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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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genügte, um Callie wissen zu lassen, dass ihre Neugier nicht befriedigt werden würde. Selbst ein taktvoller Versuch würde Francesca keinen Hinweis entlocken, deshalb wandten sich Callies Gedanken einem weit angenehmeren Thema zu, nämlich dem Ausflug am kommenden Dienstag, an dem sie einen ganzen Tag in Lord Bromwells Gesellschaft verbringen durfte.
    „Nun …“, murmelte Lady Swithington, als sie sich von Calandra und Francesca entfernten. „Wie ich sehe, zeigst du Interesse an der kleinen Schwester des Dukes. Interessant.“ Sie warf ihrem Bruder einen prüfenden Seitenblick zu.
    „Ich hätte dich vorher davon unterrichten müssen“, erklärte Bromwell entschuldigend. „Aber als ich sie und ihre Gesellschaft bei unserem Eintreffen entdeckte, hielt ich es für eine gute Gelegenheit, ihre Reaktion zu sehen, wenn ich sie dir vorstelle.“
    „Wieso?“ Daphnes ohnehin schmaler Mund wurde noch schmaler. „Du hast doch nicht erwartet, dass ein Mitglied der stolzen Lilles-Sippe auch nur eine Spur von Reue zeigt.“
    „Ich wollte nur sehen, ob sie eine Ahnung hat, was ihr Bruder dir angetan hat“, entgegnete er. „Bisher hatte ich das Gefühl, sie weiß von nichts. Es liegt ja auch schon so viele Jahre zurück. Dennoch war ich neugierig.“
    „Und was hast du herausgefunden?“
    Er schüttelte Kopf. „Sie weiß wirklich nichts, dessen bin ich mir sicher.“ Er wandte sich Daphne zu. „Was ich allerdings von Lady Haughston nicht behaupten kann.“
    „Pah.“ Mit einem verächtlichen Laut schnipste Daphne ihren Fächer auf und fächelte sich Luft zu. „Francesca! Die war immer schon schrecklich etepetete.“
    Die Geschwister bahnten sich einen Weg durch das Gedränge der Gäste bis zum Getränketisch am anderen Ende des Saales. Bromwell reichte Daphne ein Glas Punsch, und sie beobachteten das bunte Treiben. Hin und wieder erhaschten sie einen Blick auf Francesca und Callie, die immer noch an der gleichen Stelle standen und sich unterhielten.
    „Und … was hast du mit der kleinen Lady Calandra vor?“, fragte Daphne gedehnt. „Jedenfalls hoffe ich, du machst ihr nicht ernstlich den Hof.“
    „Ich will nicht leugnen, dass ich ernste Absichten habe“, antwortete ihr Bruder in einem Anflug von Sarkasmus.
    „Aber doch nicht, um sie zu heiraten.“
    „Du solltest mich gut genug kennen“, meinte er leichthin. „Ich würde dir niemals zumuten, eine Verbindung mit der Familie Lilles einzugehen.“
    „Ja, ich kenne dich“, stimmte sie ihm mit einem selbstgefälligen Lächeln zu. „Aber was hast du vor? Es wäre angemesen, es dem Duke mit gleicher Münze heimzuzahlen.“
    Bromwell sah sie verdutzt an. „Was meinst du damit? Denkst du etwa, ich wäre fähig, das Mädchen zu verführen und sie dann sitzen zu lassen?“
    Daphne zog die Schultern hoch, ihre Miene wurde bitter. „Immerhin wäre es eine gerechte Vergeltung für das, was ihr Bruder mir angetan hat, und längst nicht so niederträchtig, wie ihr ein Kind anzuhängen und sie fallen zu lassen.“
    „Nein. Ich bin nicht wie Rochford“, wehrte Bromwell stirnrunzelnd ab. „Und ich weiß, dass du dieses Schicksal keiner anderen Frau wünschst.“
    Daphne lächelte honigsüß. „Manchmal vergesse ich, wie gut du bist. Natürlich hast du recht. Ich würde keiner anderen Frau wünschen, die Schande und Schmach zu erleiden, die Rochford mir angetan hat. Es ist nur so ungerecht, dass der Duke nie dafür büßen musste.“ Sie beobachtete ihren Bruder, dessen Blick auf Lady Calandra am anderen Ende des Saals gerichtet war. Mit einem schmollenden Unterton setzte sie hinzu: „Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn einem Mitglied der stolzen Lilles ein Zacken aus der Krone gebrochen würde.“
    Bromwell nickte. Erst vor Kurzem hatte er eine ähnliche Bemerkung seinem Vetter Archie gegenüber gemacht. „Aber es wäre Callie gegenüber ungerecht“, entgegnete er stirnrunzelnd.
    „Callie?“ Daphne zog erstaunt die Brauen hoch.
    „Alle nennen sie so, auch Lady Odelia und Lady Haughston. Calandra klingt irgendwie zu förmlich für sie.“
    „Sag bitte nicht, du hast eine Zuneigung zu diesem Mädchen gefasst“, entgegnete Daphne schnippisch.
    „Nein, natürlich nicht.“ Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Sie ist ein hübsches Ding, aber sie bedeutet mir nichts.“
    „Freut mich zu hören. Es wäre nicht klug, einer Lilles zu vertrauen“, bemerkte Daphne bitter.
    „Ich weiß.“
    Nach einer Pause fuhr Daphne fort: „Was sind denn nun deine

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