Maskenschmuck (German Edition)
ich wollte die Stücke zuerst prüfen, bevor ich Ihnen persönlich gegenüberstehe. Ich finde, sie hat nicht übertrieben. Mit ein bisschen Werbung werden wir dieses außergewöhnliche Design gut vermarkten. Haben Sie das Design schon als Gebrauchsmuster angemeldet?“
Rebecca schüttelte leicht benommen den Kopf, ALAN DREWS wollte ihre Masken vermarkten!
„Ohne Patent oder Musterschutz geht hier gar nichts, wie wollen schließlich nicht, dass irgendein anderer Ihre Ideen nachmacht und wir mit unserer Werbung ins Blaue schießen. Ich habe in einer Stunde einen anderen Termin, bis dahin will ich Sie gern in meinem Lager mit meinem Steinsortiment bekannt machen, und Sie können mir Fragen stellen. Sie sehen ganz danach aus.“
Das war eine Stunde, die Rebecca nicht so schnell vergessen würde, sie bombardierte ihn mit Fragen , die er ausführlich beantwortete, außerdem bot ihr sein Steinsortiment jede Menge Ideen. Sie waren für sie eine nie versiegende Informationsquelle. Steine anzusehen, zählte für Rebecca natürlich hauptberuflich zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Sie tauchte hier in der fremden Welt in ihre eigene bekannte ein.
Noch nachdem Alan sie verlassen hatte, blieb sie lange vor den Vitrinen und freute sich über diese nicht geahnte Möglichkeit. Spontan beschloss sie, Cathy einen zur Brosche passenden Ring zu schmieden.
Nachmittags bummelte sie durch Downtown, ging in Geschäfte, fiel mehrmals in verschiedenen Coffeeshops ein, um bei Kaffee und Bagel verlorene Energien aufzutanken. In den unglaublichsten Läden und Shops fand sie einige Mitbringsel für Lara und Nicki, um dann schließlich in einer versteckten Modeboutique einen ganz exquisiten Seidenschal für Margot zu erstehen. Mit müden Füßen fiel sie erschöpft in einen Massagesessel, um sich für wenige Dollar durchmassieren zu lassen. Glücklich fuhr sie mit ihren Einkäufen nach Hause.
„Du hast dich heute mit Alan Drews getroffen, das muss ja ein Erlebnis für dich gewesen sein. Er scheint recht interessiert an deinen Stücken!“, empfing Arne sie mit einem breiten Lächeln.
„Woher weißt du das schon?“
„Cathy erzählte mir davon beim Lunch, sie hat sich so für dich gefreut. Du musst einen ungeheuren Eindruck auf sie gemacht haben.“
So, Cathy!
„Ich dachte, Cathy arbeitet nicht in eurer Firma?“ ,Rebecca bemühte sich um einen neutralen Ton.
„Richtig, aber sie nimmt den Lunch meist zusammen mit ihrem Vater ein, und ich bin manchmal mit von der Partie“, gab Arne ruhig zurück, etwas verwundert über Rebeccas Tonfall.
„Alan will meinen Schmuck vermarkten, stell dir vor!“, jetzt brach Rebccas Begeisterung wieder durch und ihre Erlebnisse sprudelten nur so aus ihr heraus.
Die nächsten Tage verbrachten sie in etwa dem gleichen Schema, Arne arbeitete, und Rebecca erkundete die Museen und die Umgebung. Einmal fuhr sie in den Balboa Park und bewunderte Lotusblumen und andere bizarr geformte Pflanzen, die sie teilweise in ihrem Skizzenblock festhielt. Vielleicht konnte sie diese Formen später mal für ihre Arbeit verwenden. Einen Hot Dog, den sie an einem dänischen Stand bestellte, legte sie gleich nach dem ersten Bissen angewidert zur Seite, jeder „anständige“ Däne hätte bei diesem Teil gespuckt. Ansonsten fotografierte sie alles, was ihr Interesse erregte. Dabei wurde sie immer wieder von freundlichen Amerikanern angesprochen, die ihr anboten, sie vor den Sehenswürdigkeiten zu fotografieren und unweigerlich nach ihrem Heimatland fragten. Viele erzählten dann von deutschen Vorfahren oder Verwandten, dabei entwickelten sich häufig lange Gespräche. Rebecca hatte nie mit Langeweile zu kämpfen.
Cathy rief sie zwischendurch an, um von einem Gespräch mit Alan Drews zu berichten: „Alan hat große Dinge mit deinem Schmuck vor. Er denkt da etwa an die Vermarktung beim Mardi Gras, dem großen Faschingsfest in New Orleans, bei dem Masken eine ganz große Rolle spielen. Außerdem will er eine Maskenparty geben, bei der du natürlich im Mittelpunkt stehen sollst. Da wird er dann auch die Presse dazu einladen.“
Rebecca wurde ganz schwindlig bei dem Tempo, das an den Tag gelegt wurde. Gleichzeitig war sie Cathy sehr dankbar für ihre selbstlose Vermittlung.
Am Wochenende fuhren Alan und Rebecca mit Cathy und John auf die Coronado Halbinsel, um Rebecca in die Kunst des Wellenreitens einzuführen.
Alan erklärte Rebecca das Gleiten auf den Wellen: „Du musst auf eine richtig gute Welle warten, auf
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