. Wirst du mir wieder die Eier umdrehen?»
    «Führ mich nicht in Versuchung, Marco. Führ mich nicht in Versuchung.»
    «Ich liebe deinen Sinn für Humor.» Er schlug mit der flachen Hand kräftig an den Türpfosten. «Warum konnte ich dich nicht früher treffen, anstatt vierhundert Jahre mit den Falschen zusammen zu sein?»
    «Bleib ernst.»
    Sie stöberte durch seine Schubladen, fand ein Paar Boxershorts, die eingelaufen aussahen, und zog sie an. Als Nächstes kam der Wandschrank an die Reihe. Sie zerrte ein sauberes, gebügeltes Hemd zu sich heran, das sich sehr angenehm auf ihren Brüsten ohne BH anfühlte. Sie rollte die Ärmel hoch.
    «Es ist mir ernst mit dir – mit uns.»
    Sie schüttelte den Kopf. Nun waren sie zurück in der prosaischen Welt ihres eigenen Jahrhunderts, und der Zauber verflüchtigte sich. «So hat es sich für mich nicht angefühlt.»
    Er sah bekümmert aus. «Ich habe alles getan, was ich konnte, um dich glücklich zu machen. Hast du dich nicht gut amüsiert?»
    «Ja, schon. Nur glaube ich, dass dir die Vergangenheit mehr Vergnügen bereitet hat. Ist aber nicht dein Fehler. So war’s halt damals für die Männer.»
    «Ganz genau.»
    «Aber du … hast es so genossen. Das ist kein gutes Zeichen.»
    Marco seufzte. «Sarah, Sarah. Vom ersten Augenblick, als ich dich sah, wollte ich dich ganz für mich haben. Aber ich bin nicht vollkommen.»
    Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß. Eigentlich war er es schon. «Du gefällst den Damen. Das wirst du immer. Dazu kannst du in der Zeit beliebig kommen und gehen, Dinge auftauchen und verschwinden lassen –»
    «Stoffliche Dinge sind ein Leichtes. Das Herz einer Frau ist viel schwerer zu bewegen.»
    Sarah sah ihn einfach an, war gefangen von seinem gefühlvollen Blick.
    Er brach den flüchtigen Zauber. «Jedenfalls habe ich versucht, es damit nicht zu übertreiben.»
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. «Du

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