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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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zwei Tagen eintreffen soll«, flüsterte mir George heimlich zu. Er war wegen dieser Neuigkeit bester Dinge. Auch ich hoffte, daß nun die Herzogin nichts mehr davon abhalten konnte, ihr Erbe ihrem Enkel George zu hinterlassen. Jetzt, da ich Max kennengelernt hatte, gönnte ich ihm auch nicht den winzigsten Anteil.
    »Reitest du mit mir zum Gasthof ›Zur hohen Linde‹?« fragte George mich kurz darauf. »Ich muß rasch dorthin, um die offene Rechnung zu begleichen.«
    Da ich nichts Vordringlicheres zu tun hatte, stimmte ich gerne zu. Ich war in den vergangenen Wochen der Vorbereitungen kaum jemals in den Sattel gekommen und freute mich auf einen flotten Ritt. Überdies war die »Hohe Linde« jenes Gasthaus, in dem ich den Steckbrief gelesen hatte. Ich war neugierig, ob mir der Wirt ein neues Gerücht über den gesuchten Straßenräuber erzählen konnte. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, wie ich vergessen konnte, Jojo über den Steckbrief zu informieren! Aber die Stimmung in der Ballnacht war so verzaubert gewesen, Jojo hatte so gar nichts von einem Straßenräuber an sich gehabt…
    Hetty schloß sich uns an, und gemeinsam ritten wir in flottem Tempo querfeldein, bis das Gasthaus in Sichtweite kam. »Die hohe Luide« lag direkt an der Poststraße und schien, wenn man das lebhafte Kommen und Gehen der Reisenden betrachtete, ein gern frequentierter Ort zu sein. Mehrere Kutschen standen vor dem breiten Eichentor und aus dem Stall wurde eben ein Paar Brauner herausgeführt, das an eines der Fahrzeuge angeschirrt werden sollte.
    Trotz des Wirbels, der hier herrschte, wurde unser Kommen von der Wirtin sofort bemerkt. Geschäftig kam sie näher und bat uns in ein separates Gastzimmer, in dem sie die Abrechnung bereits vorbereitet hatte. Während Hetty und George ihr folgten, machte mir der Wirt ein Zeichen, mit ihm vor der Eingangstür zu verweilen.
    »Sie haben sich doch neulich den Steckbrief angesehen, Miss, nicht wahr? Ich meine den, der in meiner Schankstube hing. Sie erinnern sich doch daran, Miss, nicht wahr?«
    Ich nickte und wartete ungeduldig darauf, daß der Mann weitersprach. »Nun, und so dachte ich, es würde Sie interessieren, ob der Steckbrief Erfolg hatte. Molly, das ist meine Frau, müssen Sie wissen, Miss, eigentlich heißt sie ja nicht wirklieh so, aber wir alle nennen sie Molly. Na, jedenfalls Molly meinte, es würde eine vornehme Miss nicht interessieren, was aus dem Straßenräubergeworden ist. Aber ich sagte ihr, die Miss schon. Die hat doch so genau den Steckbrief gelesen. Die interessiert auch, ob sie den Kerl geschnappt haben. Und wer hat jetzt recht, Mtss? Es interessiert Sie doch, ob sie den Kerl geschnappt haben?!«
    Ich nickte, weil ich nicht fähig war, auch nur einen Ton hervorzubringen.
    »Dacht’ ich mir’s doch«, sagte der Wirt und nickte zufrieden. »Molly wird staunen, wenn ich sag’, daß ich recht gehabt habe. Normalerweise ist es nämlich immer sie, die sich besser auskennt bei die Leut’. Aber diesmal…«
    »Und was ist mit… dem Kerl«, unterbrach ich ihn ungeduldig und konnte nur hoffen, daß ihm meine dünne Stimme nicht sonderbar vorkommen würde.
    »Was ist mit wem? Ach, Sie meinen mit diesem Verbrecher? Diesem Jonathan Joblins? Gefaßt haben sie ihn. Eingesperrt haben sie ihn. Ist ihnen mitten in die Falle gegangen. Das haben sie wirklich toll hingekriegt. Und jetzt wird er baumeln dafür.«
    »Baumeln?« rief ich aus.
    »Aufgehängt wird er, Miss«, sagte der Wirt mit sichtlicher Genugtuung, und seine Hand zeigte mit einer unverkennbaren Bewegung, wie ihm der Strick um den Hals gelegt würde.
    »Seit wann werden Straßenräuber gehängt, ich dachte…«, stotterte ich. Dabei hatte ich keine Ahnung, welche Strafe wirklich auf Straßenraub stand.
    »Ach was, Straßenräuber!« rief der Wirt, der sich zunehmend ereiferte. »Ein Mörder ist er. Ein ganz gemeiner Mörder.«
    Er hatte so laut gesprochen, daß einige Reisende interessiert nähergekommen waren.
    »Von wem sprichst du?« mischte sich ein Mann mit einem einfachen Tweedsakko ungeniert in die Unterhaltung ein. Ich wußte, daß ich mich jetzt schleunigst in das Wirtshaus zu George und Hetty hätte zurückziehen müssen. Keineswegs war es angebracht, daß ich Mittelpunkt einer heftigen Diskussion vor der offenen Gasthaustür wurde. Und doch war ich unfähig mich von der Stelle zu rühren. Ich mußte einfach stehenbleiben und versuchen, etwas Näheres zu erfahren.
    »Vom JobÜns red’ ich. Der den alten

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