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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Verlobung mit mir allgemein bekannt würde. Und doch hatte er seiner Großmutter gesagt, wir beide wären verlobt. War seine wirre Rede etwa doch der, wenn auch ungewöhnliche Versuch, mir einen Antrag zu machen? Ich war mir darüber nicht im klaren und fragte ihn.
    »Ein Heiratsantrag?« rief er entgeistert und nicht gera.de charmant aus. »Aber natürlich mache ich dir keinen Heiratsantrag!«
    Er schien diese Idee geradezu absurd zu finden. Und dabei hatte ich insgeheim so fest damit gerechnet Es war wirklich enttäuschend. Warum war ich denn überhaupt hierher gefahren? Ärgerlich stellte ich fest, daß mir die Tränen in die Augen traten.
    George bemerkte es auch. Er blickte mich entgeistert an und ließ sich auf die Bank fallen: »Du hast doch nicht etwa wirklich geglaubt…« Er ergriff meine eiskalten Hände und zog mich neben sich auf die Bank. »Oh, Kleines, bitte, weine doch nicht! Das wäre doch nie gutgegangen mit uns beiden«, meinte er verlegen, um dann heroisch hinzuzufügen: »Du hast etwas Besseres verdient als mich.«
    Diese Worte trugen erst recht dazu bei, daß ich in Tränen ausbrach, und George zog mich an sich, während ich heulte und schluchzte und mich gar nicht mehr beruhigen konnte. George versuchte dabei ständig, mir ein Taschentuch zuzustecken, um zu verhindern, daß ich seinen teuren, tadellos geschnittenen Reitrock durchnäßte.
    »Und ich habe immer gedacht, du magst mich«, stammelte ich und schneuzte mich ausgiebig.
    »Aber ich mag dich ja. Ich mag dich sogar sehr gern«, meinte er und klopfte mir beruhigend auf den Rücken.
    Ich setzte mich auf und versuchte meine Fassung wiederzufinden, was mir nach einigen Minuten auch leidlich gelang: »Warum hast du dann gesagt, wir seien verlobt?« wollte ich schließlich wissen.
    »Glaub’ mir, ich hab’s nur getan, weil ich keine andere Wahlhatte. Nie hätte ich dir sonst, dich sonst…« Er unterbrach sich und blickte mich verlegen an: »Glaub’ mir, ich wollte dir nicht weh tun, Kleines. Ich hätte dich nie in die Sache hineingezogen, wenn ich gewußt hätte, wie es um dich steht Aber ich habe mir immer gedacht, wir seien Freunde. Und einen Freund kann man doch bitten, einem zu helfen, wenn man Hilfe benötigt, nicht wahr? Kannst du das verstehen, Kleines?«
    Und ob ich das verstand! Wenn er gewußt hätte, wie es um mich steht! Wie das klang! Es war mir plötzlich zutiefst peinlieh, daß ich ihm so einen tiefen Einblick in meine Seele geboten hatte. Das machte mich ärgerlich. Ärgerlich auf mich und ärgerlich auf George. Dieser Zorn half mir, zumindest kurzfristig, über meine Traurigkeit hinwegzukommen, und so war ich in der Lage, ohne Zittern zu antworten: »Wir sind ja auch Freunde, George. Also, wo ist das Problem?«
    George atmete sichtlich auf: »Das klingt schon eher nach dem Mädchen, das ich seit so vielen Jahren kenne«, sagte er. »Ich werde dir die Geschichte von Anfang an erzählen, damit du vollständig im Bilde bist.«
    Ich legte mir meine Stola um die Schultern und zog sie fest vor der Brust zusammen. Jetzt war ich wirklich froh, daß ich sie mitgenommen hatte. Es war bereits wieder merklich kühl geworden. Und der Umstand, daß die Stola nicht recht zu meinem Kleid paßte und den guten Gesamteindruck verdarb, hatte angesichts der Tatsache, daß George mich nicht zu seiner Frau machen wollte, keine Bedeutung mehr.
    »Meiner Großmutter, der Herzogin, geht es nicht sehr gut«, begann er zu erzählen. »Nicht sehr schlecht, aber eben auch nicht gut Sie verbringt viel Zeit im Bett und det Quacksalber, der sie für viel Geld behandelt, verschreibt ihr alle möglichen Mittel. Ohne großen Erfolg, wie mir scheint. Na, jedenfalls: Vor etwa zwei Wochen erreichte mich in London ein Brief, in dem sie meine umgehende Anwesenheit hier in Rampstade verlangte. Sie schrieb, daß sie die leidige Erbschaftsangelegenheit endlich geklärt wissen wollte, da sie ihr baldiges Ende nahen fühlte. Ich sagte also zu Hetty, sie solle die Koffer packen, suchtebei den Horse Guards um umgehenden Urlaub wegen dringender Familienangelegenheiten an, und wir reisten hierher.«
    »Hetty war bei dir in London?« fragte ich überrascht »Ich dachte, sie sei üblicherweise bei eurer Tante in Brighton. «
    »Nein, nein, sie war bei mir. Auf Besuch. Ja, und da habe ich sie mitgenommen«, erklärte George. »Ich habe dir doch geschrieben, daß» Hetty mit mir fährt, nicht wahr?«
    Ja, das hatte er geschrieben. In demselben Brief, in dem er dringend um mein

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