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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Kopf. Sie lief weiter, reiner Instinkt trieb sie an, wies ihr die Richtung und verlieh ihr ungeahnte Kräfte.
    Über die Lichtung flog sie beinahe. Wind kam auf, ganz sachte erst, wie winzige Flammen, die über Holz klettern. Dann brauste er auf, fuhr von allen Seiten heran. Sie fühlte sich davongewirbelt wie ein Blatt im Sturm. Bald jagte er sie vorwärts, bald stand er als mächtige Wand vor ihr, bald riss er sie zur Seite. Wieder grollte der Donner.
    Ferin begann zu schreien. »Martu! Warte!« Es war sinnlos, das wusste sie selbst, aber sie konnte nicht anders.
    Die gepflasterte Straße erschien ihr lang und länger; sie stolperte über Steine, ein paarmal konnte sie einen Sturz gerade noch abfangen.
    Schneller! Da, die Kreuzung mit der Straße aus Kómund. Jetzt war es nicht mehr weit bis zur Stadtmauer. »Martu!«
    Bleiernes Grau tarnte den anbrechenden Tag. Blitze und Donner begleiteten ihre Schritte, wie damals, als Martu in ihr Leben getreten war. Nein, gestürzt war. Es schien Monate her zu sein. Auch damals war sie gerannt, wenngleich in die andere Richtung – weg von dem schrecklichen Unwetter. Und heute setzte sie alles daran, in sein Zentrum zu gelangen.
    Sie preschte durch das Stadttor und weiter, immer weiter, an den bröckelnden Mauern der Häuser vorbei. Abermals spaltete ein Blitz das Dunkel, ein unsteter lilafarbener Schleier senkte sich über die Ruinen.
    »Martu! Warte!«, schrie sie außer sich. Bitte, bitte warte auf mich!
    Sie erreichte den Platz. Und dort stand er.
    Die Nita glühte in seiner Hand, er war eins mit ihrer Kraft. Der Sturmwind rüttelte an ihm, Blitze fauchten ringsum, der Donner polterte, doch er beachtete es nicht. Vor ihm klaffte eine Spalte, die violetten Ränder ausgefranst wie ein alter Teppich, der Abgrund dazwischen ein unbeschreibliches Nichts: die Krevisa. Es handelte sich nicht einfach um einen Riss im Erdboden – es war das Tor zur Unendlichkeit.
    »Martu!« Sie hatte sich vorgenommen, stark zu sein und nicht zu weinen, doch jetzt, da sie ihn vor sich sah, brachen die Tränen aus ihr heraus, genährt durch den scharfen Schmerz, der ihr Herz in Stücke hackte.
    Er fuhr herum, die Züge verzerrt, und in seinen Augen tobte eine unsagbar tiefe Qual. Ihr Lebtag würde sie den Ausdruck in seinem Gesicht nicht vergessen.
    »Nein, Ferin! Bitte nicht!«
    Sie stemmte sich gegen den Wind, kämpfte sich näher, hatte Mühe, aufrecht zu stehen, aber sie gab nicht auf. »Wie kannst du gehen, ohne dich zu verabschieden?«, rief sie, um das Heulen des Sturms zu übertönen.
    »Es ist so schon schwer genug.«
    »Ich wollte dir noch so viel sag…«
    »Alles ist gesagt.«
    Ja, das war es. Was sie ihm mitgeben wollte, war nicht neu. Nur eines noch …
    »Du … wirst immer bei mir sein.« Sie konnte es kaum hervorpressen zwischen den Atemstößen, den Tränen und den Schluchzern. Hörte er sie denn überhaupt? »In meinen Träumen. Und hier …« Sie drückte die Faust an ihre Brust.
    Martu nickte steif, seine Mundwinkel zuckten. Er wandte sich ab und machte einen Schritt auf das Portal zu.
    »Martu!« Ein Blitz schlug in das Gemäuer zu ihrer Linken ein, so dass es krachend einstürzte und die Steine wie Geschosse umherflogen. Erschrocken sprang Ferin beiseite, Sand rieselte auf sie herab.
    Er blickte über seine Schulter. »Was?«
    Ja, was?, fragte sie sich. Folge dem Ruf deines Herzens? Denke an mich? Vergiss mich nicht? Ihre ziellosen Überlegungen versandeten, als ihr einfiel, dass in Vjeng im schlimmsten Fall nur eines auf ihn wartete: der Tod.
    »Pass auf dich auf!«, stieß sie hervor.
    »Natürlich!«, rief er heiser. Er rannte los und sprang mit einem Satz in die Spalte. Die Krevisa verschluckte ihn, ein letztes Tosen der Elemente folgte – Donner, Blitze, eine Windhose, die Ferin beinahe umwarf. Dann fiel das Portal in sich zusammen, und es wurde schlagartig still.
    Er war fort.
    Sie sank auf die Knie und schrie. Ihr Herz war ein Scherbenhaufen.

    Ferin saß in Rhivar, bis die ersten Sonnenstrahlen über ihr Gesicht strichen und die Tränen auf ihren Wangen trockneten. Als sich das Fortschreiten der Zeit nicht länger ignorieren ließ, schleppte sie sich ins Dorf zurück, irritiert davon, dass sie immer noch atmete, sich bewegte, lebte. Dass dieser Verlust, der so tief in Herz und Seele schnitt, an ihrem Körper beinahe spurlos vorüberging.
    Am Feuerplatz herrschte ein Betrieb wie auf einem Markt, alle waren an der Arbeit. Akur und Tamir sichteten die Waffen,

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