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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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DIE Welle sozusagen, erst paddelst du mit aller Kraft mit, dann packst du das Brett mit beiden Händen, versuchst dich aufzurichten und mit dem Auslaufen der Welle an den Strand zu reiten.“
    Er sah sie zweifelnd an: „Mach dir nichts daraus, wenn du fällst, das passiert am Anfang dauernd. Das Gleichgewicht zu halten, ist das Schwierigste.“
    Cathy und John waren schon weit voraus, man sah sie von fern elegant auf den Brettern stehen. Alan hatte Rebecca weit entfernt von der Menge hin dirigiert. Er blieb hinter ihr, schob das Brett von hinten an und schrie: „Jetzt! Paddel! Und jetzt – versuche aufzustehen!“
    Rebecca bewegte das Brett mit kräftigen Armbewegungen voran, sprang auf – und stand! Arne sah ihr mit offenem Mund hinterher. Sie hielt tatsächlich das Gleichgewicht, bis sie das Ufer erreichte. Kurz vorher sprang sie ab und drehte sich strahlend zu ihm um.
    „Da hat sich doch mein Fitnesstraining bezahlt gemacht, oder? Wir haben immer Gleichgewichtsübungen gemacht.“
    „Na, dann können wir es ja gleich noch einmal probieren!“, stolz gab er ihr einen nassen Kuss, der unerhört salzig schmeckte.
    Sie ritten noch fast zwei Stunden auf den Wellen, bis Rebecca völlig fertig war und streikte. Die anderen sprangen willig von ihren Brettern.
    „Das müssen wir feiern!“, sagte John, der Rebecca die ganze Zeit angefeuert hatte.
    „Lass uns ins Coronado Beach gehen – Sekt trinken!“, stimmte Cathy zu. Das Coronado Beach Hotel beherrschte die ganze Bucht, es war ein riesiger eleganter Komplex. Cathy erzählte Rebecca, dass es weltweit berühmt war und im Jahr 1888 mit Hilfe von Hunderten von chinesischen Tagelöhnern in knapp einem Jahr hochgezogen worden war. Thomas Edison sollte persönlich Hand angelegt haben, um das Hotel mit  Elektrizität zu versorgen.
    „Fast alle amerikanischen Präsidenten haben hier schon gewohnt“, erzählte sie weiter, „Und es hat für viele Filme als Kulisse gedient. Falls es dich interessiert, kannst du hier auch an Führungen teilnehmen.“
    Sie setzten sich auf die Terrasse und hatten einen herrlichen Ausblick über die ganze Bucht. John brachte den Sekt – das war etwas, woran Rebecca sich erst gewöhnen musste: So ein elegantes Hotel, aber auf der Terrasse Selbstbedienung, und – völlig stillos  Sekt – in Plastikbechern. Sie wagte aber nichts zu sagen, weil Cathy und John daran anscheinend keinen Anstoß nahmen. Arne zwinkerte ihr zu und flüsterte : „Ich kann deine Gedanken lesen …“
     
    Am späten Abend führten Cathy und John die beiden in eine Disco,  da fühlte sich Rebecca auf sicherem Terrain – Discos waren überall ähnlich – bis sie mehrere Männer sah, die mit Taschenlampen unter die Tische leuchteten, an denen Paare saßen. Cathys Erklärung, die sie achselzuckend und mit unbewegter Miene lieferte, ließ sie sprachlos zurück.
     
    Christin!! Stell dir vor!,
    schrieb sie an die Freundin eine E-mail:
    In der Disco leuchten Security Men mit Taschenlampen unter die Tische, um zu sehen, ob die Girls den Boys einen blasen! Kann man es glauben? Im prüden Amerika? Cathy schien das völlig normal zu finden …
     
    Antwort von Christin:
    Das weiß doch jeder seit der Geschichte mit dem Präsidenten und seiner Praktikantin: Oral ist kein Sex!
    Und was höre ich da von deinen Masken? Willst du etwa hinter meinem Rücken so mir nichts dir nichts berühmt werden?
    Aber ich erlebe auch etwas! Udo und ich fahren nach Kappadokien! Da staunst du, was? Er hat mir die Reise zum Geburtstag geschenkt, den du so schnöde in Amerika versäumt hast, weiß noch gar nicht, ob ich dir das verzeihen kann.
    Ach, bevor ich es vergesse: Neulich bummelten wir am Hafen und kehrten in ein Café ein, da trafen wir deine Tante Margot im vertrauten Tete a Tete mit Arnes Opa!! Da bist du sprachlos, oder? Sie schienen sich nicht zufällig getroffen zu haben … Alter schützt eben vor Torheit nicht. Nein, im Ernst, ist doch toll für die beiden, wenn sie sich gut verstehen! Ich melde mich erst wieder, wenn ich von Kappadokien zurück bin, Jippie!
    Grüß Arne und lass mir keine Klagen kommen.
     
    Rebecca lachte, Christin war wie immer erfrischend direkt.
     
    Die nächste E-mail kam von Nicki:
    Ich habe Margots “Stiefsohn” kennengelernt. Du weißt doch, der Seitensprung in der vierten Ehe! Abgesehen von seinem völlig bescheuerten Namen – wer will schon Siegmund heißen! – ist er so cool!! Er ist schon über zwanzig und ist so total nett zu mir, er tut gar

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